Gastbeitrag von Dennis König
Nachdem das Kulturhaus in Kaltensundheim bekanntlich gesperrt ist, entschied das Rhön-Gymnasium Kaltensundheim seine Kulturnacht in diesem Jahr in der Hochrhönhalle in Frankenheim durchzuführen.
Ein Ausfall kam für die Organisatoren nicht in Frage. Im Nachhinein muss man sagen, dass es sich absolut gelohnt hat und es die vollkommen richtige Entscheidung war.
Das Programm begann mit ein paar Minuten Verspätung. Schuld hier waren nicht etwa die zahlreichen Baustellen in der Rhön, sondern der große Andrang an Zuschauern. Es mussten vor Beginn der Veranstaltung noch mehrere Reihen Stühle gestellt werden, damit jeder einen Sitzplatz finden konnte.
Ein Fakt, der im vergangenen Jahr in Kaltensundheim schon der Fall war und eindeutig zeigt, welchen Stellenwert diese Veranstaltung mittlerweile in der Rhön hat.
Begrüßt wurden die Zuschauer zunächst von den beiden Moderatoren, Jan-Niklas Erdmann und Robert Müller, zwei Schülern aus der 11. Klasse des Rhön-Gymnasiums. Sie führten souverän und wortgewandt durchs Programm und hatten auch den ein- oder anderen Spruch auf Lager.
Den Auftakt und damit verbunden vielleicht die größte Bürde des Abends, hatte Karl-August Spiegel aus der Klasse 6c, der sehr gekonnt den Titel „Rondino“ auf dem Piano spielte und dafür vom Publikum auch mit großem Applaus bedacht wurde.
Weiter ging es mit drei Schülerinnen der Klasse 8b, Leonie Amend, Paula Römhild und Kimberly Fuchs mit ihrer Interpretation des Songs „All of me“. Sie begleiteten sich selber mit der Gitarre und wurden natürlich ebenfalls mit viel Applaus von der Bühne geschickt.
Nach diesem gelungenen Einstieg in den Abend verkündeten die Moderatoren den zweiten Block, welcher mit dem bekannten Lied „Moonlight shadow“, auf dem Piano gespielt und gesungen von Wencke Koch aus der Klasse 7a, begann.
Wem es nach diesen drei Gesangsdarbietungen an Abwechslung fehlte, der kam beim vierten Programmpunkt voll auf seine Kosten.
Angesagt hatte sich Vanessa Neumann aus der 7b mit ihrer Rezitation des „Zauberlehrlings“ von Johann Wolfgang von Goethe.
Wer aufmerksam ins Publikum schaute, stellte fest, dass dieses Werk scheinbar auch früher schon gelernt werden musste, denn man sah viele Zuschauer Passagen des Gedichts mitsprechen.
Danach ging es wieder musikalisch weiter. Zunächst spielte Lennard Hartwig aus der Klasse 6c alleine am Klavier das bekannte Stück „Pink Panther-Theme“.
Im Anschluss versuchte er sich mit seiner Schwester Leonie Hartwig, Klasse 10a am John Lennon Klassiker „Imagine“.
Eine besondere Geschichte steckte hinter dem letzten Stück des zweiten Blocks. Robert Popescu, ein Schüler aus der Klasse 11, welcher aus Rumänien nach Deutschland gekommen ist, spielte und sang für seine dort gebliebene Freundin das Lied „You are the reason“, welches absolut unter die Haut ging.
Den dritten Block eröffnete Hannes Mosche (6c) am Piano. Er spielte das Stück „Nordsee“. Danach waren dann erstmals am Abend Schüler der 5. Klasse auf der Bühne. Laura Stern und Mariella Leutbecher spielten auf der Querflöte und dem Piano das Lied „Hallelujah“.
Als insgesamt zehnter Programmpunkt spielte Nora Lange aus der 6a auf der Violine der Stück „Cocertino“. Begleitet wurde sie gekonnt vom ehemaligen Schulleiter Ulrich Schramm auf dem Piano.
Den letzten Block des ersten Teiles begannen Fünft- und Sechstklässler des Gymnasiums. Sie spielten ein kleines Theaterstück, welches vermutlich jeder im Raum kannte, nämlich „Hänsel und Gretel“.
Doch es gab keine klassische Aufführung, sondern eine moderne Interpretation der Geschichte. Damit nicht genug, trugen die Schüler ihre Texte auf „Rhöner-Platt“ vor, was im Publikum toll ankam und mit großem Applaus bedacht wurde.
Zu einem „Gänsehautmoment“ kam es im Anschluss, als die Geschwister Samuel (6a) und Johanna Schuchert (12c) ein selbst geschriebenes Werk mit dem Titel „Du bist mein daheim“ vortrugen.
Wer auf sportliche Darbietungen wartete, kam beim nächsten Programmpunkt auf seine Kosten. Schülerinnen der Klassen 6a, 7a und 7b führten zwei Tänze auf Steppbrettern auf, welche für reichlich Action auf der Bühne sorgten.
Den Abschluss des ersten Teils nach über einer Stunde Programm legten wiederum die Schüler der Klassen 6 auf die Bretter. Sie sangen zwei Lieder aus dem Märchen „Tabaluga“.
Spätestens beim Song „Ich wollte nie erwachsen sein“ war das Publikum vollständig überzeugt und summte und sang mit.
Wer dachte, dass es das schon gewesen wäre, sah sich nach gut 20 Minuten Pause eines Besseren belehrt. Das Programm nahm sofort wieder Fahrt auf, dafür sorgten Paula Hoffmann aus der 8a mit ihrem Vater und Annika Bach mit ihrer Mutter.
Sie spielten das Medley „Tana“ auf Gitarre, E-Gitarre, Violine und Akkordeon und zeigten dabei, dass man mit solchen Instrumenten auch richtig flotte Musik spielen kann.
Den zweiten „Gänsehautmoment“ des Abends lieferte Laura Otto aus der Klasse 11. Sie sang das Lied „Fields of gold“ von Sting und begleitete sich dabei selber auf der Gitarre.
Das dritte Stück des zweiten Teiles kannten vor allen Dingen die jüngeren Zuschauer. Robert Popescu, Emily Pischko und Robert Müller, alle aus der Klasse 11, spielten ganz gefühlvoll den Song „I see fire“ von Ed Sheeran, welcher auch im Soundtrack des Filmes „Der Hobbit“ zu hören war. Beim nächsten Programmpunkt kamen dann die Rockfans auf ihre Kosten.
Maximilian Hartmann aus der 7a spielte Metallica „Nothing else matters“ auf dem Piano und brachte dabei den ein- oder anderen Kopf zum Bewegen. Philosophisch ging es dann weiter, Elisa Löhlein aus der Klasse 8b versuchte den Zuschauern den Sinn des Lebens näher zu bringen. Ihr Resümee lautete: „Man lebt nur einmal. Stimmt nicht! Man stirbt nur einmal, leben tut man jeden Tag!“.
Der letzte Block des Abends wurde von einer bekannten Melodie eröffnet. Klaus-Henri Göbel (10a) spielte auf dem Piano den Song „Entertainer“.
Ein Höhepunkt des Abends war sicherlich der vorletzte Programmpunkt. Johanna Schuchert, die 2019 den ersten Platz beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ gewinnen konnte, sang unter Begleitung von Musiklehrer Waldemar Thomas den Song „Yesterday“ von den Beatles.
Den Abschluss bildete dann die Klasse 5c mit einem Medley. Zunächst überzeugten sie das Publikum mit dem Song „Das ist Swing“. Jason Schmidt sang danach „Hulapalu“ von Andreas Gabalier und wurde dabei tatkräftig von einigen Mädels der Klasse im Dirndl unterstützt.
Als finales Lied hatte sich die Klasse den Song „Wir zieh’n in den Frieden“ von Udo Lindenberg ausgesucht. Diesen Part sang wiederum Waldemar Thomas, der das Ganze auch noch am Piano begleitete.
Den beiden Moderatoren bleib am Ende nichts mehr weiter zu sagen, als Danke. Angefangen bei der Gemeinde Frankenheim und dem hiesigen Karnevalsverein, der sich um den Ausschank und die Bewirtung am Abend kümmerte.
Fehlen durfte natürlich auch nicht Igor Abé, der wiederum für Licht und Ton verantwortlich war. Ein besonderer Dank ging zuletzt an die Schulleitung, die Lehrer und insbesondere an Waldemar Thomas und Ines Richter.
So ging gegen 21:30 Uhr ein toller Abend, gespickt mit vielen Höhepunkten, vorüber. Zu hoffen bleibt, dass diese Veranstaltung auch im nächsten Schuljahr wieder stattfinden kann. So viele Zuschauer können einfach nicht irren.