Wut, Angst & Trotz – Pädagogischer Elternabend zur Trotzphase in Dermbach

Gastbeitrag von Verena Schlegel

Vergangenen Donnerstag war Frau Maurer von der AWO-Erziehungsberatungsstelle Bad Salzungen die Diako Kita Regenbogen als Referentin eingeladen.

Seit mehr als fünf Jahren bietet die Kindertagesstätte in Dermbach gemeinsam mit der Erziehungsberatung jährlich einen kostenlosen pädagogischen Elternabend an.

Diesmal richtete sich die Veranstaltung an die Familien der Krippenkinder. Das Thema „Wut, Angst und Trotz“ wurde bedarfsorientiert mit den Eltern gefunden.

Frau Mauer beleuchtete zunächst die Hintergründe der Trotzphase als Autonomiebestreben des Kindes – die Entdeckung des eigenen Willens. Sie erklärte, dass diese Phase für die gesunde Entwicklung der Kinder unerlässlich ist.

Den Eltern gab sie Tipps der Trotzphase mit gelassenem Verständnis zu begegnen. Im Vortrag stellte sie weiterführend die natürlichen Ängste im Entwicklungsverlauf von Kindern dar und grenzte sie von pathologischen Ängsten ab.

Zudem sprach sie über Kinderängste und Medien. Abschließend beschrieb Frau Mauer Techniken, die Kindern bei der Bewältigung ihrer Ängste helfen können. Die Eltern konnten Fallbeispiele einbringen und erhielten Antworten auf ihre Fragen.

Die Zusammenarbeit im Netzwerk, die professionelle Unterstützung durch die regionale Erziehungsberatung, ist der Kita Regenbogen wichtig, denn davon profitieren die Eltern, die in ihrer Erziehungsaufgabe begleitet werden, und vor allem die Kinder.

So ist die Haltung des pädagogischen Kita-Teams, Kindern zu helfen, die aufkommenden Gefühle, wie Angst und Wut, einzuordnen und damit umzugehen.

„Das Kind lädt uns mit seinem Gefühlsausdruck ein, seine Welt kennenzulernen. In der Kita Regenbogen sensibilisieren wir Kinder, ihr
Bauchgefühl wahrzunehmen und vermitteln den Kindern Gefühle zu erkennen und zu benennen.

Wir nutzen dazu Gesprächskreise, Bildkarten, Rollenspiele, Spiegelbildspiele, Kinderbücher, Lieder und Reime sowie uns selbst, als Spiegel in der aktuellen Situation mit dem Kind, z.B. „Ich merke du bist traurig.“

Wir stellen Kindern in der Kita Methoden zur Gefühlsregulation vor, damit sie eine Handlungsauswahl zur Verfügung haben, z.B. sich bei Wut körperlich abzureagieren mit Rennen, Stampfen und Trommeln oder auch tief durchzuatmen mit Atemübungen im Wald und bei der Phantasiereise“, so berichtet die Einrichtungsleiterin, Verena Schlegel.

Durch die Netzwerkarbeit können Bildungsangebote, wie dieser pädagogische Elternabend, bedarfsgerecht, niedrigschwellig und wirkungsvoll stattfinden.

Frau Mauer (Erziehungsberatung), Frau Hofmeister (Elternsprecherin), Frau Schlechtweg (Elternsprecherin), Frau Pabst (Elternsprecherin),
Frau Jäger (Elternteil), Frau Schmidt (stellv. Kita-Leiterin), Frau Köhler (Elternsprecherin) und Frau Schlegel (Kita-Leiterin)

So versteht sich die Diako Kindertagesstätte Regenbogen in Dermbach als Willkommens- und Begegnungsort und arbeitet konzeptionell nach dem lebensbezogenen Ansatz von Norbert Huppertz, der die Lebenswelt des Kindes in den Fokus nimmt.

Durch ihre Profilerweiterung zum ThEKiZ – Thüringer Eltern-Kind-Zentrum ab 1. Juli 2023 wird die Kita ihre besonders ausgeprägte
Familien- und Sozialraumorientierung unterstreichen.

Finanziert durch das Land Thüringen, dem LSZ-Landesprogramm für solidarisches Zusammenleben der Generationen, erhält die Kita Zuwendungen für Sach- und Personalkosten.

Eine pädagogische Fachkraft des Kita-Teams wird ab Sommer die Funktion des ThEKiZ-Koordinators übernehmen und qualitativ das erziehungs- und bildungspartnerschaftliche Zusammenwirken der Familien und im Sozialraum fördern.