Vereinsnachricht von Dennis König
Mit einem, auch in dieser Höhe, verdienten 4:0 Sieg kehrte die Spielgemeinschaft Kalten Rhön am vergangenen Sonntag nach Hause zurück. Was die vielen Zuschauer bei bestem Wetter sahen, war ein recht einseitiges Spiel mit vielen Chancen auf Seiten der Gäste. Trotzdem war der Sieg in der 83. Minute ernsthaft in Gefahr, als Dennis Clemen die Chance hatte, den Ausgleich zu erzielen, diese aber vergab.
Zu diesem Zeitpunkt hätte das Spiel schon zweimal entschieden sein müssen. Die Gäste machten den Sack erst in den letzten zehn Minuten zu.
In den ersten Spielminuten konnte man ein Abtasten der beiden Mannschaften erkennen, klar spielten sie ja auch zum ersten Mal gegeneinander. Zu sehen war, dass sich der Gastgeber tief in die eigene Hälfte stellte und den Gästen das Spiel überließ. Der erfahrenen Truppe aus der Rhön fiel es zunächst schwer eigene Chancen zu kreieren, zeitweise standen acht Spieler der Heimelf in- oder um den eigenen Sechzehnmeterraum.
Trotzdem versuchten sie, das Abwehrbollwerk spielerisch zu knacken, die gefürchteten Diagonalbälle fanden zu diesem Zeitpunkt aber noch zu selten das Ziel.
Den Chancenreigen eröffnete Marcel König, der per Fallrückzieher von der Strafraumgrenze Keeper Lukas Heymel testete. Dieser war hier, wie auch beim Kopfball von Hans Flößner wenig später, aber auf dem Posten. In der 20. Spielminute hatten die Gästefans bereits den Torschrei auf den Lippen, doch Keeper Heymel konnte den Flachschuss von Marcel König nach einer Ecke noch an den Pfosten lenken.
Auf der Gegenseite war es Marco Wunderlich, der sich gekonnt durchsetzte und aus 20m abzog, Thomas Kämmer im Tor aber vor keine große Aufgabe stellte.
Das 0:1 resultierte mal wieder aus einer Standardsituation. Kapitän Robert Greifzu brachte in der 33. Minute den Ball scharf vors Tor der Heimelf, Torwart Heymel konnte den Ball nur abklatschen und Kevin Kranz drückte ihn schließlich über die Linie. Ein Freistoß war es auch der auf der Gegenseite zu einer Torchance führte, doch Florian Wittek schoss das Spielgerät über den Kasten.
Einen Schreckmoment erlebten die Gästefans dann in der 39. Spielminute, als ein angeschossener Ball vom Fuß des Spielers Carsten Kössel, zur Bogenlampe wurde und sich knapp über das Tor von Kämmer senkte. Den Schlusspunkt in Halbzeit eins setzte Enrico Heim, der in der Sturmspitze angespielt wurde, sofort abzog, doch Keeper Heymel aus nächster Nähe anschoss. So ging es mit einem verdienten, aber nur knappen Vorsprung in die Pause.
Was die Mannen um Kapitän Kössel in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit machten, ist für einen Außenstehenden nicht nachvollziehbar. Fakt ist, hätten die Gäste in dieser Phase des Spiels ihre Chancen genutzt, hätte es nach 60 Minuten 5:0 gestanden. Die erste gefährliche Situation ereignete sich bereits in der 47. Minute, als König nach einer Flanke von Kevin Thamm frei zum Kopfball kam, den Ball aber über das Tor bugsierte.
In der 52. Spielminute war es erneut Thamm, der von links den Ball auf den zweiten Pfosten spielte, von wo aus er durch Enrico Heim ins Tor gebracht wurde. Doch der Treffer wurde wegen Abseits nicht gegeben. Eine Minute später war es Matthias Heim, der aus vollem Lauf abschloss, das Tor aber knapp rechts verfehlte. Und auch Marcel König, der freistehend nach einer Flanke von rechts, den Ball nicht richtig traf, konnte die Führung nicht ausbauen.
Derselbe Spieler hatte in der 59. Minute bereits den Torwart ausgespielt, brachte den Ball aber nach Zuruf in die Mitte, anstatt ihn aufs Tor zu schießen. Die letzte Chance dieser kuriosen Viertelstunde hatte Enrico Heim nach einem Eckball. Er nahm die Kugel an und schoss aus der Drehung knapp rechts neben das Tor.
Danach folgten zwanzig Minuten Leerlauf, Mittelschmalkalden fing sich wieder, die Gäste schalteten einen Gang zurück. Was nun folgte, waren viele Ungenauigkeiten auf beiden Seiten, man muss den Spielern allerdings zu Gute halten, dass das Geläuf, an der Schmalkalde gelegen, zwar schön grün, aber dennoch ziemlich uneben war.
Die Schlussoffensive wurde wiederum von den Gästen eröffnet. Marcel König spielte in der 80. Minute den Ball vor dem Tor quer, Enrico Heim brachte den Ball aber aus 10m nicht im Tor unter, der Nachschuss von Namensvetter Matthias wurde durch einen Abwehrspieler abgeblockt. Und so kam es, wie anfangs bereits erwähnt zur ominösen 83. Minute, die das gesamte Spiel auf den Kopf hätte stellen können.
Mittelschmalkalden konnte sich am rechten Flügel durchsetzen und flanken. Der Ball durchquerte den Strafraum der Gäste und am zweiten Pfosten kam der eingewechselte Dennis Clemen frei zum Abschluss, schoss den Ball aber über das Tor. Den fälligen Abstoß schlug Danny Reuchsel sofort nach vorne, fand Marcel König als Abnehmer, der den Ball mustergültig auf Enrico Heim auflegte.
Der offensive Mittelfeldspieler der Gäste vollendete gekonnt und machte damit den Deckel drauf.
Was nun folgte, waren Auflösungserscheinungen in der Abwehr der Gastgeber, die alles nach vorne warfen und dafür bitter bestraft wurden. Das dritte Tor der Gäste resultierte aus einem Fehler von Heymel. Thomas Kämmer schlug den Ball weit nach vorne, Heymel trat neben den Ball und Enrico Heim krönte seine tolle Leistung mit seinem zweiten Tor. Und es kam noch dicker für die Mannschaft von Trainer Frank Wittek. Paul Salzmann brachte einen langen Ball zum zweifachen Torschützen Heim, der den Ball uneigennützig Marcel König auflegte, der keine Mühe hatte, ihn zum 4:0 unterzubringen.
Der Sieg der Gäste, auch wenn er erst gegen Spielende so klar ausfiel, geht trotzdem in dieser Höhe in Ordnung. Mit etwas mehr Konzentration beim Abschluss hätte der Sieg sogar noch höher ausfallen können. Fakt ist aber, dass man unbedingt an der Chancenverwertung arbeiten muss. Beim Gastgeber war das, von Trainer Wittek im Vorfeld angesprochene, Fitnessproblem, deutlich erkennbar.