Mit 370 Passagieren an Bord musste am Montag eine Boeing 747 der Lufthansa kurz nach dem Start in Frankfurt am Mai umdrehen. Eigentlich hätte es in Richtung Shanghai gehen sollen, der "Jumbo-Jet" machte aber über Mittelhessen "aufgrund technischer Probleme" Kehrt und flog zurück nach Frankfurt.
Dafür ließ der Pilot 70.000 Liter Kerosin über der Region ab - der Raum Gießen, der Vogelsbergkreis und die Rhön waren betroffen.
Der Grund für das Ablassen: Vollgetankt könnte das Langstreckenflugzeug zu schwer für eine sichere Landung sein. Deshalb liegt es in der Hand des Piloten, zur Sicherheit aller Insassen einen Teil des getankten Treibstoffs abzulassen und so das Gewicht des Jumbos zu verringern. Dies kommt in Deutschland trotz Hundertausender Flugbewegungen nur etwas 20 Mal im Jahr vor.
Keine Gefahr für Mensch und Natur
Laut Umweltbundesamt besteht aber keine Gefahr für Mensch, Tier oder Natur.
Das Kerosin habe durch eine nebelartige Verteilung quasi keine Effekte am Boden, heißt es. Bei einem Treibstoffabwurf wird das Kerosin in einer Höhe von mindestens 1.800 Metern abgelassen, damit es zu feinen Tröpfchen zerstäubt und so der größte Teil des Kraftstoffs noch in der Luft verdunstet.
Der abgebrochene Start der Lufhansa-Maschine sei laut Sprechern des Unternehmens "rein vorsorglich" durchgeführt worden, auch die nach der Landung direkt angerückte Flughafenfeuerwehr habe dem Standardverfahren bei solchen Vorfällen entsprochen.
Quelle: (jub) Osthessen-News / Oberhessen-Live