4.402 Stück - so viele Ostereier waren am Sonntag in sämtlichen Ausführungen zur Ausstellung von Brita Wolfram in Kaltenwestheim zu sehen.
Eier aus Stein, Holz, Glas, Keramik, Plastik und echte Vogeleier in allen Größen vom Tauben- bis zum Straußenei wurden ausgestellt.
Zahlreiche Besucher waren in das Rhöndorf gekommen, um diesen einzigartigen Anblick zu bestaunen - unter ihnen auch Landrätin Peggy Greiser, die als Schirmherrin fungierte.
Eröffnet wurde die Ausstellung durch eine Gesangseinlage der Chorgemeinschaft Kaltenwestheim. Die Sänger und Sängerinnen waren froh, nach zwei Jahren endlich wieder in Gemeinschaft singen zu können.
Und das spürte man. Mit ihren Liedern brachten sie Frühlingsstimmung ins Publikum.
Nicht zuletzt durch die Hilfe ihrer Kolleginnen und Kollegen der Chorgemeinschaft gelang es Brita Wolfram, ihre zahlreichen Ostereier in der Turnhalle in Kaltenwestheim aufzubauen. Doch auch Britas Familie und Freunde mussten mit anpacken.
„So viele Menschen können aber nur aktiv sein, wenn es sie auch gibt.“ Für eine solche Dorfgemeinschaft wie es sie in Kaltenwestheim gebe, brauche man neben dem Kindergarten und zahlreichen Vereinen auch eine Schule.
Brita Wolfram war sehr aufgeregt, denn die bereits vierte Ostereier-Ausstellung war schon seit zwei Jahren geplant. Durch die Corona-Pandemie musste sie jedoch immer wieder verschoben werden.
Sie freute sich besonders, dass Landrätin Peggy Greiser die Schirmherrschaft dieser Veranstaltung übernommen hatte.
Frau Wolfram berichtete zunächst, wie sie zu dem Hobby „Ostereiersammeln“ gekommen war. Sie habe die Leidenschaft dafür vor 47 Jahren bei einem Bastelabend im Kindergarten ihrer Tochter entdeckt.
In den nachfolgenden Jahren hatte sie zahlreiche Eier geschenkt bekommen, es wurde viel gebastelt und gemalt - und vor allem auch gekauft.
Mittlerweile befinden sich ich Brita Wolframs Sammlung Ostereier aus allen Genres aus insgesamt 54 Ländern. Die über 4000 Eier werden in etwa 100 großen Kisten eingelagert und haben im Frühling ihren großen Auftritt.
„Auch bei mir steht der Termin schon seit zwei Jahren im Kalender“, berichtete Landrätin Peggy Greiser. Sie finde es beachtlich, dass Brita Wolfram alles in ihr Hobby stecke.
Sie überreichte Brita einen Scheck für neue Eier, „falls wieder welche kaputt gehen“. Als weiteres Geschenk übergab die Landrätin Brita Wolfram Ostereier aus ihrer privaten Sammlung, die sie selbst auf Ostern eingestimmt hatten.
Erik Thürmer, Bürgermeister der Stadt Kaltennordheim, erzählte, dass das Osterei für das Erwachen im Frühling stehe.
„Es ist jetzt zwei Jahre lang nichts los gewesen - jetzt gehen die Veranstaltungen wieder los und die Leute werden wieder aktiver“, so Thürmer. Es sei schön zu sehen, dass die Leute mit machen und sich die Kaltenwestheimer so engagieren.
„Für Kaltenwestheim ist es schon ein Stück Kultur“, sagte Ortsteilbürgermeister Harald Heim.
Er berichtete, dass es dieses Hobby nicht allzu oft gebe und es „Wahnsinn ist, wie viele Gestaltungsmöglichkeiten es für ein Ei gibt.“ Und bei jeder Ausstellung gibt es wieder was Neues.
Der tagelange Aufbau in dörflicher Gemeinschaft habe sich gelohnt.
Der ehemalige VG-Chef Manfred Beetz konnte sich noch genau an die erste Ausstellung im Jahre 2011 erinnern. „Damals waren über 500 Leute in unserer alten Turnhalle!“
Beetz erzählte, dass man Brita Wolfram Geschenke nur in Eierform überreichen solle - so auch damals zum Abschied von der Verwaltungsgemeinschaft. Er freute sich, dass auch er zu den 4.402 Eiern einige beigetragen hatte.
Doch nicht nur die Großen gratulierten Frau Wofram zu ihrer Ausstellung, auch die Grundschüler waren sichtlich erfreut, dabei zu sein. Im Vorfeld hatten sie mit ihren Lehrkräften ein kleines Oster-Programm mit Gedichten vorbereitet.
Das Thema Grundschul-Schließung stand im Raum. Die Kinder überreichten Landrätin Greiser im Anschluss ein selbst gebasteltes Buch über die Grundschule in Kaltenwestheim.
In der „Osterlektüre“ werde berichtet, wie schön die Kaltenwestheimer Grundschule sei, sagt Lehrerin Katrin Mischorr abschließend.
Brita Wolframs „Plattkinder“ trugen Geschichten und Gedichte auf Rhöner Platt vor. Brita bringt den Kindern und Jugendlichen im Alter von sechs bis 13 Jahren in ihrer Freizeit die Rhöner Mundart spielerisch bei.
Die Gäste waren begeistert und applaudierten kräftig - auch für Brita und ihre geliebten Ostereier.