Gastbeitrag von Rüdiger Christ
Am Sonntagmorgen wurde auf dem Feldatalradweg auf Höhe der Kaltennordheimer Abwasserkläranlage ein gerissenes Reh entdeckt. Das Reh weist Spuren eines sogenannten „Kehlbisses“ auf.
Ein Kehlbiss ist typisch für einen Wolfsriss. Außerdem weist das getötete Reh ausgeräumte Gedärme und abgetrennte Hinterläufe auf, was auch typisches Anzeichen eines Wolfrisses sind.
Nur einen Steinwurf vom Fundort des gerissenen Rehs befindet sich in der „Wiesenmühle“ ein Bauernhof wo viele junge Kälbchen aufgezogen werden.
Die Betreiberin des Bauernhofes ist sehr besorgt, dass der oder die Wölfe beim nächsten Beutezug ihren Kälbchen an die Kehle gehen könnten. Nach etwa 200 Jahren wolfsloser Zeit, ist wieder eine Wölfin in der Rhön heimisch geworden.
1823 soll bei Wechterswinkel, 10 Kilometer südwestlich von Mellrichstadt gelegen, der letzte Wolf in der Rhön von einem Schäfer erlegt worden sein.
Wie das THÜRINGER MINISTERIUM FÜR UMWELT, ENERGIE UND NATURSCHUTZ in einer Medieninformation mitteilt, soll sich eine Wölfin im Gebiet um Zella/Rhön im Wartburgkreis aufhalten.
Das Kompetenzzentrum Wolf, Biber, Luchs am Thüringer Umweltministerium stuft jetzt aufgrund genetischer Nachweise die Wölfin in der Rhön als standorttreu ein.
Die Fähe stammt aus dem Wolfsrudel „Göritz/Klepzig“ in Brandenburg.
Sie wurde genetisch bereits im Februar 2020 bei Weilar nachgewiesen. Über einen weiteren Rissabstrich an einem Wildtierkadaver im Jahr 2020, erfolgte vor einem Jahr der zweite genetische Nachweis bei Kaltensundheim.