Das Thüringer Umweltministerium (TMUEN) hat im Jahr 2022 erneut Fördermittel für investive Projekte zur nachhaltigen Regionalentwicklung in den Nationalen Naturlandschaften zur Verfügung gestellt.
Von den insgesamt rund 1,3 Millionen Euro fließt etwa ein Drittel in die Rhön. Damit können in diesem Jahr im Thüringer Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön 15 Projekte in fünf Kommunen realisiert werden. Themenschwerpunkt ist das Grüne Band.
Die Förderung ist für die Kommunen besonders attraktiv, da das TMUEN bis zu 90 Prozent der Kosten trägt. Von der Gesamtinvestition der teilnehmenden Rhöner Kommunen von 524.767 Euro sind 472.593 Euro Fördermittel.
Die Ideen sind auch diesmal wieder vielfältig. Ein Fokus liegt auf der umweltverträglichen Erweiterung der touristischen Infrastruktur rund um das Thema Grenzgeschichte sowie die Flora und Fauna im Biosphärenreservat.
Die Kommunen werden wie bereits 2021/2022 bei der Planung und Umsetzung von der Thüringer Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön sowie der Stiftung Naturschutz Thüringen als Trägerin des Nationalen Naturmonuments "Grünes Band Thüringen" unterstützt.
In Geisa und den zugehörigen Ortsteilen werden sechs Projekte umgesetzt. Der ehemalige Grenzturm in Geismar wird saniert und mit Nist- und Fledermauskästen ausgestattet. Zudem werden Sitzgelegenheiten und eine Schnitzfigur ergänzt.
In Reinhards werden eine Gedenktafel, eine Friedensskulptur, ein runder Tisch für Friedensgespräche und eine Relaxliege errichtet. Am Berg Rockenstuhl sowie bei Wiesenfeld werden neue Schutzhütten gebaut. Ebenfalls bei Wiesenfeld entstehen drei Himmelsschauliegen und eine Panoramatafel.
Das Geiserämter Kreuz als bekanntes Wahrzeichen der Grenzregion Geisaer Land wird mit neuen Sitzmöglichkeiten, Bepflanzung und Infotafeln aufgewertet.
Die Sanierung des Serpentinenpfads in der Nähe der Gemeinde Ketten ermöglicht die touristische Anbindung zwischen verschiedenen Wanderrouten beim Rößbergkreuz.
Auch die Stadt Kaltennordheim trägt zum Erhalt der Gedenkorte und gleichzeitig zum Artenschutz bei. Der ehemalige Grenzturm am Weinberg bei Unterweid wird saniert und mit Nistkästen für Vögel ausgestattet.
Auch der alte Grenzturm bei Hermannsfeld in der Einheitsgemeinde Rhönblick wird saniert und umfunktioniert: Hier wird ein „Grenzerloft“ eingerichtet – ein Natur- und Geschichtsmuseums mit Übernachtungsmöglichkeit auf drei Etagen.
Weiterhin widmet sich die Gemeinde der Aufwertung des Wanderwegs „Friedensweg“ sowie der Förderung einer „Grünen Landküche“, in der im Rahmen mobiler Kochkurse regionale Produkte und Rezepte zubereitet werden sollen.
In Frankenheim wird die Neukonzeption und Neugestaltung des Geländes des Heilpflanzengartens samt Erlebnisspielplatz „Hählwald“ und des Barfuß-Panorama-Wegs gefördert. Außerdem wird der Untergrund einer Langlaufloipe im Bereich des Kolonnenwegs verbessert.
In der Gemeinde Unterbreizbach werden drei Projekte umgesetzt. Auch hier wird ein ehemaliger Grenzturm – der „Vergessene Turm“ zwischen Unterbreizbach und Pferdsdorf – saniert und mit Infotafeln, Fernrohr und Sitzgelegenheiten ausgestattet.
Über das Projekt „Lieblingsplätze am Grünen Band“ dürfen sich besonders die kleinen Rhönerinnen und Rhöner freuen. Hier werden unter anderem ein Kletterparcours, ein XXL-Insektenhotel und ein Spielhaus gefördert. Ein weiteres Projekt widmet sich dem Bau von zwei Storchentürmen und trägt somit zum Artenschutz bei.
Das Grüne Band im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön
Das Grüne Band Deutschland, ein Naturschutz-Vorhaben mehrerer Bundesländer, erstreckt sich über fast 1400 Kilometer entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze.
113 Kilometer davon verlaufen durch den Thüringer Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön. Im November 2018 wurde der Bereich durch die Entscheidung des Thüringer Landtags als Nationales Naturmonument unter Schutz gestellt.
Auch im hessischen Teil wird das Grüne Band mit Beschluss des Hessischen Landtags vom Januar 2023 als "NaNaMo" ausgewiesen. Weitere Infos unter www.biosphaerenreservat-rhoen.de/gruenes-band.