Gastbeitrag von Christopher Eichler
Es ist vollbracht: Mit ihrer Unterschrift unter der Kooperationsvereinbarung haben Schmalkalden-Meiningens Landrätin Peggy Greiser und Suhls Oberbürgermeister André Knapp die Zusammenarbeit des Heinrich-Ehrhardt-Gymnasiums in Zella-Mehlis und des Friedrich-König-Gymnasiums in Suhl besiegelt.
Die Kooperation der beiden Gymnasien soll mit der aktuellen Klassenstufe 10 und deren Einwahl in die Oberstufe beginnen und den Schülern beider Schulen weitaus mehr Wahlmöglichkeiten im Kurssystem bieten als bisher.
Dafür werden die Schüler je nach Kurswahl an einem Tag pro Woche mit dem Bus nach Suhl beziehungsweise Zella-Mehlis pendeln.
Zuvor hatten der Kreistag des Landkreises und der Suhler Stadtrat einer Kooperation beider Bildungseinrichtungen zugestimmt. Zwischenzeitlich hatte auch das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport die Kooperationsvereinbarung abgesegnet.
„Ich erachte dieses Kooperationsmodell standortpolitisch und auch für die Qualität der Bildung als sehr sinnvoll. Wir haben uns im Bildungsausschuss und im Kreistag schon sehr lange mit der Thematik beschäftigt und lange um eine Lösung für das Gymnasium Zella-Mehlis gerungen“, so Landrätin Peggy Greiser.
Auch beide Schulleitungen hätten eine sehr intensive und tiefgreifende Vorarbeit geleistet. Die Kooperation zwischen den beiden Gymnasien bringe eine Vielzahl von Vorteilen mit sich – allen voran das erweiterte Bildungsangebot für die Schüler. Sie erhielten nun Zugang zu völlig neuen Kursmöglichkeiten und den damit verbundenen Ressourcen.
„Die Schüler haben so die Möglichkeit, entsprechend ihrer eigenen Interessen, aus einem breiten Portfolio zu schöpfen und somit ihre persönliche Entwicklung zu fördern“, so Greiser.
Laut vorheriger Beschlusslage des Kreistags, resultierend aus dem Jahr 2003, wäre die Zukunft des Gymnasiums Zella-Mehlis aufgrund der aktuellen Schülerzahlen vakant gewesen.
„Nun haben wir eine gute Perspektive für den gymnasialen Standort in Zella-Mehlis entwickelt.“
Auch Suhls Oberbürgermeister André Knapp begrüßt die Zusammenarbeit beider Schulen ausdrücklich: „Die Kooperation unserer Gymnasien in Zella-Mehlis und Suhl ist ein großartiges Projekt, das modellhaft für kleine und mittlere Städte werden kann. Vor allem für die Schüler ist die Kooperation über Stadt- und Kreisgrenzen hinaus ein großer Gewinn.“
Bildungsstaatssekretär Winfried Speitkamp erklärt: „Die Zusammenarbeit der Schulträger zur Schaffung eines guten gymnasialen Angebots in Suhl und Zella-Mehlis ist außerordentlich begrüßenswert.
Sie zeigt, dass insbesondere in Schulnetzfragen Kooperationen ein guter Weg sind, um tatsächliche Win-Win-Situationen herbeizuführen. Als Bildungsministerium werden wir die Kooperation nach Kräften unterstützen und gemeinsam mit den Schulträgern ausgestalten.“
Michael Kaufmann, Leiter des Staatlichen Schulamtes Südthüringen, zieht ebenfalls ein positives Fazit: „Ich freue mich sehr, dass die Kooperation am heutigen Tage abschließend schriftlich vereinbart wurde.
Mein Dank gilt zunächst den beiden Schulleitungen, die gemeinsam mit der Steuergruppe und den Kolleginnen und Kollegen beider Gymnasien die Idee von 2021 zur Zusammenarbeit zu einer sehr konkreten gemeinsamen Unterrichtsplanung weiterentwickelt haben, die unseren Schülerinnen und Schülern umfangreichere Wahlmöglichkeiten in der gymnasialen Oberstufe ermöglicht.
Der Weg dorthin wurde aktiv durch die beiden Schulträger unterstützt, wofür ich mich ebenfalls herzlich bedanke.“
Die Kooperationsvereinbarung gilt zunächst für die Dauer von drei Schuljahren bis zum Ende des Schuljahres 2025/2026.
Die Zusammenarbeit wird in regelmäßigen Abständen, spätestens mit Beginn des letzten Schuljahres des Erprobungszeitraums gemeinsam durch die beteiligten Schulleitungen, Schulträger und das Staatliche Schulamt Südthüringen evaluiert. Beide Schulen bleiben während der Kooperationsphase eigenständig.
Die Leitung der Einrichtungen obliegt in dieser Zeit den jeweiligen Schulträgern und deren Schulleitungen.