UPDATE:
Heute erreicht uns eine Nachricht von Mama Christin:
Wir haben mit eurer Hilfe aus insgesamt 5007 Typisierungen, drei 100% passende Spender gefunden - alle sind bereit zu spenden und wurden bereits schon intensiv geprüft... ein junger Mann im Alter von 32 Jahren, mit der selben Blutgruppe wie Lina, würde es nun werden.
Vielen Dank an euch alle da draußen
Gastbeitrag von Anne Ullrich
Am frühen Silvesterabend stehen wir bepackt mit 2 Spendenschecks und einem Geschenk vor Linas Haustür in Kaltensundheim. Ihre Mama öffnet die Türe und bittet uns hinein. Freunde sind zu Besuch, die Kinder spielen. Auch Lina. Vor einer Stunde ist sie zu Hause angekommen, darf den Jahreswechsel bei ihrer Familie verbringen und muss am kommenden Tag wieder ins Krankenhaus.
Für Lina ist ein bisschen Normalität ganz wichtig, um neue Kraft für die anstehenden Behandlungen zu schöpfen. Auch ihre Mama wirkt sehr entspannt. Als wir die Wohnstube betreten versteckt sich Lina eingeschüchtert hinter dem Rücken ihrer Mutter. Wir wollen nicht lange stören, sprechen kurz mit ihr und der Mama, machen ein paar Fotos. Lina wirkt schon etwas aufgeweckter als gerade noch, zupft sich aber immer wieder an ihrer Mütze, die nicht zeigen soll, dass sie durch die Chemotherapie alle Haare verloren hat.
Auch sonst wirkt sie sehr blass und schwach, die Leukämie und ihre Behandlung hinterlassen ihren Spuren. Doch etwas frech, fordernd, dickköpfig und vorlaut ist sie immer noch, genauso wie vor ihrer Erkrankung. Dann verabschieden wir uns, wünschen einen guten Rutsch und das Allerbeste für das neue Jahr.
Lina möchte nachher mit ihrer Mama Raketen steigen lassen und dem Feuerwerk zuschauen. Ein weinig Alltag, mit der Familie feiern und sich freuen, neuen Mut und Kraft tanken, denn ab dem nächsten Tag muss sie wieder für eine länger Zeit im Krankenhaus bleiben, in der die Ärzte auch bald entscheiden müssen, wie Linas Behandlung weiter geführt werden soll.
Auch unsere Schule hat sich an der DKMS- Spendenaktion für Lina und andere an Leukämie erkrankte Menschen im Dezember beteiligt. Etwa 70 Schüler und Lehrer haben ihre Probe zur Typisierung abgegeben, dazu kommen noch zahlreiche Ehemalige und Eltern. Sie könnten in Zukunft Stammzellenspender sein und Leben retten.
Noch viel größer ist die Zahl der Geldspender. Unsere 12er spendeten unglaubliche 1160 Euro der Einnahmen der Oldieparty. Die Spendensammlung in der Schule erbrachte 2179 Euro. Noch viel höher aber nicht zurück zu verfolgen ist die Summe der Gelder, die durch Direktüberweisungen oder Spenden bei Benefizveranstaltungen von unseren Schülern, Eltern und Lehrern gegeben wurde. Somit wird auch unser Beitrag Leben retten!
Linas Mama hat bei unserem Besuch verraten, dass drei mögliche Stammzellenspender gefunden werden konnten. Viel Geld kam zusammen, über 5000 Proben konnten durch das Labor getestet werden.
Noch ist nichts endgültig, aber schon mal ein Etappensieg auf dem Weg zum Ziel, denn hier müssen erst weitere genauere Untersuchungen erfolgen. Hoffentlich wird Lina die weiteren notwendigen Behandlungen gut überstehen, um ihre Stammzellentransplantation bekommen zu können.
Und nicht nur Lina könnte Glück haben, auch andere Kinder im Krankenhaus haben vor kurzem die Nachricht bekommen, dass für sie ein passender Spender gefunden werden konnte. Wir drücken die Daumen und bedanken und bei allen, die Mut hatten, durch ihre Spende Leben zu retten!