Fördern durch Fordern – Rhöner Umweltmobil besucht die Vorschulkinder aus Geismar

Gastbeitrag von Richard Veltum

Die Kinder der Vorschulgruppe des Geismarer Kindergartens St. Michael nahmen an einer praxisnahen Naturlehrveranstaltung inmitten ihrer Heimat teil.

Initiiert und organisiert durch ihren Erzieher Riccardo Fladung, kam das Rhöner Umweltmobil „Rumpel“ nach Geismar und besuchte die Vorschüler.

„Fördern durch Fordern. Mir ist es wichtig die Kinder dort abzuholen, wo sie stehen und ihre individuellen Fähig- und Fertigkeiten zu entwickeln“, beschreibt Riccardo Fladung seinen pädagogischen Erziehungsstil.

Im direkten Umfeld wurde der Wald und die Wiese am Panoramablick des Rhönortes so zum Lehr- und Forschungspunkt.

„Die Kinder sind in dieser, ihnen bekannten Umgebung offen, wissbegierig und aufnahmefähiger und können dementsprechend in entspannter Atmosphäre besser lernen“, fasst der erfahrene Erzieher zusammen. Ihm ist dabei die Praxisnähe besonders wichtig.

Michael Kirse, studierter Wald- und Landschaftsökologe, vermittelte gemeinsam mit seiner Assistentin Sina Schleicher den Kindern an verschiedenen Stationen vielseitiges Wissen über die heimischen Wildtiere und deren Lebensräume.

So informierte Michael Kirse unter anderem, dass der Fuchs einen über 400-mal besseren Geruchssinn als der Mensch besitzt. Er kommt nicht nur bei der Nahrungssuche zum Einsatz, sondern hilft ihm auch bei der Orientierung, Feindvermeidung und Kommunikation mit Artgenossen.

Der Maulwurf steht unter strengen Naturschutz. Wer ihn bekämpft oder tötet muss in Thüringen mit Strafen bis zu 50 000 Euro und in Brandenburg bis sogar 65 000 Euro rechnen.

Jeder sollte froh sein, wenn der kleine Artgenosse im Garten ist, denn er leistet u.a. durch die Auflockerung des Bodens eine wichtige Arbeit im Ökosystem.

Großes Interesse weckten bei den 13 Vorschulkindern die Wildtierpräparate. Normal darf man diese nicht streicheln, da solche Präparate mit Chemikalien behandelt werden.

Doch aufgrund eines speziellen Behandlungsverfahrens der Präparate konnten die Kinder als große Besonderheit neben vielen weiteren Waldtieren Dachs, Biber, Luchs und Co. betrachten, sogar hautnah anfassen und streicheln.

Ein Wildtierquiz und die Forschungsstationen waren weitere spannende Herausforderungen für die baldigen Schüler. Im Wald und auf der Wiese durften die Kids Insekten fangen und unter einem 30 000 Euro teuren Mikroskop vielfach vergrößert betrachten.

„Wir wollen bei den Kindern bleibende Erinnerungen schaffen, Begeisterung für unsere Umwelt wecken und die kindliche Neugier und Aufgeschlossenheit positiv nutzen. Wir folgen dabei dem Motto: Man kann nur schützen, was man kennt!“, sagte Sina Schleicher.