Gastbeitrag von Julia Otto
Am 28. April tagte die Synode des Ev.-Luth. Kirchenkreises Bad Salzungen-Dermbach im Landratsamt Bad Salzungen.
Landrat Reinhard Krebs würdigte in seinem Grußwort das Engagement der Ehrenamtlichen: „Sie verrichten einen Dienst, der nicht hoch genug einzuschätzen ist. In meinem Wartburgkreis brauche ich Sie als ein wichtiges Rückgrat.“
Er betonte, dass ihm wichtig sei, gemeinsam das Positive zu erhalten und er „großes Interesse daran habe, dass zwischen dem politischen Landkreis und den Kirchenkreisen eine gute Beziehung besteht.“
Stellenbesetzungen, Strukturwandel und Fusionen
Superintendent Christoph Ernst zeigte sich im Rückblick auf seine bisherige Amtszeit sehr erfreut darüber, dass die Stelle des musikalisch-missionarischen Mitarbeiters im Kirchenkreis mit Ariel Arnhold besetzt werden konnte und Martin Weber als Pfarrer für Möhra und Karl Weber als geschäftsführender Pfarrer für Bad Salzungen voraussichtlich zum 1. August ihren Dienst antreten werden.
Trotz der Neuzugänge habe sich die Personallage in den letzten drei Jahren angesichts des demografischen Wandels, den ansteigenden Vakanzen und Ruheständlern dramatisch verschlechtert.
Er verwies darauf, dass nicht alle vakanten Pfarrstellen besetzt werden könnten und zur Realität der Landeskirche gehöre, dass sich die Zahl der Pfarrer und Pfarrerinnen in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich halbieren werde.
Der Superintendent versicherte, nichts unversucht zu lassen, um die Arbeit im Verkündigungsdienst zu stärken und ermunterte alle, in Zukunft kreativ zu werden: „Auch wenn die Entscheidung bei den einzelnen Gemeinden liegt, ermutige ich Sie ausdrücklich zu Gemeindefusionen! Pfarrerinnen und Pfarrer müssen sich künftig umstellen und gemeinde-, regions-, und auch kirchenkreisübergreifend zusammenarbeiten.“
„Exnovation“ eine Idee für die Zukunft. Bewusst die Dinge lassen, die nicht mehr funktionieren, dafür aber gezielt Neues ausprobieren.
„Lasst uns mutig sein, nicht zurückschauen und von früher reden, sondern nach vorn blicken und von Neuem träumen“, ermuntert der Superintendent und stellte zuversichtlich fest: „Wir haben eine Fülle von anvertrauten Talenten und engagierte haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende.
Wir sind finanziell gut ausgestattet, kreativ und haben in unserem Kirchenkreis einen großen Schatz an unterschiedlichen Ideen, Glaubensformen, Wünschen und Hoffnungen, die wir mit unserer Kirche verbinden und die uns in aller Unterschiedlichkeit auch zusammenbringen.“
Perspektivbericht Landeskirchenamt
Gastreferentin Christiane Melzig (Referatsleiterin im Landeskirchenamt), stellte in einem Perspektivbericht Überlegungen zu Stellenplänen, Gebäudekonzeptionen, Strukturen und inhaltlichen Angeboten an, die sich künftig an Visionen einer neuen Kirche orientieren müssten, informierte zum künftigen Zahlungsverkehr der Kirchgemeinden.
Notwendige Informationen und Erläuterungen zu den gesetzlichen Grundlagen werden den Kirchgemeinden per Post zugesandt. Es wurde festgestellt, dass noch Informationsbedarf besteht. Eine weitere Informationsveranstaltung mit allen Interessierten und Vertretern ist angedacht.
Beschlüsse
Die Kreissynode beschloss die Auflösung der Pfarrstelle Steinbach zum 31. Juli 2023, die Bildung eines gemeinsamen Pfarrbereichs der Kirchgemeinden Bad Liebenstein, Steinbach und Meimers ab dem 1. August.
Die Zuständigkeit der Pfarrstelle Schweina erstreckt sich ab dem 1. August 2023 auf die Kirchgemeinden Schweina, Gumpelstadt und Witzelroda. Die vakante Pfarrstelle Kaltensundheim wird zum 1. Juni 2023 auf eine halbe Stelle reduziert.
Zugleich soll die Differenz von 0,5 VBE zum bisherigen Stellenumfang zum 1. Juni 2023 als kreiskirchliche Schulpfarrstelle neu errichtet und zum nächstmöglichen Zeitpunkt besetzt werden.
Beschlüsse der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland (EKM)
Der Antrag, Pfarrstellen künftig deutschlandweit auszuschreiben, wurde befürwortet. Zudem haben sich die Landessynodalen der EKM in einem Grundsatzbeschluss dafür ausgesprochen, dass Jugendliche bereits ab 16 Jahren auf allen kirchlichen Ebenen in Leitungsorgane der EKM gewählt werden können.
Um dies zu ermöglichen, ist ein gesondertes Gesetzgebungsverfahren notwendig.
Jahresabschluss
Kirchenkreisrechnerin Ellen Tanz erläuterte die umfangreiche Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 2022, die mit Einnahmen in Höhe von 6,43 Mio. € und Ausgaben in Höhe von 6,07 Mio. € von der Synode bestätigt wurde.
Jury für den Sauerteigpreis 2023 gewählt
Aus den Reihen der Kreissynodalen wurde eine unabhängige Jury für die Verleihung des diesjährigen Sauerteigpreises gewählt, der neben Superintendent Christoph Ernst und Peter Eberhardt, Pfarrer Alfred Spekker (Frankenheim), die Referentin für Kinder, Jugend und Familien Doris Gerhardt (Vacha) und Synodenmitglied Eveline Meß (Neidhartshausen) angehören.
Beworben haben sich für diesen Preis die Kirchgemeinden Kieselbach, Empfertshausen und Urnshausen.
Im Rahmen der Abendgottesdienste werden die herausragenden Projekte der Kirchengemeinden vorgestellt und mit einer finanziellen Unterstützung aus dem Strukturfond bedacht.
Die Tagung der Herbstsynode des Ev.-Luth. Kirchenkreises Bad Salzungen-Dermbach ist für den 17. November 2023 im Landratsamt Bad Salzungen geplant.