Gastbeitrag von Tonya Schulz
Einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit leistet die Überlandwerk Rhön GmbH (ÜWR) durch den Neubau des Schalthauses in Dietges bei Hilders. Mit einer Investition von 1,6 Mio. € wurde die Gesamtanlage fit für die Herausforderungen der Zukunft gemacht.
Entsprechend den Ausführungen von Dipl.-Ing. Manfred Kaiser, Technischer Leiter und maßgeblicher Planer, war das Schalthaus Dietges nach der Schließung des „Eisernen Vorhangs“ der zentrale Einspeisepunkt für das hessische Versorgungsgebiet der ÜWR. Denn bis 1952 wurden auch die hessischen Kunden und Gesellschaftergemeinden des Überlandwerks mit Strom aus dem Kohlekraftwerk Breitungen in Thüringen versorgt.
Es wurde zur Sicherstellung der Versorgungsaufgabe in der Vergangenheit mehrfach umgebaut und erweitert. So konnte der steigenden Nachfrage der Kunden nach elektrischer Leistung stets entsprochen werden.
Durch die Schließung der Leitungslücken zwischen Thüringen und Hessen bzw. Bayern, nach der Wiederaufnahme der Versorgung in Thüringen im Jahr 1993, kam dem Schalthaus zudem eine weitere Bedeutung zu. Im Störungsfall war es nun möglich, Teile des Versorgungsgebietes in Thüringen bzw. Bayern mit zu versorgen. In den letzten Jahren zeichnete sich ab, dass die elektrischen Einrichtungen in dem Schalthaus erneuert werden mussten.
Im vorhandenen Gebäude war dies mit der modernen und umfangreicheren Technik nicht mehr möglich. Deshalb fiel die Entscheidung ein komplett neues Schalthaus in unmittelbarer Nähe zur vorhandenen Schaltstation zu errichten. Im Jahr 2011 konnte bereits ein geeignetes Grundstück erworben und unter Berücksichtigung der zukünftigen Erfordernisse die Detailplanung für den Neubau aufgenommen werden. Im vergangenen Jahr wurde mit der Umsetzung begonnen.
„Mit dem neuen Schalthaus in Dietges sind wir den zukünftigen Herausforderungen mit Blick auf die Energiewende und der Einspeisung von dezentralen Erzeugungseinheiten gewachsen“ unterstrich ÜWR-Geschäftsführer Helmut Grosser im Rahmen der Eröffnung vor rund 50 geladenen Gästen aus dem Aufsichtsrat und den Vertretern der versorgten Gemeinden.
Denn auch bei einem immer höheren Selbstversorgungsgrad der Kunden durch Eigenerzeugungsanlagen und Speicher wird in den kommenden Jahrzehnten ein öffentliches Stromnetz benötigt.
Diese Investition trägt zu einer deutlichen Senkung des Wartungsaufwandes bei und erhöht die Versorgungssicherheit im hessischen Versorgungsgebiet.
Die Gesamtkosten für die Kompletterneuerung beziffert die Überlandwerk Rhön auf 1,6 Mio. €
Stolz präsentierte Helmut Grosser (re), Geschäftsführer der Überlandwerk Rhön, das neue Schalthaus in Dietges im Rahmen der Einweihung. Von links Stv. Aufsichtsratsvorsitzender Bernd Woide, Landrat des Landkreises Fulda, Joachim Schärtl, Prokurist ÜWR, Aufsichtsrat Bgm. Hubert Blum, Martin Reußenzehn, Betriebsratsvorsitzender, Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Habermann, Landrat des Landkreises Rhön-Grabfeld.