Die einen kennen ihn als Frontmann der Thüringer Heavy-Metal-Band „Demondriver“, andere als begeisterten Wasunger Karnevalist, der auch in der Bikerszene tief verwurzelt ist: „Iceman“ Christian Haack (42) aus Oepfershausen gilt als landesweites Urgestein.
Was viele nicht wissen: Der Vollblutmusiker führt seit Jahren ein Leben, das viel Disziplin erfordert.
Eine Operation im Universitätsklinikum Jena (UKJ) verlängerte jetzt sein Leben.
Er leidet an Diabetes mellitus Typ1, lebt nach einer Doppel-Organtransplantation mit einer neuen Bauchspeicheldrüse und braucht eine zweite Nierentransplantation, da seine erste Niere abgestoßen wurde.
Zuletzt drohte eine jetzt komplex erkrankte Herzklappe ihm Lebenskraft und -perspektive zu nehmen – ein Fall für die hoch spezialisierten Herzchirurgen am Universitätsklinikum Jena (UKJ).
Wenn „Iceman“ Christian Haack seine Krankengeschichte erzählt, hört sich diese unvorstellbar an: Mit zwölf wurde er am Blinddarm operiert. Im Grunde ein Standardeingriff, doch es gab schwere Komplikationen. Was folgte, waren weitere Eingriffe und sechs Monate Intensivstation.
Mit 13 erhielt er die Diagnose Diabetes Typ1. Ab diesem Zeitpunkt veränderte sich sein Leben.
Um die 20 Operationen musste er über sich ergehen lassen – und viel Zeit in Krankenhäusern verbringen. Seine Bauchspeicheldrüse und Nieren waren schwer in Mitleidenschaft gezogen, 2011 erhielt er schließlich eine Pankreas-Nierentransplantation am UKJ. Obwohl die schwierige Operation gelang, musste die Niere nach fünf Jahren wieder entfernt werden - Abstoßung.
Momentan ist Christian Haack deshalb wieder dialysepflichtig und wartet erneut auf ein neues Organ.
Wegen seiner langjährigen Erkrankungen hat sich bei dem 42-Jährigen nun eine undichte Mitralklappe entwickelt, medizinisch Mitralinsuffizienz. Die Mitralklappe ist ein wichtiges Ventil im Herzen. Eine Undichtigkeit verursacht üblicherweise Luftnot und eine Verminderung der Lebenserwartung.
Bei Christian Haack schwand damit aber auch die Hoffnung auf eine neue Niere, denn mit undichter Herzklappe gibt es keine Organtransplantation. Das bedeutete einen weiteren sensiblen operativen Eingriff für den Iceman.
„Ich hatte die Herzchirurgen vor die Aufgabe gestellt, mir eine biologische Herzklappe einzubauen. Eine mechanische kam für mich nicht in Frage, da ich noch jung bin und nicht das Gefühl haben wollte, ein Ersatzteillager zu sein“, beschreibt Christian Haack die emotionale Belastungssituation.
Univ.-Prof. Dr. med. Torsten Doenst, Klinikdirektor der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie am Uniklinikum Jena, ist spezialisiert auf komplexe Operationsverfahren. Ihm und seinem Team war bewusst: Im Fall von Christian Haack musste die eigene Klappe repariert werden, denn nur so hatte er eine echte Perspektive auf eine neue Niere und ein normales Leben.
Es gelang, die vorhandene Mitralklappe zu rekonstruieren. Der Reparaturerfolg war jedoch nicht selbstverständlich und erforderte auch besondere Techniken und Einsatz. Die Klappe wurde entkalkt, gerafft und die Segel mit seidenähnlichen Fäden wieder aufgehängt. Aber jetzt ist sie völlig dicht.
Christian Haack fühlt sich nach der Herz-OP stabil, ist voller Optimismus. „Jetzt konzentriere ich mich zunächst auf meine Reha. Danach möchte ich mit der Band das Album fertig stellen“, erzählt er von seinen Plänen.
Im Februar soll es veröffentlicht und in der Deutschlandweiten „Rise Up!“ - Tour vorgestellt werden. Der Titel eines seiner Songs - er passt zu Icemans Lebensmut: „Here we are“. Es bleibt zu hoffen, dass er dies bald auch mit neuer Niere ins Mikrofon grölen kann.
Quelle: Universitätsklinikum Jena (UKJ). / Univ.-Prof. Dr. med. Torsten Doenst
Hier ein kleiner Einblick ins das Lebens von Iceman...