Gastbeitrag von Kristina Krieg
Seit 1992 erinnern tausende Menschen aus der ganzen Welt alljährlich am 24. Juni bei einem Fackelzug des Italienischen Roten Kreuzes (der „Fiaccolata“) von Solferino nach Castiglione delle Stiviere an die Anfänge der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung.
Coronabedingt konnte diese Veranstaltung jedoch in den vergangenen zwei Jahren nicht stattfinden. Alternativ startete der Fackellauf in diesem Jahr am 16. Februar im DRK-Generalsekretariat in Berlin mit dem Ziel Solferino.
Am 13. April machte die Fackel Station im Kreisverband Bad Salzungen des Deutschen Roten Kreuz (DRK). Bereits am Abend des 12.04.2022 erreichte die Fackel die Ortsgemeinschaft Vacha.
Am Vormittag des Folgetages begann ein Teil der JRK-Gruppe mit einer kurzen Wiederholung der Grundsätze des DRK und der gemeinsamen Gestaltung eines Plakates. Danach freuten sich die Kinder und Jugendlichen, die Fackel durch Vacha zu begleiten.
Der Weg führte durch den Ort, über die Werrabrücke bis hin zum Grenzturm der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Die Landesgrenze zwischen Vacha (Thüringen) und Philippsthal (Hessen) wurde nach dem 2. Weltkrieg zur Grenze zwischen zwei Weltsystemen.
Um die Flucht ihrer Bürger zu verhindern, baute das DDR-Regime sie systematisch zu einem fast unüberwindlichen Bollwerk aus. Dies ist auch gerade im Bereich der Vachaer Werrabrücke geschehen, wo umfangreiche Veränderungen stattfanden.
Die ehemaligen Grenzanlagen sind heute weitgehend verschwunden. Nur der viereckige Grenzturm, eine sogenannte Führungsstelle, und ein in der Nähe befindliches kurzes Stück der Mauer sind noch vorhanden.
Am Nachmittag wurde die Fackel vom DRK Landesverband Thüringen e.V. abgeholt und nach Nordhausen gebracht. Das DRK Bad Salzungen freut sich, die Fackel auf ihrem Weg nach Solferino ein Stückchen begleiten zu haben.