Ein Designerleben für das Einfache & Schöne – Ausstellung über Margarete Jahny in Dermbach

Beitrag von Rüdiger Christ

Zur Ausstellungseröffnung anlässlich des 100. Geburtstages von Margarete Jahny am Freitag mussten im Saal des Dermbacher Schlosses noch einige Sitzgelegenheiten zusätzlich eingerichtet werden, worüber die Organisatoren sehr erfreut waren.

Dermbachs Bürgermeister Thomas Hugk (CDU) wies bei der Begrüßung daraufhin, dass er sehr froh über die Zusammenarbeit seiner Gemeinde mit dem ALFI-Museum in Fischbach sei.

Dermbachs Bürgermeister Thomas Hugk

Hugk dankte allen Organisatoren der Ausstellung. Sehr erfreut zeigte sich Hugk, dass der Berliner Designpublizist Günter Höhne in seinem anschließenden Vortrag über das Leben und Wirken von Margarete Jahny berichtete.

Der Gründer des ALFI-Museums und Initiator der Ausstellung, Torsten Heßland wies daraufhin, dass es ein Anliegen der Ausstellung ist, den Namen und das Schaffen von Magarete Jahny bekannt zu machen.

Torsten Heßland

Der renommierte Designpublizist Günter Höhne hob in seinem Vortrag besonders hervor, dass durch das Wirken von Magarete Jahny in Fischbach und Dermbach nach dem Zweiten Weltkrieg Industriegeschichte geschrieben wurde.

Als Beispiele nannte Höhne das Topfset „Vom Herd zum Tisch“ und die „Isolierkanne 750“.

Die „Isolierkanne 750“ wurde in Zusammenarbeit der Volkseigenen Betriebe (VEB) in Fischbach und Dermbach gefertigt. Im VEB AWF Fischbach entstand das äußere Gehäuse aus Aluminium und im VEB Rhönglas Dermbach das doppelwandige Glasgefäß.

Die Produktion der „Isolierkanne 750“ in der Rhön ist nur ein Beispiel, wie Margarete Jahnys Ideen in große Serien verwirklicht wurden.

An der Hochschule für Bildende Künste in Dresden absolvierte Margarete Jahny in den 1950iger Jahren ein Studium. Ihre Dozentin, die ehemalige Bauhaus-Künstlerin Marinna Brandt, hatte dabei einen großen positiven Einfluss auf die junge Studentin.

Daher ist wohl auch der Einfluss des Bauhausstils in dem späteren erfolgreichen Wirken von Margarete Jahny erkennbar. Dieses Wirken hat Generationen von Designern in der DDR geprägt.

Günter Höhne

Der Berliner Designpublizist Günter Höhne überreichte Torsten Heßland als Anerkennung für dessen Engagement für die Margarete Jahny Ausstellung eine Medaille aus Meißner Porzellan.

Die Medaille "GUTES DESIGN" wurde in der DDR vom Amt für industrielle Formgestaltung als staatliche Auszeichnung verliehen.

Nach dem mit großem Interesse aufgenommenen Vortrag von Günter Höhne, nahmen die Gäste die ausgestellten Exponate gründlich in Augenschein.

Dabei fand auch ein reger Austausch untereinander und mit den Organisatoren und Experten statt.

Die Ausstellung „Ein Designerleben für das Einfache und Schöne - Ausstellung anlässlich des 100. Geburtstages von Margarete Jahny“ ist im Schlosssaal der Gemeinde Dermbach, Geisaer Straße 16, in 36466 Dermbach bis zum 28. Juli 2023 zu sehen.

Die Öffnungszeiten sind:

Dienstag & Donnerstag: 10 bis 17 Uhr
Mittwoch: 10 bis 13 Uhr

Der Eintritt ist frei.

Katharina Koch und Tina Kurpjuweit