Gastbeitrag von Julia Otto
Offiziell ist Christoph Ernst bereits seit dem 1. September Superintendent des Evang.-luth. Kirchenkreises Bad Salzungen-Dermbach. Mit großer Mehrheit war er im Juni von der Kreissynode zum Nachfolger von Dr. Ulrich Lieberknecht gewählt worden, der bereits seit 2020 im Ruhestand ist.
Am Samstag, den 29. Oktober, wird Christoph Ernst um 15.00 Uhr in einem Festgottesdienst in der Stadtkirche Bad Salzungen von Regionalbischof Tobias Schüfer offiziell in sein Amt eingeführt.
Zu diesem Gottesdienst ist die Öffentlichkeit sehr herzlich willkommen! Im Anschluss lädt der Kreiskirchenrat zu einem Empfang ins Landratsamt des Wartburgkreises (Erzberger Allee 14) ein.
Als Superintendent hat Ernst die Aufgabe der geistlichen Leitung des Kirchenkreises. Er repräsentiert die 25.000 evangelischen Gemeindeglieder in der Öffentlichkeit und in der Landeskirche und verantwortet zusammen mit den verschiedenen Gremien das kirchliche Leben der 61 Gemeinden im Kirchenkreis.
Nach seinen persönlichen Schwerpunkten für die nächsten Jahre gefragt, sagt Ernst: „Ich stehe für eine Kirche, die aus geistlicher Kraft heraus Hoffnung und Lebensmut in die Gesellschaft ausstrahlt. Eine Kirche, die demokratische Werte unterstützt und sich für ein christlich verantwortetes Menschenbild in unserer Welt einsetzt.“
Glaubensmut zu erhalten und zu verkündigen, sei im Kirchenkreis Bad Salzungen-Dermbach angesichts akuter Personalnot leider keine ganz leichte Aufgabe.
Aber, so Ernst: „Ich stehe auch für eine Kirche, in der das Bewahrenswerte bewahrt wird, in der notwendige Veränderungen fröhlich umgesetzt werden und in der es ein ehrliches Bemühen gibt, das eine vom anderen zu unterscheiden.“
Denn soviel ist dem neuen Superintendenten schon nach wenigen Wochen seines Dienstes in Südthüringen deutlich: „Realistischerweise wird sich die Personalsituation aufgrund der landeskirchlichen und deutschlandweiten Zahlen auf mittlere Sicht hin nicht ändern.
Daher gilt es, jetzt die richtigen Strategien zu entwickeln, nicht zuletzt um die hoch engagierten Mitarbeitenden in ihrem Dienst zu stärken und vor dauerhafter Überlastung zu schützen.“
Christoph Ernst, 1964 in der Nähe von Görlitz geboren und in der Oberlausitz aufgewachsen, absolvierte zunächst eine Ausbildung als Tischler und arbeitete danach in seinem Beruf und als Filmvorführer.
Ab 1987 studierte er an der Kirchlichen Hochschule Leipzig Theologie. Weitere Studienorte nach dem Mauerfall waren Bochum und Berkeley (USA).
Nach Vikariat und Entsendungsdienst in Dortmund war Ernst von 2003 bis 2010 Auslandspfarrer der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Ottawa (Kanada).
Im Anschluss leitete er bis 2019 das Referat Nord- und Westeuropa in der Ökumene und Auslandsarbeit der EKD in Hannover. Zuletzt war Christoph Ernst Generalsekretär der Deutschen Seemannsmission e.V. in Hamburg.
Christoph Ernst ist Vater von vier erwachsenen Töchtern und freut sich darauf, demnächst sein erstes Enkelkind in Bad Salzungen zu taufen.