Gastbeitrag von Rüdiger Christ
Nach zwei Jahren Unterbrechung fand in Empfertshausen das 21. Rhöner Holzbildhauersymposium statt, welches in diesem Jahr dem Thema „Freiheit“ gewidmet war.
Zur Abschlussveranstaltung am Sonntag konnte Bernd Weih, Vorsitzender des Rhöner Holzbildhauervereins, viele interessierte Gäste begrüßen.
„Wir stehen heute hier an einem Ort der die Auswirkungen der beschnittenen Freiheit drastisch erlebt hat. Sperrzone, Auflösung der Fachgrundschule, Eingliederung in den VEB Rhönkunst und Neubeginn 2006.
40 Jahre sozialer, kultureller und politischer Zwang hat diese Schule dank des Einsatzes engagierter Lehrer und Bürger überstanden
Heute können wir stolz auf diese friedliche Revolution sein. Wir haben die Berufsausbildung des seltenen Berufes des Holzbildhauers hier in Empfertshausen erhalten können.
Nun sind wir heute hier um zu sehen, was die Zusammenkunft der Künstler und Künstlerinnen erbracht hat.
Eine Idee in eine konkrete Form umzusetzen in einer begrenzten Zeit, ist immer eine Herausforderung. Kommen doch verschiedene Komponenten zusammen die man erdacht, aber dessen Umsetzung man handwerklich auch meistern möchte und muss“, so Vereinsvorsitzender Bernd Weih bei der Begrüßung.
Nora van Krimpen (Niederlande) durfte als erste ihre Werke vorstellen. „Vögel sind frei“ und das „Herz der Möglichkeiten“ präsentierte sie dem Publikum.
Ihr Landsmann Peter Van de Waal, der bereits zum vierten Mal am Rhöner Holzbildhauersymposium teilnahm, führte sein Werk „Klang der Freiheit“ vor.
Florian Hoberg, Holzbildhauermeister aus Arnstadt, schuf einen Sibirischen Tiger. Dieser soll auf die Gefährdung geschützter und verfolgter Tierarten hinweisen.
Für Robert Tropschuck, Holzbildhauermeister aus Schmalkalden, gehört Motorradfahren zu seiner persönlichen Freiheit. Sein Exponat stellt daher ein schnittiges Motorrad dar.
Der Empfertshäuser Holzbildhauermeister Ronny Denner gestaltete einen Freiheitsengel, für den sein Sohn Adam Modell stand.
Ehefrau Helena Denner-Ebner, Restauratorin & Bildhauerin, stellte ihr Gemälde mit verschiedenen Freiheitskämpfern vor. Ernesto „Che“ Guevara ist wohl der markanteste auf diesem Werk.
Fred Rottenbach, Keramiker & Holzbildhauer aus Empfertshausen, stellte sein Werk „Körperliche Freiheit“ vor. „Sich nicht behandeln lassen wie ein dummes Schaf, sondern nachdenken, aufwachen und handeln“ ist nach Rottenbach die Botschaft seines Werkes.
Der Holzbildhauer-Nachwuchs in Person von Johanna Lauer aus Empfertshausen und Lilli Zentgraf aus Eiterfeld konnten drei große Krippenfiguren vorweisen.
Am Keyboard sorgte Phillip Wolf, ein Absolvent der Schnitzschule, mit eigenen Kompositionen für die kulturelle Umrahmung.
Als Erinnerungsgeschenk überreichte Bernd Weih den Teilnehmern am 21. Rhöner Holzbildhauersymposium blaue Schnitzer Schürzen.
Weih bedankte sich bei allen für die Unterstützung bei der Vorbereitung, Organisation und Durchführung des 21. Rhöner Holzbildhauersymposiums.
Darunter dem Landratsamt, den Kuchenbäckerinnen, dem Gasthaus Schäffer in Zella und allen Spendern. Mit Applaus wurden den Gastwirten Irene und Peter Reiser ein von den Künstlern gestaltetes Präsent überreicht.