Die Spielgemeinschaft Kalten Rhön kann sich bei sommerlichen Temperaturen verdient gegen den Tabellendritten aus Dreißigacker durchsetzen. Durch den 3:0 Sieg konnte man die Gäste auf Distanz halten, die noch ein Nachholspiel haben. Auch wenn das Spiel wenige Torraumszenen parat hatte, war den Zuschauern auf beiden Seiten sicher nicht langweilig.
Das Spiel begann recht ruhig, beiden Teams war anzumerken, dass sie durch Spielausfälle etc. noch nicht im Rhythmus sind. Sicherheit ging vor und so wurden die ersten Bälle auf beiden Seiten oft lang geschlagen und waren eine leichte Beute für die jeweilige Verteidigung. Die Gastgeber schafften es nach ein paar Minuten aber Bälle gekonnt nach vorne zu spielen, so dass zumindest Ecken heraussprangen. Die dritte Ecke in Minute 9 war es dann auch, die zum ersten Jubel in Kaltenwestheim führte. Matthias Heim brachte sie gezielt herein und fand im Sechzehner den Kopf von Marcus Wezel. Dessen Kopfball aufs rechte Eck wäre vermutlich eine leichte Beute für Keeper Blümke gewesen, doch Kevin Kranz, seines Zeichens eigentlich Verteidiger, drückte den Ball zum 1:0 über die Linie. Die Führung der Hausherren war sicherlich glücklich, die Offensive von Dreißigacker fand zu diesem Zeitpunkt aber gar nicht statt. In der 25. Minute versuchte es Kapitän Robert Greifzu mit einem Freistoß aus dem Halbfeld, fand aber vor dem Tor der Gäste keinen Abnehmer. Vier Minuten später war es Marcus Wezel, der nach einem feinen Dribbling von Jonas Reder, den Ball rechts neben das Gehäuse setzte.
Die erste richtig gefährliche Situation der Mannen von Trainer Bodo Ackermann hatte Nonthawat Vollrath in der 33. Minute. Sein gut platzierter Freistoß ging aber etwa einen Meter rechts über das Tor von Thomas Kämmer. In der 38. Minute wurde Kevin Thamm am linken Flügel in Szene gesetzt, zog in den Strafraum und wollte abschließen. Sein Gegenspieler Kapitän Julius Heintz kam beim Abwehrversuch allerdings ins Straucheln, fiel hin und berührte den Ball dabei mit der Hand. Der umsichtig und gut leitende Schiedsrichter Lars Klingschat zeigte sofort auf den Punkt. Torjäger Marcel König schnappte sich die Kugel und den meisten Fans der Spielgemeinschaft war der Torschrei schon von den Lippen abzulesen, doch der Ball traf nur den rechten Innenpfosten, von wo er ins Spielfeld zurücksprang. Zwei Minuten später war es derselbe Spieler, der die Abseitsfalle der Gäste überwinden konnte und alleine auf Torhüter Blümke zulief. Doch wahrscheinlich spukte der verschossene Elfer noch in seinem Kopf herum, denn statt den Ball ins lange Eck zu schlenzen, versuchte er Sturmpartner Enrico Heim in Szene zu setzen, was aber misslang. Kurz vor der Pause kamen die Gäste aus Dreißigacker nochmal gefährlich vors Tor der Hausherren. Thomas Kämmer hatte seine Mühe, eine verunglückte Flanke von der rechten Seite über die Latte zu bugsieren. Den Freistoß von Vollrath in der 45. Minute hielt er sicher fest. Mit einem sicherlich glücklichen, aber nicht unverdienten 1:0 ging es in die Halbzeit.
Beide Teams kamen unverändert aus der Kabine, die erste Torchance hatten diesmal die Gäste nach einer Ecke von rechts. Dem ehemaligen Spieler der SG Kalten Rhön Max Czerwenka fiel der abgefälschte Ball auf Höhe des Elfmeterpunktes vor die Füße, sein Schuss ging allerdings links über den Torwinkel weg. In der 57. Minute wurde Nonthawat Vollrath auf der rechten Offensivseite der Randmeininger auf die Reise geschickt, zog in den Strafraum und konnte dort vom herausstürmenden Torwart Thomas Kämmer nur durch ein Foul gebremst werden. Vor dem fälligen Elfmeter gab es etwas Unruhe bei den Gästen, scheinbar war kein Schütze festgelegt und so reichten sich die Spieler die Verantwortung weiter, bis der junge Markus Wilke sich das Leder schnappte. Sein Schuss, vom Schützen aus gesehen links, verfehlte das Tor der Gastgeber um einen halben Meter. Wäre hier der Ausgleich gefallen, wäre das Spiel noch einmal richtig spannend geworden, Ausgang offen. So plätscherte das Spiel noch ein paar Minuten vor sich hin, ehe mit dem 2:0 wiederum durch Kevin Kranz die Zeichen in Richtung Heimsieg gestellt wurden.
Einen Freistoß aus dem Halbfeld von Robert Greifzu erlief Matthias Heim, der den Ball direkt auf den zweiten Pfosten spielte und dort einmal mehr in Kevin Kranz den richtigen Mann zur Vollendung des Angriffs fand. Bereits drei Minuten später dann die endgültige Entscheidung. Jonas Reder umkurvte mehrere Abwehrspieler der Gäste und stand zog vor Blümke im Tor ab. Der Keeper aus Dreißigacker konnte den Ball zwar seitlich abwehren, Verteidiger Josef Hofmann grätschte den Ball, vor dem heranrauschenden Marcel König, aber ins eigene Tor. Damit war das Spiel entschieden und man merkte beiden Teams an, dass sie das Ergebnis akzeptierten. Die eingewechselten Sauer, Marschall und Reuchsel auf Seiten der Heimelf brachten in den letzten zwanzig Minuten nochmal etwas Schwung und Spielwitz in die Partie, ein Treffer fiel allerdings nicht mehr. Einzig ein Schuss, vom gut spielenden Florian Fischer in der 75. Minute, welcher den Kasten von Kämmer aber links verfehlte, sprang noch heraus.
Nimmt man die Anzahl und Klarheit der Chancen als Basis, geht der 3:0 Sieg auch in dieser Höhe in Ordnung. Das Spiel war allerdings lange Zeit keineswegs so deutlich. Beiden Vertretern aus dem Altkreis Meinigen merkte man fehlende Spielpraxis an. Für die SG Kalten Rhön war es bereits der dritte Sieg im vierten Spiel 2018. Damit kann man sagen, dass man super in die Rückrunde gestartet ist. Will man allerdings nächste Woche die Punkte aus Henneberg entführen, muss man sich, vor allen Dingen spielerisch, noch steigern. Für Dreißigacker war es die dritte Pflichtspielniederlage in Folge, den Bock nächste Woche in Struth-Helmershof umzustoßen, wird sicherlich schwer werden.
Fotos: Tobias Hartmann