Geisa – Erste Stadt Deutschlands vollständig unabhängig von russischem Gas

In den letzten Wochen, fast schon überstrapaziert, ist der Begriff LNG (Liquified Natural Gas) zum Hoffnungsschimmer für die Versorgungssicherheit der Energieversorgung in Deutschland geworden.

LNG gilt als kurzfristiger Ausweg aus der Energieabhängigkeit von Russland. Dabei dreht sich alles um tief heruntergekühltes Erdgas (ca. -160°C), dass dabei sein Volumen auf 1/600 verringert. Somit können ohne Pipelines große Mengen Energie auf Schiffen oder LKWs transportiert werden.

Genau auf diese Vorteile stützte sich auch die WerraEnergie GmbH bei der dezentralen Ortsversorgung für die Stadt Geisa. Heute Vormittag wurde der Tank, welcher 11.000.000 kWh im Jahr zur Verfügung stellt, in der südthüringischen Stadt aufgestellt.

Die Idee hierzu wurde bereits 2019 geboren, als sich die Bürger und Gewerbetreibenden in Geisa für eine Gasversorgung ausgesprochen haben. Allerdings ist eine Erdgas-Pipeline aufgrund der umzusetzenden Pipeline Länge hierbei nicht wirtschaftlich darstellbar.

Basierend auf der breiten energiewirtschaftlichen Expertise der WerraEnergie GmbH konnte jedoch eine Lösung gefunden werden. Hierbei handelt es sich um die genannte dezentrale LNG Versorgung welche in der heutigen Zeit als energiewirtschaftliches Leuchtturm Projekt erscheint.

Die langwierigen Genehmigungsverfahren sind nun abgeschlossen und das Grundstück für die Aufstellung des Tanks vorbereitet.

Mit der Errichtung und Inbetriebnahme können die Bürger und Gewerbetreibenden der Stadt Geisa zuverlässig mit Gas versorgt werden, unabhängig von welcher Quelle das LNG stammt.

Damit wird die Stadt Geisa als erste Stadt in ganz Deutschland eine Ortsgasversorgung haben, die vollständig unabhängig von russischem Erdgas ist.

Mit Blick in die Zukunft bietet die LNG Versorgungsanlage auch Potential für die vollständige Abkehr von fossilen Brennstoffen. In besonders großen Biogasanlagen wird mittlerweile in größerem Maßstab CO2-neutrales BIO-LNG hergestellt.

Weiter in die Zukunft geblickt, unterscheidet sich eine dezentrale LNG Versorgung nicht wesentlich von einer Versorgung mit Wasserstoff.

Klaus Bohl (Aufsichtsratsvorsitzender der WerraEnergie GmbH), Hans Ulrich Nager (Geschäftsführer der WerraEnergie GmbH), Manuela Henkel (Bürgermeisterin der Stadt Geisa), Karsten Scholz (GasCom Equipment GmbH), Tina Rudolph (MdB), Michael Götz (KMP GmbH), Paul Weise (Abteilungsleiter Netzmanagement der WerraEnergie GmbH) bei der Tankaufstellung in Geisa.