Gastbeitrag von Stefanie Kießling
Die aktuell in Berlin stattfindende Grüne Woche ist die weltgrößte Agrarmesse, auf der sich verschiedene Nationen präsentieren und auch die Bundesländer mit ihren jeweils eigenen Schwerpunkten in den Bereichen Landwirtschaft, Ernährung und Tourismus vertreten sind.
Dabei sind Nachhaltigkeit, Regionalität und Vernetzung die Schlagworte, mit denen die Bundesländer auf der Grünen Wochen werben. Das versuchten auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und Landwirtschaftsministerin Susanna Karawanskij.
Nur fällt es ihnen offensichtlich schwer, den Freistaat Thüringen mit einer verbindenden Botschaft treffend und öffentlichkeitswirksam in Berlin ins Schaufenster zu rücken.
„Das ist Thüringen“ steht auf dem Banner über den Messeständen, auf anderen wirbt Thüringen damit, nicht nur natürlich, sondern auch zauberhaft und vielseitig zu sein.
Das genügt Bad Liebensteins Bürgermeister Dr. Michael Brodführer nicht. „Treffen diese Merkmale nicht auch auf andere Bundesländer zu?“
Brodführer kritisiert, dass Thüringen nach wie vor mit beliebigen und austauschbaren Botschaften im Landes- und Tourismusmarketing auftritt und auf den Begriff „Grünes Herz Deutschlands“ verzichtet.
Gerade auf der Grünen Woche zeige sich, wie wichtig ein authentischer und identitätsstiftender Außenauftritt ist.
„Es geht um regionale Produkte, um gesunde Umwelt, Nachhaltigkeit und so viele andere zukunftsweisende Themen“, so Brodführer.
Erfreulicherweise verwenden einzelne Produzenten das Grüne Herz nach wie vor und auch außerhalb unseres Bundeslandes wird Thüringen als Grünes Herz Deutschlands bezeichnet. Doch im Landesmarketing spielt es keine Rolle mehr.
Dabei wird im Juni der Thüringentag in Schmalkalden – unter dem Motto Thüringens Grüner Tag – ganz im Takt des Grünen Herzen schlagen.
„Man sollte das Kind endlich wieder beim Namen nennen. Das Grüne Herz gehört ins Thüringer Schaufenster“, fordert Brodführer.
Es sei nach wie vor das inhaltlich stärkste und emotional ansprechendste Erkennungsmerkmal des Bundeslandes.
Brodführer will sich weiterhin dafür einsetzen, dass Thüringen über das Grüne Herz Deutschlands als Marke für das Tourismus- und Landesmarketing ernsthaft diskutiert.