Gastbeitrag vom Kindergarten Diedorf
„Mama kann ich nun immer in den Waldkindergarten gehen?“ Wenn das die erste Frage ist, die die Kinder nach dem morgendlichen Aufwachen stellen, dann müssen ihnen die Tage im Wald sehr gut gefallen haben.
Die Kita Löwenzahn, in Diedorf, hatte vom 4. bis 7. Juli auf dem „Hohen Asch“ im Diedorfer Wald eine ereignisreiche und interessante Waldwoche.
In dieser fanden die Kinder den Raum und die Zeit, täglich auf Entdeckungsreise zu gehen. Das Abenteuer „Wald“ begann am Montag um 7.30 Uhr.
Die Kinder wurden von ihren Eltern durch organisierte Fahrgemeinschaften zur Waldhütte auf den „Hohen Asch“ gebracht. Diese wurde der Kita freundlicherweise, durch das zuständige Forstamt zur Verfügung gestellt.
Hier wurden die Kinder bereits von ihren Erzieherinnen erwartet. Sie hatten die Hütte und deren Umgebung liebevoll vorbereitet.
Das erste Highlight war das gemeinsame Frühstück an der Feuerstelle des Waldhauses. Bereits im Vorfeld wurde in der Kita, bei einer Kinderkonferenz, das Verhalten, sowie Regeln im Wald besprochen.
Die Löwenzahngruppe fertigte hierzu verschiedene Bilder an und stellte diese stolz den jüngeren Kindern am Montag vor. Nun konnte die Entdeckungsreise beginnen.
Der erste Programmpunkt war der gemeinsame Bau einer Waldhütte. Hierfür sammelten die Kinder zunächst Materialien wie große Äste, Zweige, Blätter, Moos und Erde.
Aus den Ästen und Zweigen war schnell ein Grundgerüst gefertigt. Die Zwischenräume wurden mit Erde und Moos befüllt und als Dach dienten große Blätter. Hierbei zeigte sich die enorme Kreativität und das eigenständige Handeln.
Die Erzieher wurden hierbei kräftig als Arbeiter eingespannt und mussten genaue Anweisungen der kleinen Bauleiter befolgen. Zwischenmenschliche Interaktionen konnten hierbei gut beobachtet werden.
Immer wieder gab es Diskussionsbedarf über den Bau der Hütte, welche die Kinder eigenständig durch gefundene Kompromisse lösten.
Einrichtungsgegenstände wie Rollos, Tische und Stühle aber auch Deko, wie Traumfänger und Werkzeuge durften natürlich nicht fehlen. Die Kinder fertigten diese Dinge mit viel Einfallsvermögen und Liebe an.
Am darauffolgenden Tag wurde zum „Gänsborn“ gewandert Bereits auf dem Weg sammelten die Kinder Materialien zum Bauen. Am Ziel angekommen wurden aus Holz, Kordeln, Rinde und Blättern Angeln und Schiffe gebaut und diese sogleich mit großem Eifer getestet.
Außerdem gestalteten die Kinder Naturkarten mit allem, was Wald und Wiese zu bieten hatten.
Am Mittwoch war eine große Lichtung das Ziel der Wanderung. Unterwegs gab es eine Menge Tiere und Pflanzen zu entdecken. Die Kinder und Erzieher waren begeistert von der Vielfalt der Rhöner Natur.
Der enorme Platz der Wiese bot den Kindern genügend Freiraum zum Toben und Springen. Hier konnten sich alle 25 Kinder nach Herzenslust frei entfalten.
Am Donnerstag ließen sich die Kinder und Erzieher vom schlechten Wetter nicht die Laune verderben. Ausgerüstet mit Gummistiefeln, Matschhose und Regenjacke ging es trotzdem auf Entdeckertour in den Wald. Im Anschluss wurde es sich vor dem Kamin im Waldhäuschen bei Spiel, Spaß und Basteleien gemütlich gemacht.
Das Fazit der Kinder und Erzieher war durchweg positiv. Bei einem sind sich also alle einig, im nächsten Jahr soll das Abenteuer Wald weitergehen.
Eins steht allerdings fest: Ohne das gute Zusammenspiel von Eltern, Mitarbeitern der Kita und dem zuständigen Forstamt wäre dieses Projekt niemals möglich gewesen.