Gedenkstunde für Opfer des Nationalsozialismus

Gastbeitrag von Andrea Dominik

Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus fand am 27. Januar 2022 eine Veranstaltung an der Gedenkanlage für ausländische Kriegstote auf dem Husenfriedhof statt.

Schülerinnen und Schüler der Ersten Stadtschule und des Dr. Sulzberger-Gymnasiums trugen Texte und Zitate jüdischer Bürgerinnen und bekannter Politiker vor und formulierten ihren Standpunkt zur Notwendigkeit des Gedenkens – auch heute noch.

Der Hauptamtliche Erste Beigeordnete Hannes Knott erinnerte an das Leid unendlich vieler Menschen unter der Gewaltherrschaft der Nazis.

Besonders litten Juden, aber auch Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Zwangsarbeiter, Homosexuelle, Vertriebene, politische Gefangene und Widerstandskämpfer, Kranke und Behinderte, sowie alle, die zu Feinden des Systems erklärt wurden.

Er mahnte, sich auch heute mit einem klaren Nein gegen jegliche Form von Ausgrenzung, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit zu stellen. Auch die Pandemie, so Knott, verstärke unterschiedliche Ansichten, schüre Zukunftsängste und verbreite Unsicherheit.

Es sei notwendig, sich für ein Miteinander und die Akzeptanz anderer Meinungen einzusetzen. Wissenschaftliche Fakten dürfen nicht für politische Zwecke verzerrt werden. Alle sollten sich mehr denn je über die Konsequenzen ihres Handelns bewusst sein.

Pfarrer Thomas Volkmann benannte und bedauerte, dass sich auch die Kirche im Nationalsozialismus mitschuldig gemacht habe, weil sie nicht entschlossener gegen das System vorgegangen sei.

Er rief zu Toleranz und Nächstenliebe auf und schloss die Opfer der Gewaltherrschaft, aber auch die nachfolgenden Generationen, in sein
Gebet ein.

Die Anwesenden, darunter Schülerinnen und Schüler aus vier städtischen Schulen sowie Vertreter der Stadt, der Kirchgemeinde, der Politik und Gesellschaft, ehrten im Anschluss mit einer Gedenkminute und Blumenschmuck am Gedenkstein die Opfer des Nationalsozialismus aus Bad Salzungen und weltweit.

Zur Gedenkstunde auf dem Husenfriedhof erinnerte Pfarrer Thomas Volkmann an Toleranz und Nächstenliebe.