Ihren Nimbus der Unbesiegbarkeit auf fremden Plätzen verlor die SG Kalten Rhön am vergangenen Wochenende beim Gastspiel in Henneberg. Eine, aus Sicht der Gäste, unnötige Niederlage, denn die besseren Chancen die Partie für sich zu entscheiden, hatte die Spielgemeinschaft aus der Rhön. Doch wie es nun mal im Fußball ist, rächt sich eine schlechte Chancenverwertung und man steht nach 90 Minuten mit leeren Händen da.
Bei sommerlichen Temperaturen versuchten beide Teams zunächst einmal Struktur in die Begegnung zu bringen. Die Henneberger Mannschaft lief die Gäste früh an und versuchte Pressing auf dem ganzen Platz zu praktizieren. Die Mannschaft vom Trainerduo Greifzu/König hingegen ließen die Hausherren in ihrer eigenen Hälfte spielen und versuchten rund um die Mittellinie in Ballbesitz zu kommen. Die erste Chance des Spiels besaß Max Dietsch, der in der 4. Minute das Spielgerät auf den Kasten der Gäste schoss, in Keeper Taube aber seinen Meister fand. Nach etwa 10 Minuten hatten sich die Gäste auf dem Henneberger Platz akklimatisiert und wurden zunehmend spielbestimmend, ohne jedoch zunächst zu klaren Chancen zu kommen.
In der 17. Spielminute eröffnete dann Kapitän Robert Greifzu den Chancenreigen mit einem seiner gefürchteten Freistöße. Der an diesem Tag sehr gut aufgelegte Torwart Markus Schmidt konnte den Ball nur abprallen lassen, Marcus Wezel stand beim darauffolgenden Abschluss allerdings im Abseits. Drei Minuten später eine Doppelchance für die Gäste. Einen Konter über Jonas Reder und Matthias Heim schloss der mitgelaufene Kevin Kranz gekonnt ab, konnte aber den Keeper der Hausherren nicht überwinden.
Damit war die Gefahr aber noch nicht gebannt, denn der Ball prallte abermals zu Matthias Heim, der versuchte seinen Namensvetter Enrico anzuspielen, ihn aber um den Bruchteil einer Sekunde am langen Pfosten verpasste. Jetzt nahm das Spiel aber immer mehr an Fahrt auf und es begann die stärkste Phase der Rhöner Spielgemeinschaft. Zehn Minuten nach dieser Doppelchance war es erneut Matthias Heim, der für Gefahr sorgte. Seinen Aufsetzer-Freistoß konnte Torwart Schmidt nur nach vorne prallen lassen, gegen den Kopfball vom heranstürmenden Kevin Kranz wäre er sicher machtlos gewesen, wenn dieser den Ball nicht zu weit unterlaufen hätte und so nur eine „Rückgabe“ produzieren konnte. Der nächste Freistoß, geschossen von Robert Greifzu, verfehlte das Tor um knapp einen halben Meter. Die größte Chance des Spiels, bis zu diesem Zeitpunkt, hatte in der 36. Minute Alexander Marschall.
Nach einem Fehler in der zentralen Defensive der Henneberger stand er plötzlich alleine vor Keeper Schmidt. Dort versagten ihm allerdings die Nerven, denn sein Schussversuch landete nur am Bein des Torwarts und zum Erstaunen aller Gästefans nicht im Tor. Auf der Gegenseite versuchte sich Kapitän David Kempf mit einem Freistoß. Er fand Tim Lehmann als Abnehmer, der den Ball allerdings über das Tor schoss. Zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff, des umsichtig pfeifenden Frank Schubert, hatten die Gäste noch einmal die Chance in Führung zu gehen. Den Pass in die Tiefe von Enrico Heim nahm Sturmpartner Marcel König gekonnt mit, wurde aber beim Schussversuch von einem Henneberger Verteidiger geblockt. Was danach geschah, kann als Fußballklassiker eingestuft werden, denn der abgeblockte Ball trudelte in Richtung rechtes Eck des Gastgebertores. Alexander Marschall erlief diesen Ball und donnerte ihn aus drei Meter Entfernung über das eigentlich leere Gehäuse. So ging es torlos in die Pause, ein Fakt, der die Gäste ganz sicher sehr ärgerte.
Auch die zweite Halbzeit begann gleich rasant. Den Torreigen eröffnete diesmal Tim Lehmann auf Seiten der Gastgeber, dessen Schuss in der 48. Minute aber links neben das Tor ging. Eine Minute später war es Kevin Kranz, der Keeper Schmidt wiederum erfolglos testete. Eine weitere Minute später war es Marcus Wezel, der nach einer Heim-Ecke den Kopf an den Ball bekam. Sein platzierter Kopfball wurde nur mit Mühe auf der Linie gerettet. In der 53. Minute dann noch einmal ein sehr gute Chance für die Gäste. Jonas Reder spielte zwei Henneberger Verteidiger aus, konnte aber den Ball nicht am herauslaufenden Torwart der Gastgeber ins Tor bringen. Die Henneberger agierten ab der 60. Minute aggressiver und spielten ihre Konter zielstrebiger nach vorne. Einen ersten Vorgeschmack davon bekamen die Zuschauer in der 61. Minute zu sehen, als Eric Rutkowski einen Konter knapp neben das Tor von Keeper Florian Taube setzte.
In der 66. Minute war es erneut Kempf, der sich mit einem Freistoß versuchte, der Ball ging allerdings auch hier über den Kasten. Der eingewechselte Pascal Sauer war es dann auf der Gegenseite, der eine Einzelaktion, rechts am Tor vorbei, abschloss. Und auch der nächste Freistoß, wiederrum von Robert Greifzu getreten, brachte nichts ein, Torwart Schmidt war auf dem Posten. Die Entscheidung des Spiels geschah dann in Minute Siebzig. Die Gäste verloren in der Vorwärtsbewegung den Ball, welcher von Kempf sofort auf Lehmann gespielt wurde. Dieser zog rechts die Auslinie entlang und passte die Kugel flach vors Tor der Spielgemeinschaft aus der Rhön. Der mitgelaufene Max Dietsch erlief diese Vorlage und ließ Taube im Tor keine Chance. Die Gäste monierten noch Abseits, aber die Fahne des Schiedsrichterassistenten blieb unten und der Treffer zählte. In den noch verbleibenden 20 Minuten zogen sich die Henneberger weiter in ihre Hälfte zurück. Die SG Kalten Rhön versuchte nun zunehmend mit langen hohen Bällen für Torgefahr zu sorgen, was aber nicht mehr gelang. Die Abwehr der Heimmannschaft beförderte jeden hohen Ball direkt wieder nach vorne und ließ keine einzige Chance mehr zu.
Am Ende ist das 1:0 natürlich ein glücklicher, aber aufgrund der zweiten 45 Minuten, nicht unverdienter Erfolg der Henneberger Elf. Die Gäste haderten nach dem Spiel mit ihrer Chancenverwertung und natürlich darüber, dass sie für den großen Aufwand der ersten Halbzeit keine Punkte mitnehmen konnten. Hier sollte am kommenden Wochenende eine Besserung eintreten, möchte man in Dietzhausen Punkte mitnehmen.