Gastbeitrag von Christopher Eichler
Die Kreisstraßen in der Prachtregion sind zum großen Teil in einem sehr guten bis guten Zustand. Das ist das Ergebnis einer umfassenden Zustandsbegutachtung des insgesamt 195 Kilometer langen Straßennetzes in Zuständigkeit des Landkreises – dabei handelt es sich um Straßen, die mit dem Buchstaben „K“ und einer Nummer gekennzeichnet sind.
Zum Hintergrund: Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen ist nur für diese Kreisstraßen zuständig, um Bundes- und Landesstraßen (mit Buchstaben „B“ und „L“ gekennzeichnet) kümmert sich das Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr, um die Gemeindestraßen die jeweilige Kommune.
Für die Messfahrten hatten die Straßengutachter von „Lehmann + Partner“ im Auftrag des Landkreises mit einem speziellen – mit mehreren Kameras ausgestatteten – Messfahrzeug jeden Kreisstraßen-Kilometer abgefahren.
„So konnte der Gesamtzustand in Fünfmeter-Rastern für jede Straße anhand unterschiedlicher Parameter wie Festigkeit, Rollwiederstand, Riss- oder Schlaglochbildung ermittelt werden“, erklärt Martin Schuster, Leiter des Fachdienstes Bau- und Gebäudeverwaltung im Landratsamt.
„Die Gutachter haben uns bei der Vorstellung der Daten im Bauausschuss ein gutes Zeugnis im Vergleich mit anderen Landkreisen und vor allem auch mit Blick auf den Zustand von Bundes- und Landesstraßen ausgestellt“, erläutert Schuster.
„In Bezug auf die vorherige Messfahrt im Jahr 2016 können wir somit erfreulicherweise konstatieren, dass wir dieses hohe Niveau halten konnten und das obwohl vielerorts die Spielräume in öffentlichen Haushalten kleiner werden.“
Zugleich macht der Bauingenieur deutlich, dass auch im leistungsstarken Landkreis Schmalkalden-Meiningen die Bäume nicht in den Sanierungshimmel wachsen und nicht alle Maßnahmenwünsche auf einmal erfüllt werden können.
„Wir investieren jedes Jahr zweieinhalb bis drei Millionen Euro in die grundhafte Sanierung unseres Kreisstraßennetzes, hinzukommen rund zwei Millionen für die Instandhaltung, also beispielsweise für Reparaturen der Straßendecke“, berichtet er.
In diesem Jahr werden beispielsweise die K 80 bei Oberweid und die K 60 OD Queienfeld grundhaft ausgebaut, dazu der ÖPNV-Verknüpfungspunkt am Bahnhof Grimmenthal.
Das sei bei Weitem kein Pappenstiel, aber natürlich gebe es trotz des insgesamt guten Gesamtzustands des Kreisstraßennetzes auch noch viel zu tun – und das sei nicht alles auf einmal realisierbar – insbesondere nicht finanziell. Um ein komplett perfektes Kreisstraßennetz zu schaffen, wären Gesamtinvestitionen von 24 Millionen Euro notwendig.
„Wir gehen hier strikt nach unserer Priorisierungsliste vor – wir werden also zunächst dort investieren, wo dringender Handlungsbedarf ist“, erklärt Schuster.
Ein guter Anhaltspunkt seien dabei auch die Ergebnisse der Messfahrt gewesen, da die Fachsoftware aus den gesammelten Daten ebenfalls eine Prioritätenliste als Empfehlung entwickelt habe.
„Wir werden unser Bestes geben, diese Mängelliste in den nächsten Jahren abzuarbeiten. Seit der Befahrung konnten wir auch schon einen großen Teil beheben“, unterstreicht Schuster.