Vereinsnachricht der SG Kalten Rhön
Das Spiel ließ, bei böigem Wind, jegliches Abtasten vermissen, sondern nahm sofort Fahrt auf, doch die ersten lang gespielten Bälle der Hausherren landeten allesamt im Niemandsland. Um so mehr staunten die Zuschauer, als Dietzhausen nach sieben Minuten mit 0:1 in Führung ging. Vorausgegangen war eine Flanke von der rechten Seite, die unzureichend geklärt wurde und genau vor den Füßen von Sipan Osman landete, der keine Mühe hatte, den Ball ins leere Tor zu schieben.
Der Gastgeber schüttelte sich kurz und versuchte Struktur in sein Spiel zu bekommen, doch der Wind machte viele Offensivaktionen immer wieder zu Nichte. Die erste gefährliche Situation für die Mannen um Kapitän Robert Greifzu resultierte aus der 13. Spielminute. Marcel König legte den Ball am Sechzehner der Gäste mit dem Kopf quer und Matthias Heim versuchte sich mit einem Drehschuss, der allerdings links das Gehäuse von Hirsch verfehlte. Auf der Gegenseite beinahe das 0:2. Toni Langenhan marschierte durchs Mittelfeld ohne entscheidend attackiert zu werden, spielte den Ball in die Spitze, von wo aus er quer auf Martin Umlauft gelegt wurde. Dieser zielte genau, schoss allerdings den Torschützen Osman im Fünfmeterraum an.
Nach diesem Schreckmoment bekamen die Hausherren das Spiel besser in den Griff und ließen bis zur Halbzeit keine weiteren Chancen der Gäste mehr zu. Für den Ausgleich musste mal wieder eine Standardsituation herhalten. Einen Freistoß auf Höhe der Mittellinie zirkelte Danny Reuchsel auf den Kopf von Marcel König, der den Ball nicht richtig traf, ihn aber in der Gefahrenzone ließ, so dass Hans Flößner seine Kopfballstärke zum 1:1 ausnutzen konnte. Als eine Minute später Enrico Heim seinen Namensvetter Matthias links im Strafraum mustergültig bediente, hatten einige Zuschauer vermutlich bereits den Torschrei auf den Lippen, sein Schuss mit links ging aber knapp über das Tor.
Und trotzdem hatte man jetzt das Gefühl, dass das Spiel für die heimische SG in die richtige Richtung laufen würde. Doch mehr gute Torchancen gibt es aus Halbzeit eins nicht zu berichten. Man verzettelte sich zu oft in Mittelfeldaktionen und brachte den Ball zu selten in den gefährlichen Raum vor dem Tor, so dass die Offensivkräfte relativ wenig Aktionen vorzuweisen hatten. Wenn Gefahr auftrat, dann nur nach Standardsituationen, doch außer dem Ausgleich, kam bis zum Pausenpfiff nichts Zählbares mehr heraus.
Den Chancenreigen in Halbzeit zwei eröffnete Kevin Thamm, der von Marcel König schön freigespielt wurde, den Ball aber nicht richtig traf. In der 57. Spielminute wurde es wiederum gefährlich im Strafraum der Gäste. Matthias Heim brachte einen Freistoß vors Tor und fand Pascal Kranz, der die Richtung des Balles aber nicht mehr entscheidend verändern konnte. So oder ähnlich sahen die meisten Standsituationen aus, es fehlte an Präzision und auch etwas Glück.
In der 58. und 60. Minute hätten die Gäste in Führung gehen können. Zunächst war es Stefan Schüler, der allein auf Torwart Kämmer zulief, den Ball aber überhastet über das Tor schoss. Der kurz vorher eingewechselte Philipp Schreiber tat es ihm gleich und jagte das Spielgerät ebenfalls über den Kasten. Auf der Gegenseite war es Marcel König, der rechts freigespielt wurde, den Ball aber links verzog. Viel mehr gute Offensivbemühungen sind von Seiten der Hausherren nicht zu vermelden.
Auf der Gegenseite hatte Dennis Umlauft in der 76. Minute die Chance seine Farben in Führung zu bringen, scheiterte aber am gut reagierenden Thomas Kämmer im Tor. Und so lief bereits die 89. Minute, beide Teams hatten sich eigentlich, so schien es, mit dem Unentschieden abgefunden, als Dennis Umlauft im Strafraum der Gastgeber angespielt wurde. Innenverteidiger Danny Reuchsel versuchte zu klären, erwischte dabei aber wohl auch den Stürmer aus Dietzhausen, so dass Schiedsrichter Krech auf den Punkt zeigte. Humorlos und ohne Nerven erzielte Stefan Schüler so kurz vor Schluss den 1:2 Siegtreffer seiner Mannschaft.
Nimmt man die klaren Torchancen, ist der Sieg der Randsuhler in Ordnung. Sie machten in Durchgang zwei mehr fürs Spiel. Man merkte ihnen an, dass sie unbedingt was mitnehmen wollten. Der Spielgemeinschaft aus der Rhön fehlte die nötige Durchschlagskraft und stückweit auch das Spielglück. Einen Punkt so kurz vor Schluss noch aus der Hand zu geben, ist ärgerlich. Ein Unentschieden wäre für beide Teams in Ordnung gewesen.