Mitteilung der Gefängnisseelsorge JVA Hünfeld / JVA Fulda
Am Montagabend gab die amerikanische Band „Imperial Crowns“ aus Los Angeles, Kalifornien ein herausragendes Konzert für die Gefangenen im Mehrzweckraum des Hünfelder Gefängnisses.
„Die Könige des Blues-Rock“, eingeladen von den Gefängnisseelsorgern, begeisterte das inhaftierte Publikum und krönte den Abend mit ihrer ganz eigenen Grundrhythmik und ihrem ‚Funky Blues-Stil.‘
Und zwar mit einem Ziel: die Herzen der Menschen, die in Gefangenschaft leben und arbeiten, zu erreichen. Einer der vielen Gründe warum die Band aus den USA diese Woche sowohl auf der JVA-Bühne in Hünfeld als auch in Fulda auftritt.
Gefangene aus den unterschiedlichen Hafthäusern, deren Anmeldungen von Diplom-Sportwissenschaftler Alexander Gräber koordiniert worden waren, nahmen an der Veranstaltung teil und sorgten für ein sehr lebendiges Ambiente und einen unvergesslichen Abend im Andachtsraum.
Am Anfang des Abends begrüßte Gefängnisseelsorger Diakon Dr. Meins Coetsier mit E-Gitarre sowohl die Band als auch die Strafgefangenen und die ehrenamtlichen Gäste.
Er bedankte sich besonders bei der Justiz und den Bediensteten für ihren Einsatz sowie bei Claudia Heim und Rudi Köhl für die finanzielle Unterstützung des Fördervereins der JVA Hünfeld. Peter Gebhard vom Vorstand des Vereins „Förderung der Bewährungshilfe in Hessen“ sprach zum Ende des Konzerts bewegende Schlussworte und bedankte sich ausdrücklich beim tollen Hünfelder Publikum, bei dem die Freude und befreiende Atmosphäre für einen Abend, in ihrem harten Gefängnisalltag, zu spüren war.
Das Quartett aus Los Angeles zauberte mit seinen ‚Knast-tiefen-Blues-Tönen‘ und deren mitreißender Kraft gute Laune hinter die schweren Gefängnismauern an der Molzbacherstraße.
Die Imperial Crowns waren unterhaltsam, humorvoll und rocktechnisch einfach genial: ein musikalisch wie emotionales Erlebnis.
Dabei musste ‚Blues-Prediger‘ Jimmie Wood (Vocals und Harmonica) unerwartet ohne die Gesangsstimme und Unterstützung seiner Tochter Rachel C. Wood (Vocals und Percussion), die kurzfristig ausgefallen war, auskommen und so die JVA-Bühne trotzdem rocken, was ihm mit seinen Mitstreitern JJ Holiday (Guitar und Vocals), James Carter (Bass und Vocals), und Ryan Dean (Drums und Percussion) wunderbar gelungen ist.
Die Zuständige fürs Merchandising, Yara Schweiger, Tourmanager Martin Zehetner und Soundtechniker Lucas Klier („Theater hinter Gittern“) waren dabei eine große Unterstützung und sorgten dafür, dass alles harmonierte und bis in die musikalischen Details passte.
Mit fetten Drum Solos, kreativen Gitarrenriffs und einer aufgeweckten Stimmung brachten die amerikanischen Vollblutmusiker am Ende die Gefangenen dazu in einem vielstimmigen ‚Chor‘ mitzusingen.
Selbstverständlich wurde nach einer guten Stunde amerikanischen Rock ´n´ Rolls, eine mehrfache Zugabe lautstark mit viel Geklatsche gefordert.
„Thank You! Ich möchte Euch wieder draußen sehen, in aller Freiheit. God bless you all!“, sagte der Sänger zum Schluss.
Wonach Heinrich Möller und Hans-Jürgen Klüh von den Gideons die Konzertbesucher mit Bibeln in den unterschiedlichsten Sprachen als Anregung beschenkten, um der beflügelnden Verbindung zwischen Musik und dem Geist Gottes nochmal nachzuspüren.
Die unterschiedlichen edukativen, kulturellen und musikalischen Veranstaltungen im Rahmen der katholischen und evangelischen Seelsorge in Kooperation mit „Theater hinter Gittern“, dem Förderverein der JVA, den Ehrenamtlichen des Gefängnisses und mit der freundlichen Unterstützung der Justiz und dem Anstaltsleiter, Leitender Regierungsdirektor Lars Streiberger, sind eine bereichernde und sinnvolle Abwechslung im Hünfelder „Knastalltag“.