Gastbeitrag von Michael Wudonig
„2022 war für K+S ein herausragendes Jahr“, sagt Dr. Burkhard Lohr, Vorsitzender des Vorstands der K+S Aktiengesellschaft. Das operative Ergebnis EBITDA ist auf 2,4 Mrd. Euro (2021: 1,1 Mrd. Euro) mehr als verdoppelt worden.
Der Konzernumsatz stieg auf 5,7 Mrd. Euro (2021: 3,2 Mrd. Euro). Deutlich gestiegene Durchschnittspreise im Kundensegment Landwirtschaft sowie für kalihaltige Industrieprodukte haben geringere Absatzmengen und höhere Kosten deutlich überkompensiert.
Durch den frühzeitigen Abschluss von langfristigen Gaslieferverträgen konnten Kostensteigerungen für Energie im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich vermieden werden.
„Auch für das laufende Jahr sind wir optimistisch“, sagt Lohr. „Das operative Ergebnis EBITDA sollte sich in einer Bandbreite zwischen 1,3 und 1,5 Mrd. Euro bewegen. Das wäre ein erneut sehr gutes Ergebnis!“
Zuwächse in beiden Kundensegmenten
Im Kundensegment Landwirtschaft stieg der Umsatz im Geschäftsjahr 2022 aufgrund deutlich höherer Durchschnittspreise und trotz niedrigerer Absatzmengen stark auf 4,5 Mrd. Euro (2021: 2,3 Mrd. Euro) an.
Hintergrund war die gute Nachfrage im ersten Halbjahr, die im Weltmarkt auf ein begrenztes Angebot traf. Die Kalipreise stiegen daher in allen Absatzregionen nochmals sehr deutlich.
Im zweiten Halbjahr kam es zu einer abwartenden Haltung auf Kundenseite. Entsprechend normalisierten sich in diesem Zeitraum dann die Preise auf hohem Niveau, allerdings in regional unterschiedlicher Ausprägung.
Das Kundensegment Industrie+ mit vielfältigen Einsatzgebieten der Produkte war insgesamt von einer guten Nachfrageentwicklung geprägt. Sowohl bei Kali- als auch bei Salzprodukten stiegen die Preise.
Mit 1,2 Mrd. Euro weist das Kundensegment für das Jahr 2022 einen um rund 29 % höheren Umsatz als im Vorjahr (2021: 0,9 Mrd. Euro) aus.
Höhere Dividende und Aktienrückkauf vorgeschlagen
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung eine Dividende für das Geschäftsjahr 2022 in Höhe von 1,00 Euro je Aktie (2021: 0,20 Euro je Aktie) vor.
Außerdem haben Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, eigene Aktien im Wert von bis zu 200 Mio. Euro zurückzukaufen und anschließend einzuziehen.
Der Rückkauf soll nach der Hauptversammlung am 10. Mai 2023 beginnen und bis spätestens Ende Februar 2024 abgeschlossen sein.
Somit würde Kapital in Höhe von bis zu rund 2 Euro je Aktie an die Aktionäre zurückgeführt werden. Damit läge die Kapitalrückführung insgesamt bei knapp 400 Mio. Euro; das sind mehr als 40 % vom bereinigten Freien Cashflow des Jahres 2022.
Ausblick 2023: Erneut sehr gute Ergebnisse erwartet
K+S rechnet im laufenden Jahr mit einer steigenden Nachfrage und einem insgesamt attraktiven Preisniveau, wenn auch auf einem niedrigeren Niveau als im Vorjahr. Das Kaliangebot aus Russland und Belarus wird nach wie vor begrenzt sein.
Gleichzeitig ist mit einem weiteren Anstieg der Kosten, insbesondere für Energie, Logistik und Material sowie auch höheren Lohnkosten zu rechnen.
Daher wird erwartet, dass das EBITDA im laufenden Geschäftsjahr einen Wert zwischen 1,3 und 1,5 Mrd. Euro (2022: 2,4 Mrd. Euro) erreicht.
Der bereinigte Freie Cashflow sollte zwischen 700 und 900 Mio. Euro liegen (2022: 932 Mio. Euro nach Abzug der Mittelverwendung für die vollständige Rückführung des Factorings und den Kauf weiterer CO2-Zertifikate).