Gastbeitrag der SG Johannesberg
So oder so ähnlich muss sich Gaius Julius Cäsar gefühlt haben bei der Schlacht von Zela. Mit 6:2 siegten die Johannesberger Billardspieler gegen den amtierenden Deutschen Meister vom BC Oberhausen.
Nach dem 8:0 vom gestrigen Tage legte das Team nochmal eine unglaubliche Schippe drauf und schaffte ein historisches Ergebnis am Wochenende.
Alexander Peers Worte beschreiben die Gefühle: “Jeder Sieg beginnt mit der Entscheidung zu versuchen. Am Samstag haben wir gezeigt, dass mit Entschlossenheit, Teamgeist und Hingabe selbst die größten Herausforderungen gemeistert werden können.
Dieser Triumph ist ein Beweis dafür, dass in uns mehr steckt, als wir manchmal glauben. Lasst uns diesen Moment als Sprungbrett nutzen, um noch höher zu fliegen!”
Das Team begann direkt sehr stark und führte schon zur Halbzeit mit 4:0. Die einzelnen Partien waren dabei aber stellenweise sehr knapp und alle Akteure aus Fulda lagen zu Beginn teilweise deutlich hinten.
Dann aber kam die Mannschaftsstärke der Johannesberger hervor, die schon am Vortag die deutsche Billardwelt überrannte.
Zunächst war wieder Tobias Bongers. Er führte als einziger zu Beginn des Matches und konnte auch seinen 10-Ball Satz gegen den amtierenden DM im Einzel, Lars Kuckherm, mit 8:6 für Johannesberg entscheiden.
Raphael zeigte erneut ganz großes Billard und lieferte sich einen offenen Schlagabtausch gegen Andreas Roschkowsky. Am Ende zog er durch und gewann sein 8-Ball mit 8.5. 2:= für die SGJ.
Juri Pisklov lag gegen den Top-Spiele Marc Bijsterbosch schon sehr hoch zurück im 9-Ball, doch er packte nochmal alle Disziplin aus und holte auf, erzielte den Ausgleich und zog sogar vorbei an dem Top 40 Spieler in Europa aus den Niederlanden.
Er drehte den 9-Ball Satz und gewann mit 9:6. Ein wahrer Krimi.
Ebenfalls auf höchstem Niveau agierten der amtierenden DM im 14.1, Christoph Reintjes gegen die niederländische Nr. 1 und kürzlich den in die BCA Hall of Fame aufgenommenen Spieler Niels Feijen.
Das Spiel stand auf Messers Schneide und Chris konnte den Satz unter tosendem Beifall hauchdünn mit 125:122 in 9 Aufnahmen gewinnen. Wahnsinn! Halbzeitstand 4:0.
In der zweiten Hälfte spielte jeder Akteur erneut gegen seinen Gegner der Hinrunde, nur eben in einer anderen Disziplin. Dabei zeigte Bijsterbosch vom BCO sein Klasse und besiegte Juri mit 8:1 im 10-Ball und erzielte somit den ersten Punkt für Oberhausen in Windeseile.
Dann aber kam der Moment von Chris. Er war stets in Führung gegen Feijen und er ließ sich den Vorsprung auch nicht mehr nehmen. Das Niveau war überragend.
Fehlstößte waren sowieso die absolute Ausnahme am gesamten Wochenende. Mit 9:5 gewann er sein 9-Ball und machte damit den „Sack“ bereits zu, denn es war die 5:1 Führung. Der Sieg gegen den Titelträger war perfekt.
Es ging aber natürlich noch weiter. Raphael Wahl zeigte im 14.1 eine ganz besondere Leistung. Wahl spielte extrem stark und besiegelte mit einer 85er Serie das 6:1 durch seinen Sieg im 14.1 in Höhe von 125:13 gegen Roschkowsky. Sehr stark!
In der letzten Partie des Tages musste Tobias Bongers über weite Teile des Satzes einem Rückstand im 8-Ball hinterherlaufen. Wer aber Tobias kennt, weiß, dass er immer in der Lage ist einen Satz komplett auszuschießen.
Er spielte ebenfalls enorm stark und holte Spiel um Spiel auf. Schließlich kam es zum Hill-Hill Spielstand von 7:7 gegen Kuckherm.
Hier ließ sich der Oberhausener die Chance nicht nehmen und schoss die letzte Partie aus zum 7:6 und holte damit den 2. Punkt für Oberhausen.
Endstand 6:2 für Johannesberg – und das gegen einen Gegner, der seines Gleichen sucht normalerweise. Die Partien verliefen allesamt sehr sportlich, fair und es war ein Match auf Augenhöhe.
So war es ein perfektes Wochenende für die Johannesberger und ein mehr als deutliches Ausrufezeichen für den Rest der Liga. Entschieden ist allerdings noch nichts.
Dies waren erst Spieltag Nr. 5 und 6 und es kommen noch einige, aber was Fulda gegenwärtig an Leistung zeigt, ist mehr als bemerkenswert und lässt ich mit Worten kaum beschreiben. Nach dem Sieg herrschte der Ausnahmezustand im neuen Vereinsheim kit den Fans.
