Stahlhartes Team – Vier Generationen aus Metall – 100 Jahre SIMONMETALL Günthers

Die Firma SIMONMETALL GmbH & Co. KG aus Tann (Rhön) Günthers blickt auf 100 Jahre Firmengeschichte zurück.

Weit über die Landkreisgrenzen hinaus ist das Unternehmen für "IDEEN IN METALL" bekannt. Bei SIMONMETALL werden seit Jahrzehnten Balkon- und Treppengeländer, Überdachungen, Zaun- und Toranlagen, Hochbeete u. v. m. gebaut. Früher wurden diese Teile ausschließlich am Schmiedefeuer geschmiedet und mit schwarzem Lack veredelt. Heute wird Stahl im Außenbereich auf jeden Fall feuerverzinkt und dann meistens farblich pulverbeschichtet.

Bei der Firma SIMONMETALL wird neben dem Stahl vor allem Edelstahl verarbeitet, auf Wunsch mit Glas- und Holzelementen. Besonderen Wert legen die Simons auf ihre individuelle Verwirklichung der Kundenwünsche.

„Es ist uns sehr wichtig, dass die von uns gefertigte Idee in Metall dem Kundenwunsch entspricht und eine Einheit mit dem Haus bzw. den Örtlichkeiten bildet“ sagt Ursula Simon. Auch künstlerische "Ideen in Metall" wurden in Günthers gefertigt, so zum Beispiel verschiedene Kunstobjekte in Hünfeld (schwebende Bleistifte, Kreisel, Vokale), Günthers (Brunnen und Pavillion in der Dorfmitte) und Poppenhausen (Herz und Pavillion auf dem Liebesweg).

Den 100. Geburtstag feiert die Firma mit 34 Mitarbeitern, darunter sechs Lehrlingen. Insgesamt wurden bisher weit über 100 Lehrlinge ausgebildet.

Gemeinsam mit diesem SIMONMETALL-Team arbeitet die Familie Simon täglich neu an den hohen Zielen ihres Leitbildes:

"Wir haben nicht nur zufriedene, sondern BEGEISTERTE KUNDEN, die an unseren IDEEN IN METALL Freude haben und uns weiterempfehlen. Wir arbeiten gerne im SIMONMETALL-Team, in dem wir unsere EIGENEN STÄRKEN EINBRINGEN und wir EIGENVERANTWORTUNG übernehmen. Unser MITEINANDER ist von gegenseitiger WERTSCHÄTZUNG geprägt."

Die Firma feiert in diesen Tagen Ihre 100-jährige Geschichte. Herzlichen Glückwunsch!


Firmen- und Familienchronik

Der Firmengründer Rudolf Simon (*1897-1982) aus Schachen bei Gersfeld ehelichte 1919 die verwitwete Anna Bräuning geb. Leubecher in Günthers und übernahm mit dieser Eheschließung die Geschicke der Dorfschmiede in Günthers. Er war gerade einmal 22 Jahre alt. Das Ehepaar bekam zwei Kinder: Walter und Thea.

Es wurden damals in der Schmiede von Rudolf Simon nicht nur Pferde beschlagen und Leiterwagenräder geschmiedet, sondern auch etliche neue Erfindungen als Deutsches Reichsgebrauchsmuster angemeldet, so z.B. der drehbare Blumenständer.
Rudolf Simon kennzeichnete alle seine Arbeiten mit einem Symbol, den Initialen „RS“ in einem Stern. Dieser Stern ist auch heute noch im Firmenlogo eingebunden.

Bei einem aufmerksamen Spaziergang durch Günthers kann man diesem Stern begegnen, nicht nur an den Firmenkleidungen der Mitarbeiter und Fahrzeugen der Firma SIMONMETALL, sondern auch am Friedhofstor, am Brunnen des Dorfgemeinschaftshauses und am Haus „Alte Schmiede“, dem ehemaligen Simon-Anwesen und der heutigen Diakoniestation in Günthers.

Außerdem war die Firma Rudolf Simon immer auch ein Ausbildungsbetrieb. Wie dazumal üblich wurden die Lehrlinge anfangs gegen Kost und Logis ausgebildet, d.h. am Mittagstisch der „Meisterfrau“ saßen nicht nur die eigene Familie, sondern im Laufe der Jahre auch viele, viele Lehrlinge.

Der Sohn Walter Simon (*1920-1984), meldet sich – gerade 19 Jahre alt - zu Beginn des 2. Weltkrieges freiwillig, damit sein Vater UK (unabkömmlich) gestellt werden konnte. Damit war der Fortbestand der Firma Simon während des 2. Weltkrieges überhaupt erst möglich. Für die Eltern begann eine lange Zeit des Hoffens und Wartens.

Ein Beispiel: Solange Walter im Krieg war, duldete seine Mutter keine Radiomusik im Hause. Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft kam Walter Simon 1948 äußerlich unversehrt nach Hause zurück.

Der Krieg hatte für die Firma viele Einschränkungen gebracht, so z.B. wurden die Pferde eingezogen und die Materialbeschaffung immer schwieriger. Aber die deutsch-deutsche Teilung und der nach und nach vollkommen unüberwindliche Zaun direkt hinter den Ortsgrenzen von Günthers bedrohten die Existenz des Betriebes massiv. Mit der Teilung Deutschlands fiel auch der Kundenkreis in Thüringen (circa 75%) weg und die Simons mussten mit drei Seiten Grenzzaun leben. Nur der unermüdliche Einsatz und die Bereitschaft, auch viele Kilometer weit zu fahren, sicherten das Bestehen.

Walter Simon heiratete 1949 Emmi Bühner. Die Eheleute bekamen fünf Kinder: Rudolf, Bernhard, Brunhilde, Margarete und Martin. 1954 legte Walter Simon die Meisterprüfung ab. Die Firma wurde in Rudolf Simon & Sohn umbenannt und als OHG weitergeführt. Neben der Arbeit in der Schmiede wurden fünf Hektar Land bewirtschaftet. Walter Simons Schwerpunkt in der Firma waren der Verkauf und die Reparatur landwirtschaftlicher Geräte. In dieser Zeit wurde auch der Simonsche Wandreuter (Gerät zur Heuernte) patentiert.

Für Walter Simon waren die Ausbildung von Lehrlingen und das Engagement in der Innung selbstverständlich. So war der Besuch der Landesverbandstage lange Zeit der einzige Urlaub der Eheleute Walter und Emmi Simon.

1962 wurde außerhalb der Ortslage in Günthers mit dem Bau einer neuen Werkstatt begonnen. Mitten in dieser Bauphase erkrankte Walter Simon an den Spätfolgen eines Kriegsleidens. Diese Krankheit hat fortan sein Leben bestimmt und seine Kraft mehr und mehr aufgezehrt.
Rudolfs Enkel Bernhard Simon (*1952) hatte schon immer Spaß an handwerklicher Tätigkeit und am Ausprobieren technischer Möglichkeiten. Deshalb war er schon bald als Nachfolger für die Schmiede auserkoren.

Nach der Mittleren Reife lernte Bernhard Simon im elterlichen Betrieb, absolvierte die Bundeswehrzeit und legte 1975 die Meisterprüfung ab. Zunächst arbeitete er als Angestellter bei Rudolf Simon & Sohn. Die Krankheit des Vaters zwang ihn dann jedoch sehr früh in die Verantwortung.1977 heiratete er Ursula Woditsch aus Niederbayern, die fortan für den kaufmännischen Aufgabenbereich der Firma Rudolf Simon & Sohn zuständig war.

Offiziell übernahm Bernhard Simon am 01.01.1978 die Firma. In den Folgejahren wuchs die Familie – drei Kinder werden geboren: Christian, Daniela und Robert. Und auch die Firma vergrößerte sich durch zwei Werkstattanbauten und eine stetig wachsende Zahl von Mitarbeitern.

Bernhard Simon qualifiziert sich und den Betrieb mit dem Kleinen Eignungsnachweis gemäß DIN 18800 Teil 7 und der Erweiterung für nichtrostende Stähle nach DIN 17400 für die Ausführung zugelassener Schweißarbeiten. Die Reparatur und der Verkauf von Landmaschinen bei Rudolf Simon & Sohn werden aufgegeben.

Bernhard Simons Herz schlägt für "Ideen in Metall". Wie einst der Großvater sucht Bernhard Simon immer wieder nach Lösungen für manchmal schier unmögliche Umsetzungen einer Metallkreation. Je schwieriger die Aufgabe, umso begeisterter der Chef. Bei jedem einzelnen Kunden ist Bernhard Simon stets bestrebt, eine individuell passende Idee in Metall zu finden, die sowohl dem Kundengeschmack als auch den vorgegebenen Örtlichkeiten entspricht.

Auch Bernhard Simon engagierte sich über Jahrzehnte in der Innung, als Mitglied im Prüfungsausschuss, als stellvertretender Obermeister und kurzfristig auch als Obermeister. 1991 gründete sich in Fulda der Arbeitskreis der Unternehmerfrauen und Ursula Simon wird Gründungsmitglied und von 1994 bis 2010 Vorstandsmitglied. Die Besuche der Seminare und Tagungen bringen auch immer wieder neue Impulse in die Firma. So gibt es schon seit vielen Jahren bei SIMONMETALL ein festgeschriebenes Leitbild.

Der Urenkel Christian Simon (*1978) sorgt schon während der Schulzeit dafür, dass in der Firma Simon neue Technologien Einzug halten. Er führt das CAD-Zeichnen in der Firma ein und fortan werden Technische Zeichner beschäftigt, inzwischen auch schon mehr als fünf ausgebildet.

Dank Christian Simons eigenhändiger Arbeit ist die Firma Rudolf Simon & Sohn seit dem Jahr 2000 auch im Internet zu finden – unter www.simonmetall.de. Nach Abitur, Zivildienst und Metallbauerlehre absolvierte Christian Simon ein Studium zum Wirtschaftsingenieur und legte sein Diplom ab. In dieser Zeit lernte Christian seine Frau Yvonne kennen, die ebenfalls Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Beide arbeiten seit 2004 in der Firma mit.

2005 wird aus Rudolf Simon & Sohn die Firma SIMONMETALL GmbH & Co. KG.

Zum 01.01.2013 übernimmt Christian Simon als geschäftsführender Gesellschafter zu 100 % die Verantwortung für die Firma SIMONMETALL GmbH & Co. KG. Ihm zur Seite steht seine Frau Yvonne als Geschäftsführerin und Thomas Walter als Betriebsleiter.
Christian Simon verbessert permanent die innerbetrieblichen Abläufe und legt großen Wert auf die Selbstverantwortung der Mitarbeiter.

Unter seiner Führung strukturieren sich die Betriebsabläufe und die Hierarchie in der Firma neu und werden so für die Zukunft ausgerichtet.