Wie kein anderes Ereignis rückt die Verleihung des Point-Alpha-Preises den einst „heißesten Punkt im Kalten Krieg“ als einzigartiges Zeugnis der Geschichte ins Scheinwerferlicht – diesmal mit einer noch intensiveren Strahlkraft über die Ländergrenzen Europas hinweg.
Ausgezeichnet wird in festlichem Rahmen am 17. Juni, ab 16 Uhr, im US Camp der Gedenkstätte Point Alpha die Internationale Paneuropa-Union mit Sitz in Straßburg.
Entgegennehmen wird die Stele der amtierende Präsident, der ehemalige französische Politiker Alain Terrenoire, dessen Hauptmotivation für sein politisches Wirken seit jeher ein geeintes Europa und die französisch-deutsche Freundschaft sind.
Die Laudatio hält Christine Lieberknecht, Ministerpräsidentin a.D. des Freistaates Thüringen und Kuratoriumsmitglied. Als Mitverfasserin des systemkritischen „Briefes aus Weimar“ gehörte Lieberknecht in der Auf- und Umbruchphase zu den Reformkräften der CDU in der DDR.
2009 war sie die erste CDU-Ministerpräsidentin an der Spitze eines deutschen Landes. Im Mittelpunkt ihres Engagements stand stets der Wille, die 1989 errungene Freiheit als verantwortete Freiheit umzusetzen; die Verwirklichung des europäischen Gedankens ist für Lieberknecht seit jeher eine Herzensangelegenheit.
Christian Hirte MdB, Präsident des Kuratoriums Deutsche Einheit e.V., das den Preis in Zusammenarbeit mit der Point Alpha Stiftung verleiht, führt zur Begründung aus:
„Die 1922 gegründete Paneuropa-Union setzt sich bis heute konsequent für die europäische Verständigung ein. Ihr Ziel ist stets eine freiheitliche europäische und demokratische Friedensordnung gewesen.
Konsequent ist sie für die Durchsetzung des Europa-Gedankens eingetreten und setzte sich nachhaltig für Bürgerrechtsbewegungen und Dissidenten in den mittel- und osteuropäischen Staaten ein. Das ist auch mir als Ostdeutschem persönlich wichtig.“
Der Vorsitzende des Stiftungsrates der Point Alpha Stiftung, Dr. Stefan Heck MdB, freut sich auf die Verleihung an diesem besonderen Tag, an dem sich der Volksaufstand in der DDR zum 70. Mal jährt.
„Die Botschaften, die vom Begegnungs- und Lernort Point Alpha ausgehen, sind ein Schlüssel für das Verständnis unserer grundlegenden Werte und für das Engagement in der demokratischen Gesellschaft. Diese Botschaften decken sich mit den Zielen der Paneuropa-Union.
Insbesondere der jungen Generation sollen mit den Preisträgern Vorbilder gegeben werden, die ihnen Hoffnung, Mut und Inspiration geben, sich aktiv einzubringen und das über Ländergrenzen hinweg.“
Die Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, der Veranstaltung beizuwohnen. Da die Kapazitäten beschränkt sind, können in der Halle keine Plätze garantiert werden.
Allerdings werden ausreichend Sitzgelegenheiten auf dem Vorplatz aufgestellt, präventiv sollte man daher für ungünstige Wetterverhältnisse ausgerüstet sein.
Erwartet wird eine Vielzahl an Ehrengästen aus Politik und Gesellschaft. Die musikalische Umrahmung liegt in den Händen des Orchesters der Lichtbergschule Eiterfeld unter Leitung von Michaele Schoeler.
Der Festakt kann im Livestream des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) am Samstag ab 16 Uhr mitverfolgt werden.
Hintergrund:
Der Point-Alpha-Preis wird zum 14. Mal seit 2005 und in diesem Jahr an die Internationale Paneuropäische Union verliehen.
Erstmals wurden der ehemalige US-Präsidenten George Bush sen., der ehemalige sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow sowie der frühere Bundeskanzler Helmut Kohl auf Point Alpha mit dem Preis ausgezeichnet.
Zuletzt erhielt 2022 der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck die Auszeichnung. Der Preis wird für Verdienste um die Deutsche Einheit und die europäische Einigung in Frieden und Freiheit verliehen.
Er würdigt die Verdienste in der Vergangenheit und möchte zugleich in die Zukunft weisen. Insbesondere jungen Menschen sollen Vorbilder gegeben, ihnen Hoffnung und Mut gemacht werden.
Der Preis soll sie ermuntern, wachsam zu sein, sich aktiv einzumischen und die Demokratie mitzugestalten, damit Einheit und Frieden dauerhaft erhalten bleiben – in Deutschland und in Europa.
Mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro verbunden.