Am Mittwochabend erhielt eine 82-jährige Frau aus Unterbreizbach einen Telefonanruf von einer angeblichen Polizistin.
Diese berichtete der Dame, dass zwei Rumänen in Bad Hersfeld festgenommen wurden, bei denen ein Zettel mit dem Namen der 82-Jährigen gefunden wurde. Während des weiteren Gespräches erkundigte sich die "Polizistin" nach den Vermögensverhältnissen der Frau. Doch auch damit war das Telefonat noch nicht beendet.
Es dauerte und dauerte. So dass die angebliche Polizistin den Hörer an einen Mann weitergab, der die Frau die gesamte Nacht über in der Leitung hielt. Dies tat er, weil er sie vermeintlich beschützen wollte.
Am Donnerstagmorgen brachten die beiden Anrufer die Dame dazu, zu ihrer Bank zu gehen, um dort eine Auszahlung vorzunehmen. Doch die Auszahlung von mehreren Tausend war in der Bankfiliale glücklicherweise nicht möglich. Die Dame fuhr nach Hause und dort erwartete sie sofort ein klingelndes Telefon.
Am Telefon war natürlich wieder die unbekannte Frau. Diese wies die Seniorin an, erneut zur Bank zu fahren und Geld auf ein bulgarisches Konto zu überweisen, mit dem Hinweis, dass es ein Konto der Freundin des Enkels sei. Die 82-Jährige fuhr zur Bank und teilte ihr Vorhaben der Angestellten mit, bat aber parallel darum, ihren Enkel anrufen zu dürfen. Erst dieser erkannte den Betrugsversuch und fuhr mit seiner Großmutter zur Polizei.
Die Polizei warnt vor derartigen Betrugsversuchen.
Die Anrufer verwickeln einen in Gespräche und versuchen so, Vertrauen zu schaffen. Auch wird immer wieder Druck aufgebaut und ein "in der Leitung halten" ist nichts seltenes. Denn auf diese Art und Weise verhindern die Betrüger, dass die Angerufenen in der Zwischenzeit Kontakt zu ihrer Familie aufnehmen können.
Außerdem erkundigen sich echte Polizeibeamte niemals am Telefon nach den Vermögensverhältnissen.
Wenn Forderungen am Telefon gestellt werden, gehen sie nicht darauf ein und beenden Sie das Gespräch!
Übergeben Sie niemals Bargeld, überweisen Sie niemals leichtsinnig Geld auf Konten unbekannter Inhaber und zeigen Sie den Betrugsversuch bei der nächsten Polizeidienststelle an.