Gastbeitrag von Tonya Schulz
Das Familienunternehmen Blaurock in Salz (Landkreis Rhön-Grabfeld) hat erneut einen Großauftrag für Kunden in USA und Kanada abgewickelt.
Zwei Container mit rund 120 Fenstern und Türen wurden soeben in Bremerhaven Richtung Übersee verschifft und sollen Mitte Juli eintreffen.
Eingebaut werden die Bauelemente in den Rocky Mountains und in Toronto. Auf ihrer Reise geht es für die Blaurock-Produkte bis auf 3.200 Höhenmeter. Die Fachkräfte von Blaurock mussten für den Auftrag spezielle klimabedingte Details beachten.
Im Netz gefunden
Die Anfrage landete Anfang des Jahres bei Geschäftsführer Mathias Reichert. Ein Anwalt aus USA hatte das Blaurock „FensterWunder“ mit integriertem Rollladen bei seiner Suche nach intelligenten Beschattungsmöglichkeiten für seine Immobilien im Internet gefunden.
Auf eine Onlineberatung per Videokonferenz folgten Mustersendungen nach Vail/Colorado, die auf Begeisterung bei Bauherr, Architekt und ausführender Firma vor Ort stießen.
Bestellt wurden gleich 80 Fenster und Türen, nicht nur wie ursprünglich geplant für den Neubau eines Einfamilienhauses, sondern auch gleich zum Tausch in den Bestandsbauten des Kunden aus Übersee.
Druckausgleich durch Höhenluft
„Bei diesem Auftrag waren viel Beratung und neue technische Anpassungen notwendig. Dabei sollte die Handhabung für den Kunden so komfortabel wie gewohnt bleiben“, berichtet der Geschäftsführer.
Das FensterWunder wurde in einer Luxusvariante mit Funkmotorensteuerung produziert. Besonderheit bildet ein Druckausgleichsventil für den Scheibenzwischenraum.
Diese klimatisch notwendige Vorrichtung verhindert einen Überdruck und damit das Springen der Scheibe durch Regulierung des Isoliergases in der Höhenluft auf 2.500 m in den Rocky Mountains.
„Wir sind sehr stolz auf unsere Fachkräfte, unseren Profilpartner Schüco und unseren Glaslieferanten Semco, die diese Herausforderung in kurzer Zeit dank unserer modernen Digitalisierungsprozesse geschafft haben“, so der Firmenchef stolz.
Auf Empfehlung
Nahezu zeitlich traf eine Anfrage aus Toronto in Salz ein. Diesmal auf Empfehlung: Die in Deutschland lebende Mutter der Mitarbeiterin einer Spezialfirma für Duschelemente hatte sich Blaurock-Fenster einbauen lassen und von ihren positiven Erfahrungen der Tochter in Kanada berichtet.
Auch hier wurden vom Firmenchef postwendend weitere 40 Fenster und Türen bestellt – für ein Privathaus, das Haus eines Bekannten sowie fünf Apartments und ein Penthouse in Toronto.
Gute Auftragslage
„Qualität spricht sich wohl auch in Übersee sehr schnell herum“, meint Mathias Reichert. Schon jetzt haben beide Kunden signalisiert, dass sie die Zusammenarbeit mit Blaurock fortsetzen wollen.
Für die rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Salz sind das gute Nachrichten. Denn die Auftragslage ist zwar gut, doch auch das Familienunternehmen spürt die Kaufzurückhaltung durch Inflation und hohe Energiekosten.
Da kommen die neuen Aufträge aus dem Ausland gerade recht. Die Belegschaft ist voll motiviert und freut sich über die steigende Nachfrage nach den Qualitätsprodukten aus Salz.
Neu ist die Nachfrage für Blaurock nicht. Denn das Unternehmen hat sich bereits mit seinen Hurricane sicheren Fenstern für die Karibik einen Namen gemacht. Hier steht zwar momentan kein neuer Auftrag an, doch die Kontakte sind geknüpft.
Lehrreich für Auszubildende
Auch für die Auszubildenden sind diese Spezialaufträge sehr lehrreich, wurden sie doch auch hier aktiv in den Produktionsprozess eingebunden.
Bei Blaurock machen derzeit drei junge Leute ihre Ausbildung als Rollladen- und Sonnenschutzmechaniker. Ein weiterer junger Mann startet im September ebenfalls seine Ausbildung bei der seit über 50 Jahren bestehenden Firma in Salz.