Gastbeitrag von Anja Nimmich
Mit zwei Festgottesdiensten in Schleid und Spahl wurde in den letzten Tagen mit emotionalen Reden und Danksagungen Pater Simon verabschiedet.
Im August 2018 hatte er gemeinsam mit Pastor Dr. Jürgen Kämpf und Diakon Thomas Kranz seinen Dienst in den Gemeinden rund um den Rockenstuhl aufgenommen.
Damals wurden diese Gemeinschaft seelsorgerisch noch durch Monsignore Gerhard Arnold in Kranlucken unterstützt, der dann in Pension ging. Vor gut einem Jahr stieß Pfarrer Andreas Schött hinzu, um als Seelsorger mitzuhelfen.
1998 im Alter von gerade einmal 16 Jahren trat Pater Simon Raja Savariyar in das Seminar des Ordens der Missionare des Heiligen Franz von Sales in Pudukkottai nahe seiner Heimat Dindigul in Indien ein.
Das Priesteramtsstudium führte er weit weg von seiner Heimat im über 1.200 Kilometer entfernten Pune durch. Nachdem er 2010 durch Handauflegung des damaligen Bischofs von Dindigul das Sakrament der Priesterweihe empfing, wurde er nach kurzer Kaplanszeit in Indien bereits 2011 von seinem Orden nach Kenia und Tansania entsandt, wo er zwei Jahre als Missionspriester wirkte.
2013 schickte ihn sein Orden in das Bistum Fulda, welches 7.500 Kilometer von seiner Heimat entfernt ist. Nach erster Tätigkeit in Hünfeld wurde er 2018 in das Geisaer Land versetzt.
„Für uns war es eine recht neue Erfahrung, von einem Priester aus Indien im wahrsten Sinne des Wortes seelsorgerisch umsorgt, statt nur versorgt zu werden“, betonte Philipp Weber im Namen des Verwaltungsrates der Kirchengemeinde Schleid bei der Verabschiedungsfeier in der Schleider Kirche.
„Pater Simon hat sofort damit begonnen anzupacken, sich als Priester einzubringen und auf uns zuzugehen.“
Mit seiner Art habe der Priester in den letzten Jahren die Menschen nicht für sich selbst, sondern in bester missionarischer Manier für Christus und seine Kirche gewinnen können.
Mit seiner Herzlichkeit, Freundlichkeit, seinem Humor und seiner Offenheit habe er Zeichen gesetzt und seine Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft wurden von den Menschen in der Region sehr geschätzt.
Pastor Dr. Jürgen Kämpf bezeichnete ihn als wahren Mitbruder von dem er viel gelernt habe und der ihn außerordentlich unterstützt hätte. „Seine Demut und Bescheidenheit waren für mich immer ein Vorbild“, so Kämpf.
In wenigen Wochen verlässt Pater Simon die Pfarreien des Geisaer Landes und wird in die Dompfarrei Fritzlar gehen. Dort hat Pastor Dr. Jürgen Kämpf selbst bis 2018 als Kaplan gewirkt.
„Es ist für mich eine Ehre, in dem Gebiet zu wirken, in welchem einst unser Bistumspatron, der Heilige Bonifatius gewirkt hat“, so Pater Simon. Er dankte allen Menschen im Geisaer Land für die Unterstützung und die enge Verbundenheit.