Vermutlich wieder Damwild durch Wölfe bei Oberalba gerissen

Beitrag von Rüdiger Christ

In einem Damwild-Gehege bei Oberalba wurden gestern Abend sechs getötete Tiere vorgefunden, darunter zwei Hirschkühe und vier Kälber.

Steffen Schäfer, der seit 25 Jahren in einem 2,5 Hektar großen Gehege unterhalb des Baiers Damwild züchtet, hat die toten Tiere bei seinem abendlichen Kontrollgang entdeckt.

Dabei vermutete er sofort, dass es sich um einen Wolfsriss handeln könnte.

Heute wurden vom Kompetenzzentrum Wolf/ Biber/ Luchs des Thüringer Umweltministeriums Proben von den getöteten Tieren genommen.

Da alle getöteten Tiere einen sogenannten Kehlbiss aufweisen, konnte von den Vertretern des Kompetenzzentrum ein Wolfsangriff nicht ausgeschlossen werden.

Genaueres wird dann das Ergebnis der genetischen Untersuchungen ergeben.

Erst vor drei Tagen hat Kompetenzzentrum Wolf/ Biber/ Luchs des Thüringer Umweltministeriums in einer E-Mail den Eigentümern des Damwild Geheges von Diedorf mitgeteilt, dass an allen beprobten Tieren und den im Zaun gefundenen Haaren, ein Wolf genetisch nachgewiesen wurde.

In der aktuellen Statistik "Schadensereignisse mit Nutztieren 2022" des Kompetenzzentrums Wolf/ Biber/ Luchs wurde dieser Fall immer noch nicht registriert.

Am 6. Juli musste die Familie Hauck mit großem Entsetzen den Verlust von sieben Tieren feststellen. Fünf Tiere wurden tot vorgefunden, ein Tier lag schwer verletzt am Zaun und musste von einem Jäger von seinen Qualen erlöst werden.

Ein weiteres Tier wurde von den Angreifern aus dem Gehege verschleppt (wir berichteten).

Bereits am 8. April ereignete sich bei Kaltenlengsfeld auch ein bestätigter Wolfsangriff, bei dem drei  Tiere in einem Damwild Gehege getötet wurden.

Ende Juni wurde auf einer Weide bei Kaltenwestheim ein acht Tage altes Kälbchen gerissen. Hier steht noch das Ergebnis einer zweiten genetischen Untersuchung von „Wölfe vs. Land – Bürgerschutz vor Großraubtieren e.V.“ aus.

Am 15. Juli wurde in der Nähe des Grimmelbach Stausees bei Kaltensundheim ein wolfstypisch befressenes Schaf vorgefunden. Dabei handelte es sich um ein Schaf einer Herde der Agrarhöfe Kaltensundheim.