Walldürnwallfahrer erreichten Gnadenort im Odenwald

Gastbeitrag von Winfried Möller

Am Ankunftstag begleitete Bischof Dr. Michael Gerber auf der letzten Etappe von Hardheim nach Walldürn die Fuldaer-Eichsfelder-Baunataler und Unterfränkischen Wallfahrerinnen und Wallfahrt zum badischen Gnadenort.

Nach der Verehrung des kostbaren Blutes und dem Fünf – Wunden – Gebet am Heilig-Blut-Schrein feierte der Fuldaer Diözesanbischof in Konzelebration mit dem Walldürner Wallfahrtsleiter Pater Josef Bregula, OFM Conv, der die Wallfahrtsgemeinde im Stadtrand abgeholt hatte sowie weiteren Priestern und Diakonen, den Pilgerinnen und Pilgern und Gästen den Dankgottesdienst.

In seiner Predigt zum diesjährigen Walldürner Jahresthema „Ich will euch Hoffnung und Zukunft geben (Jeremia 29,11)“ stellte Bischof Dr. Michael Gerber am Beispiel des Volkes Israel und dem Märtyrer Christian de Chergé, einem Trappisten Mönch in Algerien, dar, wie Gottes wirken in der Begegnung und durch Andersgläubige aussehen kann.

Auch wenn Kirche zu einer Minderheit werde, kritisch angefragt würde, angesichts der Schuld, die sie mit sich herumtrage und wenn viele Menschen nicht mehr verstünden, was uns als Glaubende bewege, sei es wichtig ohne Angst in die Auseinandersetzung mit Andersdenkenden hineinzugehen.

Jesus möchte uns durch solche Begegnungen in die Tiefe unserer Berufung führen und das Zelt unseres Herzens weit machen, so wie er es einst bei Bonifatius getan habe. Er, der Bischof, sei überzeugt, dass trotz Polarisierung und Fragmentierung unserer Gesellschaft das Evangelium eine tiefe Haltung der Freundschaft und des sich Berührenlassen vom Schicksal der Anderen fordere.

Als Christen müssten wir als „Salz der Erde“ Zeugnis geben, dass das Wort des Herrn „Ich will euch Hoffnung und Zeugnis geben“ auch heute gelte.

Zu Beginn des Gottesdienstes hatte Pater Josef Bregula OFM Conv die 524 Fußpilgerinnen und -pilger der Fuldaer Walldürnwallfahrt und die Gottesdiensteilnehmenden begrüßt. Er freue sich über das Glaubenszeugnis und die gute Teilnehmendenzahl.

Auch sind immer zahlreiche Teilnehmer aus der Rhön mit dabei.

Am Ende der Eucharistiefeier wurden Günter Straub, Waldfenster, von Bischof Dr. Michael Gerber für seine Verdiernste um die Wallfahrt die Bonifatius-Medaille verliehen. 45 Jahre hatte dieser die Wallfahrtsmusik geleitet, war 53 Jahre als Musiker aktiv und hatte zum 60. Mal an der Fuldaer Fußwallfahrt teilgenommen. Weiter Wallfahrer wurden für 25 und 50 Jahre mit dem bronzenen und goldenen Pilgeremblem geehrt.

Am Samstag vor dem Dreifaltigkeitssonntag hatten die Fußwallfahrer nach dem Aussendungsgottesdienst im Dom zu Fulda mit Weihbischof Professor Dr. Karlheinz Diez Fulda verlassen und waren nach viereinhalb Tagen und ca. 160 Kilometern an ihrem Ziel angekommen.

Übernachtet wurde in Speicherz /Volkersberg, Hammelburg/ Gauaschach, Leinach/ Greußenheim sowie Külsheim. Gebete, Meditationen und Gesang sowie die tägliche Eucharistiefeier und Zeiten zum Schweigen und Reden prägten die Wallfahrtstage.

Auf dem Volkersberg bei Bad Brückenau wurde ein jugendgemäßer Gottesdienst mit Pfarrer Marcus Vogler und einer Junge-Erwachsenen-Band gefeiert. Ein erster Höhepunkt war der Besuch des Marienwallfahrtsortes „Maria im Grünen Tal“ bei Retzbach und der Empfang durch Pfarrer Thomas Wollbeck.