Gastbeitrag von Michael Knauf
Bereits in den Jahren 1929/1930 wurde in der Werra am Burgholz eine Fluss-Badeanstalt gebaut. Zu dieser Zeit wurden fast keine Industrie oder andere Abfälle in die Werra geleitet und die Wasserqualität war sehr gut.
Die Badeanstalt verfügte über einen Schwimmerbereich, wo das Schwimmen in der freien Werra möglich war. Für die Nichtschwimmer wurde ein hölzernes Nichtschwimmerbassin in der Größe von 4x4 Metern erbaut.
Um das Bassin zu tragen befanden sich an jeder seiner Ecken zwei Fässer. Vor Beginn des Werra-Hochwassers wurde das Nichtschwimmerbassin aus der Werra gehoben.
Auch über ein Badehaus verfügte die Fluss-Badeanstalt. Dieses stand auf Pfeilern ca. 40 Zentimeter über der Werra.
Im Juni 1938 konnte in Philippsthal eines der ersten Freibäder im Regierungsbezirk Kassel eröffnet werden. Es verfügte über ein fünfzig Meter langes wettkampftaugliches Becken, über fünf Wettkampfbahnen und einen Sprungturm mit zwei Ein-Meter- und einem Drei-Meter-Brett.
Der erste Bademeister hieß Karl Sauer. Durch seine magische Anziehungskraft kamen selbst Badegäste aus Bad Hersfeld, sogar noch bis Ende der 1960iger Jahre.
Da sich Deutschland zum Zeitpunkt des Schwimmbad-Baus stark mit Kriegsvorbereitungen beschäftigte, wurde leider an Stahl für die Bewährungen im Beton gespart.
Dadurch entstanden durch Grundwasserschwankungen Risse im Becken und es kam zu starken Wasserverlusten. Auch die sanitären Anlagen waren mittlerweile in einem sehr schlechten Zustand.
Deshalb kam es im Jahr 1974 zu einem kompletten Neubau. Die Anlage wurde von dem bekannten Architekten Willi Kirschner nach den damaligen neusten Erkenntnissen geplant und gebaut.
Hierbei wurde zum Beispiel an die Beheizung des Bades durch Wärmepumpen, eine Vorwärmhalle und an ein Einschwimmkanal in das Becken gedacht. Die Baukosten sind mit einer Summe von 2,8 Millionen DM beziffert.
Pünktlich zum Saisonauftakt im Jahr 1976, nach einer bemerkenswerten kurzen Bauzeit, konnte der Badebetrieb wieder aufgenommen werden.
Heute lädt das direkt neben der Werra gelegene Sportbad Philippsthal vorwiegend in der Sommersaison von Mai bis September Gäste aus nah und fern zum Badespaß und zur Erholung ein.
Das beheizte Freibad verfügt über ein Sportbecken sowie für Schwimmer ein Sprungbecken mit einem Ein-Meter- und einem Drei-Meter-Sprungturm. Außerdem ist ein Nichtschwimmerbecken mit einer Breitwellenrutsche vorhanden.
Für Eltern mit Kleinkindern ist ein Babyplanschbecken mit Babyrutsche vorhanden. Das Freibad bietet auch Schwimmkurse, Aquapower und Wassergymnastik an.
Es besteht die Möglichkeit, nach Voranmeldung, Kindergeburtstage im Bad zu feiern. Außerdem werden kostenlose Spielanleitungen und Spielmaterial, wie Tauchringe, Poolnudeln und Schwimmbrette angeboten.
Eine idyllische Liegewiese mit Blick auf die Werra lädt zum Sonnenbaden und Ausruhen ein. Auch ein Beach-Volleyballfeld ist vorhanden.
Die Marktgemeinde Philippsthal hat einen gesicherten Abenteuerspielplatz mit einem Piratenschiff im Sportbad errichten lassen. Ein Kiosk versorgt die kleinen und großen Badegäste mit Getränken und Snacks.
Betreiber des Sportbads ist die Thimet Bäderbetriebe GmbH, die für nähere Auskünfte unter der Telefon-Nummer 06629 558300-0 oder über die E-Mail Adresse: mail@thimet-gmbh.de erreichbar ist.
Während der Badesaison ist das Bad täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Die Eintrittspreise sind noch moderat und liegen bei Kindern zwischen 6 bis 13 Jahren bei 1,50 Euro, Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren müssen 1,70 Euro zahlen, für Erwachsene wird der Betrag von 3,30 Euro fällig.
Gruppenrabatte werden beispielsweise für Schulklassen gewährt. Für Vielbader ist der Kauf einer Saisonkarte von Vorteil. Die Eintrittspreise bleiben auch im Jahr 2023 stabil.