Spatenstich in Buttlar – 678.888 Euro für Hochwasserschutz & Gewässerentwicklung

Gastbeitrag von Anke Timmermann

Die Gemeinde Buttlar hat 2016 ein Hochwasserschutzkonzept mit integriertem Gewässerentwicklungsplan in Auftrag gegeben.

Dort wurden Maßnahmen zur Hochwassergefahrenabwehr priorisiert. 2020 legte das beauftragte Büro die Planungen vor, die im April 2021 durch den Flurbereinigungsbereich Meiningen genehmigt wurden.

„Mit dem ersten Spatenstich beginnen nun die Baumaßnahmen, die durch das Hochwasserschutzkonzept und seine Umsetzung der Gemeinde Buttlar zukünftig Schutz vor Hochwasser bringen soll“, sagte Präsident Uwe Köhler heute in Buttlar.

„Ich danke allen Beteiligten, die dazu beigetragen haben. Die Flurbereinigung wirkt hier im wahrsten Sinne als Landentwicklung!“

„Die Renaturierung des Mansbachs, die Öffnung und Umverlegung des Hubengrabens und die neue Ableitung des Michelsberggrabens in die Ulster sind die Stichpunkte, die die anstehenden Baumaßnahmen umreißen“, führte Referatsleiter Arnd Volkmer-Lewandowski vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft aus.

„Es werden insgesamt 678.888 Euro investiert, damit sich hier solche Bilder wie jüngst in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hoffentlich nicht wiederholen.“

v.l.n.r.: Rainer Franke (Verband für Landentwicklung und Flurneuordung), Herr Giebel (Giebel Hoch- und Tiefbau AG), Herr Volkmer-Lewandowski (TMIL), Uwe Köhler (TLBG), Wigbert Schiffhauer (Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft), Herr Schilling (Erster Beigeordneter Landratsamt Wartburgkreis), Knut Rommel (TLBG), Markus Hundertmark (Gemeinde Buttlar)
Hintergrund

Mit diesen neuen Maßnahmen werden im Flurbereinigungsverfahren in den letzten 20 Jahren insgesamt 4,24 Mio. Euro investiert.

Fördermittel in Höhe von 3,818 Mio. Euro der EU, des Bundes und des Landes sind hier vergeben worden. Die Eigenleistungen der Gemeinde betragen insgesamt gut 400.000 Euro.

Das „Flussgebietsmanagement Ulster“ (die Ulster = Gewässer I. Ordnung) wurde 2004 als eine von 9 Thüringer Modellregionen der EU-Wasserrahmenrichtlinie ausgewählt.

Die Voraussetzungen zur Realisierung des Modellvorhabens wurden mit der Erweiterung des Verfahrensgebietes, der Plangenehmigung des Wege- und Gewässerplanes mit landschaftspflegerischen Begleitplan (Plan nach § 41 FlurbG) vom 22.12.2005 und der Bereitstellung der benötigten Flächen geschaffen.

Am 02.08.2006 fand in Begleitung des damaligen Ministers für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Herrn Dr. Volker Sklenar, der 1. Spatenstich für das Modellvorhaben „Flussgebietsmanagement Ulster“ im Flurbereinigungsverfahren Buttlar statt.

Die Umsetzung der Maßnahmen konnte Anfang 2007 erfolgreich abgeschlossen werden.

Durch dieses Vorhaben erfolgte vor Ort eine Sensibilisierung bezüglich des verantwortungsvollen Umgangs mit Wasser, Natur, Umwelt und der Land- und Forstwirtschaft.

Das Verfahrensgebiet der Flurbereinigung Buttlar liegt im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön.

Die westliche Verfahrensgebietsgrenze bildet die zugleich Landesgrenze zum Bundesland Hessen. Das gesetzlich ausgewiesene Naturmonument „Grünes Band Thüringen“ wird im Rahmen des Verfahrens eigentumsrechtlich gesichert.