Anneliese Deschauer – Buchpräsentation zum dritten Todestag von Geisas Ehrenbürgerin

Gastbeitrag von Anja Nimmich

Zum dritten Todestag der Ehrenbürgerin der Stadt Geisa, Anneliese Deschauer, gab es in der Geisaer Stadtpfarrkirche ein Jahrtagsamt mit Stadtpfarrer Martin Lerg und Domkapitular Bruno Heller.

Musikalisch wurde der Gottesdienst gestaltet von Sopranistin Rebecca Göb die von ihrem Vater Uli an der Orgel begleitet wurde. In seiner Festpredigt ging Bruno Heller auf das Leben von Anneliese Deschauer, welches geprägt war von viel Fleiß und Arbeit sowie ehrenamtlichem Engagement, ein.

„Gott hat uns in dieses Leben gerufen, damit wir unsere Talente nutzen und den Menschen sowie der Gemeinschaft auch etwas zurückgeben“, betonte der Domkapitular.

Anneliese Deschauer sei in diesem Bezug ein Vorbild, weil sie mit ihrem Wirken viele Menschen unterstützte und soziale und gemeinnützige Projekte gefördert hat.

Unter anderem hatte sie mit ihrem Mann Werner Deschauer gemeinsam über die gegründete Werner Deschauer Stiftung neben zahlreichen gemeinnützigen Projekten den Bau der ANNELIESE DESCHAUER Galerie sowie letztlich die Sanierung des Schlossensembles in Geisa ermöglicht.

Im Anschluss an den Gottesdienst wurde im Schlosshotel in Geisa im „Werner Deschauer Salon“ das Buch „Vom Schlummer erwacht – Anneliese Deschauer und die Wiedergeburt des Geisaer Schlossensembles“ vorgestellt.

Johannes Henning gab dazu spannende Einblicke in die Geschichte des Schlossensembles, das aus dem barocken Jagdschloss und dem Amtsgebäude besteht.

Die Gebäudekomplexe wurden in den letzten Jahrhunderten für die verschiedensten Zwecke genutzt, vom Amtshaus, über das Amtsgericht, vom Jagdschloss bis zum Büro für die damalige landwirtschaftliche Produktionsgemeinschaft oder für Pionierleiter.

Bürgermeisterin Manuela Henkel stellte im Anschluss das von der Stadt Geisa neu aufgelegte Buch „Vom Schlummer erwacht – Anneliese Deschauer und die Sanierung des Geisaer Schlossensembles“ vor.

In diesem wird nicht nur die wechselhafte Geschichte, sondern vorwiegend die Sanierung vorgestellt. Diese wurde vor allen Dingen mithilfe des Ehepaars Deschauer angestoßen und finanziell unterstützt. Ganz konkret ging es um einen Eigenanteil für die Erneuerung der Außenfassade, der Fenster und den Einbau von Dachgauben im barocken Jagdschloss in Höhe von 150.000 EURO.

„Woher nehmen, wenn nicht stehlen? Die Stadt Geisa hatte in dieser Zeit an allen Ecken und Enden keinen Cent übrig“, zitierte Manuela Henkel aus dem Buch.

Bei einem „Gespräch mit Erdbeertorte“ am 10. Mai 2006 wurde diese Frage aber ganz schnell von Anneliese Deschauer beantwortet: „Und wo ist das Problem? Wenn es an den 150.000 EURO liegt, dann kriegen Sie das Geld von mir! Daran soll das Projekt nicht scheitern!“

Selbst als noch Kosten für die Innensanierung des barocken Jagdschlosses den Eigenanteil von 150.000 EURO auf 250.000 EURO erhöhten, war das Ehepaar Deschauer zur Stelle und sagte die Übernahme freudig zu.

Auch bei der Ausstattung mit exklusiven Muranoleuchtern, einem hochwertigen Gestühl mit Stuhlhussen und Meissner Porzellan brachte sich vor allen Dingen Anneliese Deschauer immer wieder zeitlich und finanziell ein.

Der damals zuständige Planer Wilhelm Heumüller sowie Berthold Dücker gaben spannende Anekdoten aus der Zeit der Sanierung zu Gehör.

Schwierige Gespräch mit der Denkmalbehörde, an denen auch Martin Henkel als neuer Bürgermeister der Stadt Geisa beteiligt war, waren zu führen und immer wieder gab es bauliche Herausforderungen.

Selbst Landrat Reinhard Krebs konnte seine ganz eigene individuelle Geschichte, die ihn mit dem Amtsgerichtsgebäude verbindet, erzählen.

Zum Dank überreichte Bürgermeisterin Manuela Henkel an den Ehrenbürger der Stadt Geisa Werner Deschauer zur Erinnerung an den Abend ein Bild des Schlossensembles mit Widmung.

Dieser wiederum überreichte zwei wertvoll gerahmte Bilder mit dem Silvesterorden, einem päpstlichen Orden für Verdienste um die römisch-katholische Kirche und den katholischen Glauben, der den Deschauers als Ritter bzw. Dame vom Orden des heiligen Papstes Silvester von Papst Franziskus verliehen wurde. Musikalisch wurde der Abend von Uli Göb am Piano umrahmt.