Am Samstag, 29. April 2023 steht in der LesBar im Haunschen Hof ein zeitgenössischer deutscher Schriftsteller im Mittelpunkt, Maxim Biller. Beginn ist um 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Gewiss gibt es auch hier wiederrum Zeitgenossen, die diesem Literaten nicht die ganz große, stürmische Huldigung entgegenbringen. Wie er nur allzu oft lästerlich wider den deutschen Stachel löckt, kann schnell arrogant und besserwisserisch wirken.

Mit seinem jüngsten Werk „Der fasche Gruß“ beschmutzt er gar sein eigenes Nest, schließlich ist er fester Bestandteil der Berliner Kultur-Schickeria und die mediale Aufreger seiner mehr oder weniger gelungenen (Selbst-)Inszenierungen inklusive handfester Skandale zieren seinen Ruf als einer, der polarisiert.

Ein begnadeter Geschichtenerzähler ist Maxim Biller. Sein Held ist einer, der irre wird an Deutschland, weil er um jeden Preis hinein will: in die Gesellschaft, ins Scheinwerferlicht des Betriebs, ins Walhalla der neuen wiedervereinten Nation.

Es ist eine bitterböse Studie über Opportunismus, neuen Nationalismus und die Dinge, die man wieder sagen können muss. Doch das ist nur eine komprimierte Formel, denn sie verfehlt den sentimentalen Ernst, der in diesem novellenhaften Roman steckt.

Und das Spielerische an diesen Figuren, die im zaristischen Russland genauso zu Hause sein könnten, wie in der Idylle des Prenzlauer Berges, wo sich die Eltern des 21. Jahrhunderts darüber prügeln, wie der Müll richtig getrennt wird.

Zeit für LESEN! HÖHREN! REDEN!