Gastbeitrag von Anja Nimmich
„Ärmel hochkrempeln und Bäume pflanzen“ unter diesem Motto machten die Mitarbeiter der Stadtverwaltung Geisa vor einigen Tagen einen Einsatz im Stadtwald.
Insgesamt 800 Tannen wurden vom Stadtverwaltungsteam in dafür vorgesehenen Gattern mit einer Größe von 0,3 und 0,5 Hektar gepflanzt. Mit der Pflanzaktion wollen die Mitarbeiter ein Zeichen für Nachhaltigkeit setzen.
„Seit Jahren haben wir mit der Borkenkäferproblematik und Windwürfen zu tun“, erläuterte Revierförster Matthias Schorr vor Ort auf der „Bremer Hut“.
Wo einst ein guter Fichtenbestand zu sehen war, breitet sich heute eine kahle Fläche aus. „Wir hatten hier sonst immer recht nasse Böden, doch in den letzten Sommern sind diese total ausgetrocknet“, so Schorr.
Darunter litten die Fichtenbäume ganz extrem. Das Revier Geisaer Wald verfügte über einen Fichtenanteil von 10 Prozent, von dem kaum noch etwas übrigbleiben wird, war vom Revierförster zu erfahren.
Die Baumart ist ein gut und schnell wachsender Wirtschaftsbaum, wurzelt allerdings nicht tief und Borkenkäfer und Stürme hatten in den letzten Jahren bei den bereits geschwächten Bäumen leichtes Spiel.
Sukzessive sollen die entstandenen Kahlflächen nun mit standortgerechten Laub- und Nadelhölzern wieder aufgeforstet werden.
„Wir wollen im kommunalen Wald bei Neuanpflanzungen eine gute Mischung aus Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit umsetzen“, so Geisas Bürgermeisterin Manuela Henkel.
Tannen sind wie Fichten schnellwachsend, wurzeln allerdings tiefer und haben mit der Trockenheit nicht so große Probleme. Manuela Henkel freute sich, dass die Idee zur Baumpflanzaktion direkt aus der Mitarbeiterschaft kam.
„Das zeigt, dass wir nicht nur verwalten, sondern auch die Probleme vor Ort sehen und mitanpacken“, so Henkel. Damit dieses Anpacken vor Ort auch gut gelang, gab es für die Mitarbeiter zunächst eine klare Einweisung von Revierförster Schorr.
Mit Spaten und Pflanzhacken sowie kleinen Setzlingen ging es dann an die Arbeit. Der feuchte Boden ließ sich gut bearbeiten und schnell war den städtischen „Waldarbeitern“ klar, dass es hier nicht wie im eigenen Gemüsegarten zugeht, sondern der Wald durch Unebenheiten, altes Wurzelwerk oder feuchte Stellen seine eigenen Herausforderungen hat.
Die im Vorfeld bereits aufgestellten Gatter sollen die kleinen Setzlinge vor Verbis schützen. Insgesamt hat das Revier Geisaer Wald eine Fläche von 848 Hektar.
Mit dem Revier Rockenstuhl mit weiteren 345 Hektar kommt die Stadt Geisa auf einen Kommunalwald von 1.193 Hektar.
„Das bedeutet auch eine Verantwortung für zukünftige Generationen“, so die Bürgermeisterin. „Dieser müssen wir uns bei all den aktuellen Herausforderungen stellen.“