Gastbeitrag von Sandra Blume

Seit 23 Jahren veranstaltet der Wartburgkreis einen Berufemarkt. Am vergangenen Samstag war in Eisenach zu erleben, wie groß die Resonanz der Berufsmesse ist, die mit rund 100 Ausstellern einen Spitzenplatz unter Veranstaltungen dieser Art in Thüringen einnimmt.

Erstmals war das Staatliche Berufsschulzentrum (SBSZ) „Heinrich Ehrhardt“ Kooperationspartner und Ausstellungsort und lockte über 1.500 Besucher – insbesondere Jugendliche mit ihren Eltern, Großeltern oder Freunden - bei sonnigem Septemberwetter ins Eisenacher Palmental.

Auch Landrat Reinhard Krebs ließ es sich nicht nehmen, den Ständen einen Besuch abzustatten, mit den Vertretern der Unternehmen und den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen.

„Das Spektrum an Branchen ist enorm, wer die Wirtschaft der Region kennenlernen möchte, muss zum Berufemarkt kommen. Der Berufemarkt soll Jugendliche neugierig machen und ist auch gleichzeitig eine tolle Wirtschaftsschau des Wartburgkreises“, warb der Landrat zum Pressegespräch kurz vor der Eröffnung.

„Alle Unternehmen, die heute hier vertreten sind, haben ein Ziel: junge Leute für eine Ausbildung zu gewinnen.“

680 Bewerber auf 760 Ausbildungsstellen, 265 bislang unbesetzte Ausbildungsstellen und 107 bisher unversorgte Bewerber meldet die Agentur für Arbeit für den Wartburgkreis den Stand Ende August 2023.

Landkreise stehen im Wettbewerb um Nachwuchskräfte

„Die Unternehmen bilden mehr aus. Es gibt einen Zuwachs an Ausbildungsstellen im Wartburgkreis“, weiß Mirko Klich, Leiter der Kreisplanung und Wirtschaftsförderung im Wartburgkreis zu berichten.

„Die Jugendlichen haben eine große Auswahl an attraktiven Ausbildungsbetrieben“, so Klich weiter. Dabei steht der Wartburgkreis mit anderen Regionen im Wettbewerb.

„Der Fach- und Nachwuchskräftemangel betrifft alle gleichermaßen. Wir streiten um die Kräfte, die verfügbar sind und wir müssen schauen, wie wir unsere Region bestmöglich bewerben können.“

Dabei seien die Ausrichtung der Berufsorientierung in den Schulen auf den regionalen Bedarf und mehr Praxisangebote sowie eine stärkere Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft ebenso notwendig, wie die verbesserte Ansprache der Eltern, z.B. im Rahmen von Elternabenden.

„Um berufliche Perspektiven in der Region zu vermitteln, muss die Berufsorientierung frühestmöglich in der Schule anfangen – viele Schulen im Landkreis leisten hier eine sehr gute Arbeit“, berichtet Rüdiger Stahl von der Agentur für Arbeit.

„Mit den beiden Berufschulstandorten in Bad Salzungen und Eisenach und mit der Dualen Hochschule Gera-Eisenach ist der Landkreis sehr gut aufgestellt“, so Landrat Reinhard Krebs, „Wer heute herkommt, nimmt auch einen sehr guten Eindruck von der Berufschule mit.“

Stefan Mankel, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft konnte Erfreuliches von steigenden Ausbildungszahlen im Handwerk berichten: „Es entwickelt sich ein Trend, wieder eine Ausbildung im Handwerk zu machen. Handwerk ist ein sicherer Beruf, von dem man ein Leben lang eine Familie ernähren kann.“

Besucher kommen von weit her

Der Landkreis hat für den Berufemarkt 2023 ein neues Marketingdesign mit Slogans wie WAK-Life-Balance in zielgruppenorientierter und zeitgemäßer Ansprache entwickelt.

Die gut gemachte, crossmediale Bewerbung sorgte für Zulauf von Besuchern weit über die Landkreisgrenzen hinaus.

So wurden Gäste nicht nur aus dem Wartburgkreis sondern auch aus den Nachbarlandkreisen sowie Freiburg im Breisgau, Gotha und Erfurt registriert.

Der Berufemarkt ist Bestandteil der landkreisübergreifenden Kampagne Karriereheimat (www.karriereheimat.de) zur Fachkräftegewinnung in Südthüringen.

Ein wichtiges Werkzeug der Berufsorientierung für die Jugendlichen, Eltern und Lehrer ist auch das Ausbildungs-Navi vom Firmenausbildungsverbund des Wartburgkreises, welches jedes Jahr nach den Sommerferien veröffentlicht wird und über 600 Ausbildungs- und duale Studienplätze in ca. 180 Ausbildungsberufen präsentiert.

Die Besucher lobten die interessante Berufsmesse direkt vor ihrer Haustür und die schöne Atmosphäre im Berufschulzentrum.

Die ausstellenden Unternehmen konnten viele erfolgreiche Gespräche mit interessierten Jugendlichen sowie deren Begleitern führen und waren von der ideenreichen Organisation der Messe durch das Team der Kreisplanung des Landratsamtes Wartburgkreis begeistert.