Erste Wasserstoffkonferenz des Wartburgkreises mit großer Resonanz

Gastbeitrag von Sandra Blume

Die erste Regionalkonferenz der Wasserstoffregion Wartburg-Hainich hat ca. 100 Teilnehmende aus den Bereichen Industrie und Gewerbe, Energieversorgung, ÖPNV, Kommunen, Kommunalbetriebe und Wissenschaft angelockt.

Die Veranstaltung zum öffentlichen Auftakt der Wasserstoffpotenzialstudie fand am 21. September im Museum der Automobilen Welt Eisenach statt – ein thematisch passender Ort, der für Innovation und Transformation in der Automobilentwicklung steht.

Denn Mobilität ist ein Schwerpunkt des einjährigen Projektvorhabens zur Untersuchung der Wasserstoffpotenziale in der Region.

Im ersten Teil der Regionalkonferenz informierten Dr. Martin Gude vom Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz sowie Prof. Dr. Dieter Sell, Geschäftsführer der ThEGA, über allgemeine Einschätzungen zu Bedarfen und Anwendungen von Wasserstoff und gaben Einblick in die Entwicklungen und Aktivitäten in Thüringen.

Anschließend wurde das Vorhaben in der Wasserstoffregion Wartburg-Hainich durch den Wartburgkreis und das durchführende Projektkonsortium vorgestellt.

Im zweiten Teil der Konferenz fanden sich die Teilnehmenden in verschiedenen Fachgruppen zusammen:

- ÖPNV & Stadtwirtschaft
- Energieversorger und Netzbetreiber
- Logistik, Transport & Entsorgungswirtschaft (inkl. Durchgangsverkehr)
- Industrie inkl. Intralogistik
- Kommunen / Land- & Agrarwirtschaft
- Infrastruktur (Erzeugung/Verteilung)

Zweck und Ziel dieser Fachgruppen ist der Austausch und die Vernetzung, um die Bedarfe und Anwendungsfälle der Akteure als auch Synergien zwischen diesen zu ermitteln, um das Gesamtkonzept so präzise wie möglich auf die Region zuzuschneiden.

Die Fachgruppen spiegeln die zentralen Analysepunkte der Potenzialstudie wider, die sich in Erzeugung, Speicherung und Verteilung, sowie Anwendung von grünem Wasserstoff gliedern.

Zusätzlich wird zeitnah eine weitere strategische Fachgruppe gebildet, die sich mit den wichtigen Themen der Aus- und Weiterbildung und relevanten Forschung auseinandersetzt, um eine Wasserstoffwirtschaft im Landkreis etablieren zu können.

Erste Erkenntnisse der Konferenz zeigen, dass die Akteure im Wasserstoff einen möglichen Kraftstoff für Schwerlastfahrzeuge, Erdgasersatz bei der Prozesswärme als auch der Speicherung von Überschussstrom sehen, um, angesichts steigender Preise und der Notwendigkeit zur Dekarbonisierung, die Energie- und Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu erhöhen.

Hürden für die Umstellung werden jedoch noch in der Verfügbarkeit von Technologien und von ausreichend erneuerbarer Energien zur Erzeugung grünen Stroms gesehen sowie der hohen Investitionen.

Die Komplexität und Dynamik des Themas als auch der allgemeinen Entwicklungen im Energiesektor zeigen, dass noch viele Rahmenbedingungen zu klären und Investitionen notwendig sind.

Dennoch herrscht Einigkeit, dass Wasserstoff Teil der Energiewende ist und dort erforderlich ist, wo keine Elektrifizierung oder der Einsatz anderer nachhaltiger Energieträger möglich ist.

Um Klarheit zu gewinnen und Entwicklungen voranzutreiben sind der Informationsaustausch, die Vernetzung und Zusammenarbeit innerhalb Thüringens essenziell und eine Chance für unsere Region. Die Regionalkonferenz und das gesamte Vorhaben der Wasserstoffregion Wartburg-Hainich tragen hierzu bei.

Nicht alle relevanten Akteure konnten an der Konferenz und den Fachgruppen vor Ort teilnehmen. Jedoch werden beide Formate das Vorhaben als Kommunikations- und Informationsinstrument bis zum Projektende im Juni 2023 begleiten. Diesem soll sich die Initiierung und Umsetzung von Wasserstoff-Pilotprojekten anschließen.

Wer jetzt neugierig geworden ist und noch nicht Teil des entstehenden Netzwerks der Wasserstoffregion Wartburg-Hainich ist, kann sich auf der folgenden Webseite informieren, zum Newsletter anmelden und das Projektteam direkt kontaktieren: www.wasserstoffregion-wartburg-hainich.de

Die Wasserstoffregion Wartburg-Hainich ist als HyExperts-Projekt eine von 55 HyLand-Regionen des gleichnamigen Förderwettbewerbs des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Weitere Informationen unter www.hy.land.