Gastbeitrag von Rüdiger Christ
Mit zwei großen Transparenten der Initiative „Denk bunt im Wartburgkreis“ hatten sich rund 50 Bürgerinnen und Bürger aus Dermbach und Umgebung zu einem „stillen Protest“ gegen eine Veranstaltung der AfD mit dem Vorsitzenden der AfD Fraktion im Thüringer Landtag Björn Höcke, vor der Schloßhalle Dermbach versammelt.
Die Initiative „Denk bunt im Wartburgkreis“, ist nach eigenen Angaben „Teilnehmer am Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und dem Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit. „Denk bunt“ setzt sich für eine bunte, lebendige und demokratische Gesellschaft im Wartburgkreis ein.
Mitinitiator des „stillen Protest“ ist Martin Luther aus Dermbach, als Kirchenältester meint er, ist es seine Pflicht gegen den Rechtsruck in der AfD zu protestieren.
Beate Debus aus Dermbach möchte mit ihrer Teilnahme am „stillen Protest“ ein Achtungszeichen setzen. Die AfD ist keine Alternative, weil sie nicht die Antworten findet welche das Volk zurzeit braucht. Besorgnis bereitet ihr auch der Zustand der schwächelnden demokratischen Parteien.
Gabriele Fröbel-Schach aus Oechsen macht es Angst, dass es zu einer ähnlichen Entwicklung wie 1933 kommen könnte.
Thomas Wehner aus Dermbach sieht die Meinung der AfD zur EU kritisch. Er weist den von der AfD praktizierten Geschichtsrevisionismus zurück. Allgemein hält er die AfD als geistigen Brandstifter.
Ein Dermbacher Unternehmer, (dessen Name nicht genannt werden soll, der Redaktion aber bekannt ist) lehnt die AfD wegen ihrer von Hass und Gewalt geprägten Themen ab.
Magda und Johannes Jansen aus Dermbach wollen die AfD Veranstaltung besuchen, um sich ein persönliches Bild von dieser Partei machen zu können. Besonders interessiert sie der Auftritt Höckes. Für beide gehört es zum demokratischen Grundverständnis auch andere Meinungen anzuhören.
Auch Olaf R. aus Dermbach ist zur AfD Veranstaltung gekommen um sich selbst zu informieren. Er hat Zweifel, dass die Berichterstattung der Medien über die AfD und über die Ausländerkriminalität objektiv ist.
Markus aus Mihla ist mit den gesellschaftlichen Veränderungen seit der Wende nicht einverstanden. Er hofft, dass die AfD dazu mehr bewirken kann als die etablierten Parteien.
André Göbel aus Schleid ist mit der Einwanderungspolitik der Bundesregierung nicht einverstanden. Er vergleicht diese mit der desaströsen Wirtschaftspolitik der SED. Er kenne keine Stadt in Deutschland welche sich aufgrund der Migration positiv entwickelt hätte.
Ein Rentner aus der Rhön, (dessen Name nicht genannt werden soll, der Redaktion aber bekannt ist) war 53 Jahre in der CDU engagiert. Er findet, dass Deutschland eine Partei wie die AfD brauche. Ein Kriterium seiner Wahlentscheidung für die AfD, sei die Unterwanderung des Sozialsystems, der Kultur und der inneren Sicherheit in Deutschland.
Während der AfD Veranstaltung kam es nach dem Auftritt von Björn Höcke zu einem Eklat. Ein junges Paar warf Flugblätter mit Kritik an der AfD in den Saal der Schloßhalle.
Die Flugblätter im A 5 Format waren nicht signiert. Das junge Paar wurde von der Security der Polizei übergeben und Anzeige erstattet.