Wintersportler frustriert – Mutwillige Beschädigung der Loipen in der Thüringer Rhön

Gastbeitrag von Rüdiger Christ

In der Rhön erfreut sich gerade das Skilanglaufen immer größerer Beliebtheit. Auf den Strecken in der Hoch-Rhön kommen sowohl Genießer als auch ausdauernde Skiläufer auf ihre Kosten.

Zum Leidwesen der Wintersportler werden aber immer wieder die Langlaufstrecken mutwillig beschädigt.

Loipe Drei Spitzen Richtung Frankenheim

Das betrifft besonders die Loipen und Skiwanderwege in der Thüringer Rhön. Dazu erreichten den Rhönkanal in letzter Zeit viele Beschwerden von Wintersportlern.

Das Rhönforum hat in einer Medieninformation wie folgt zu diesem ärgerlichen Thema Stellung genommen:

„Wenn genügend Schnee in den Höhenlagen der Rhön liegt, werden mit viel Aufwand und ehrenamtlichem Engagement Loipen für den Skilanglauf angelegt und andere Wintersportangebote geschaffen. Das weiß aber nicht jeder zu schätzen oder hat wohl für den Wintersport nichts übrig.

Loipe am Ellenbogen

Auch in diesem Jahr wurden wieder mehrfach Loipen im Bereich der Hohen Rhön z.B. rund um den Ellenbogen zerstört, entweder zertrampelt oder mit PKWs offensichtlich mutwillig unbefahrbar gemacht. Selbst die Fläche der Snowtubing-Anlage wurde nicht verschont.

Aufgrund der Höhenlage ist der Berg Ellenbogen mit Anschluss an die Loipen nach Hilders in Hessen und in die bayerische Rhön ein beliebter Ort für Wintersportler. Dazu gibt es noch Rodelmöglichkeiten und die Gaudi Rutsche an der Aussichtsplattform Noahs Segel.

Nicht jeder ist auf „zwei Brettern“ oder Kufen unterwegs, sondern geht lieber spazieren oder wandern.

Gerade in der Pandemiezeit sind die Angebote im Schnee eine gelungene Abwechslung für Tagesausflügler und Touristen. Trotz Frust auf Vorschriften oder Einschränkungen, die jetzt schon den zweiten Winter in Folge alle betreffen, ist es wichtig, die ehrenamtliche Arbeit zu schätzen und stärker zu unterstützen.

Loipe vom Rhönwald zur Birxer Höhe

Ebenfalls sollten die Orientierungsmöglichkeiten – angefangen von Wetter-Apps (mit stundengenauer Vorhersage) bis touristische Plattformen bereits im Vorfeld genutzt werden.

Bei Wetterextremen kann es sein, dass Straßen und Zuwegungen in den Höhenlagen der Rhön nicht alle gleichzeitig frei sind oder Parkplätze nicht ständig geräumt sein können. Auch Loipen sind nicht immer gut befahrbar und mal zugeweht.

Hier bietet sich an, etwas später noch mal zu kommen, vielleicht unterwegs erst mal einzukehren oder andere Orte aufzusuchen. Es gibt z. B. mehrere Winterparkplätze und Einstiegsmöglichkeiten in Loipen.

Um die Orientierungsmöglichkeiten für Wintersportler und Spaziergänger zu verbessern und die Sicherheit zu erhöhen wurde das Projekt „Wintersport im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön - sicher und umweltbewusst auf Spur“ auf den Weg gebracht.

Beschilderung in der Bayrischen und Hessischen Rhön

Gefördert wird dies vom Thüringer Umweltministerium aus dem Nachhaltigkeitsbudget für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön.

Antragssteller für die Wintersportgebiete der Thüringer Rhön ist der Verein für Heimatpflege, Wandern und Wintersport e.V. (Ellenbogen) – mit Unterstützung des Rhönforum e. V.

Im Ergebnis soll es eine einheitliche Beschilderung der Loipengebiete nach den Standards des Deutschen Skiverbands (DSV) geben. Dazu gehören auch Sicherheits- und Umwelthinweise etc.

Derzeit läuft die Datenabstimmung. Dann erfolgen durch die Sporthochschule Köln als Partner des DSV die Vermessung der Langlaufstrecken und die digitale Beschilderungsplanung.

Loipe Richtung Rhönwald

Geplant sind im Anschluss die Herstellung von Start- und Informationstafeln an den wichtigsten Stellen und die Streckenbeschilderung. Das Ganze soll dann auch digital beim Tourenportal Rhön und dem Loipenportal des DSV sichtbar sein.

Damit hoffen die ehrenamtlichen Akteure auch auf weniger Probleme bei der künftigen Orientierung von Nicht-Wintersportlern.

Rhönforum-Vorsitzender MdL Martin Henkel betont: „Wichtig für die Zukunft ist die langfristige Unterstützung der Wintersportgebiete der Rhön und der ehrenamtlichen Arbeit, damit es auch künftige „sicher in die Spur“ gehen kann.“