Gastbeitrag von Anna-Lena Bieneck
Die Geschicke der Thüringer Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön lagen bereits seit einigen Wochen kommissarisch in ihren Händen, nun ist Ulrike Schade als neue Dienststellenleiterin vorgestellt worden.
Staatssekretär Olaf Möller begrüßte die 43-Jährige im Kreise ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Propstei Zella offiziell im Amt. Schade, die den ehemaligen Dienststellenleiter Karl-Friedrich Abe nach fast 30 Jahren ablöst, nannte die Stärkung der länderübergreifenden Zusammenarbeit im UNESCO-Biosphären-reservat Rhön als eines ihrer wichtigsten Anliegen.
Für die zehn weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Propstei Zella ist ihre neue Chefin eine Kollegin: Schon seit Anfang des Jahres ist Ulrike Schade in der Thüringer Verwaltung für die Leuchtturmprojekte Nationales Naturmonument „Grünes Band Thüringen“ und Sternen-park Rhön zuständig.
Bereits 2010 war die gebürtige Jenaerin, die Kommunikationswissenschaften, Informatik und anschließend Geoökologie studiert hatte, in die Rhön gekommen. Als Geschäftsführerin des länderübergreifenden Naturschutzvereins RhönNatur setzte sie unter anderem das Projekt „Wildkatze in der Rhön“ um.
„Seitdem schlägt mein Herz für die Rhön“, sagte Schade.
Von 2014 bis 2017 leitete sie dann als Mitarbeiterin der Bayerischen Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön die Erstellung des neuen Rahmenkonzepts – und spann somit den länderübergreifenden Leitfaden für die kommenden Jahre entscheidend mit.
„Die Erfahrungen, die Sie hierbei gesammelt haben, sind für Ihre zukünftige Arbeit von großem Vorteil“, sagte Olaf Möller, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN).
Er dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Thüringer Verwaltung für das bisher Geleistete. Karl-Friedrich Abe hatte als Mann der ersten Stunde das Biosphärenreservat als ein Kind der Deutschen Einheit auf den Weg gebracht. Fast 30 Jahre später seien die Aufgaben vielfältig:
„Sie reichen von der Mitwirkung an der Zertifizierung von Betrieben unter der Dachmarke Rhön, der Konzipierung von Umweltbildungsangeboten und Ausstellungen bis zur Projektierung von Baumaßnahmen und der wissenschaftlichen Erfassung und Aufbereitung von Daten zum Zustand der Wälder in der Rhön für Forschungszwecke.“
Neue Projekte wie der Sternenpark Rhön und die Zertifizierung von Biosphären-Schulen und -Kitas als Bestandteil für Bildung und nachhaltige Entwicklung seien hinzugekommen. Der Staatssekretär ermutigte die Thüringer Dienststellenleiterin, „neu eingeschlagene Wege wei-terzugehen“.
Im Sinne des UNESCO-Programms „Man and Biosphere“ wolle sie den Fokus künftig noch stärker auf die Regionalentwicklung legen, sagte Ulrike Schade.
„Nur wenn wir auch erreichen, dass die Menschen gerne in der Rhön leben, können wir Akzeptanz für den so wichtigen Natur- und Artenschutz schaffen.“
Wichtig sei hierbei nicht nur eine enge Zusammenarbeit mit den zahlreichen externen lokalen Akteuren. Auch innerhalb der drei Biosphärenreservatsverwaltun-gen in Bayern, Hessen und Thüringen setzt Schade auf Vernetzung:
„Die Rhön lebt durch unsere Aufgabenverteilung und das Zusammenwirken.“ Vor allem das Thema Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung lägen ihr am Herzen, sagte Schade. „Ich freue mich darauf, den Bildungsbereich mit meinem Team weiter auszubauen.“