Zwischen Ohnmacht & Hoffnung – Wölfe in der Rhön sind Thema bei Landwirten & Politikern

Beitrag von Rüdiger Christ

Erneut trafen sich kürzlich Rhöner Landwirte und Politiker zum Thema „Wölfe in der Rhön“.

Dazu hatte die Kaltennordheimer Landwirtin Katrin Dänner ihre Kollegen Dr. Harald Bräutigam von den Agrarhöfen Kaltensundheim, Martin Berk von der Pflege-Agrar-Genossenschaft Bettenhausen und Matthias Friedrich von der Agrargenossenschaft Reichenhausen auf ihren Hof in der Kaltennordheimer Wiesenmühle eingeladen.

Die Landwirte bearbeiten und pflegen über 5.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche in der Thüringer Rhön.

Mit dem Landtagsabgeordneten Martin Henkel und dem Kaltennordheimer Bürgermeister Erik Thürmer (beide CDU) wollten sie die aktuelle Situation zum Thema Wölfe in der Rhön erörtern.

Anlass war eine Begegnung eines vermutlichen Wolfsmischling unweit der Hexenlinde zwischen Kaltennordheim und Klings und die Auswirkungen auf die Weidetierhaltung (wir berichteten).

Besonders negativ hatte sich das Auftreten der Wölfe bzw. ihrer Mischlingsnachkommen auf die Kühe von Katrin Dänner ausgewirkt, welche sich zu dieser Zeit gerade in den Koppeln im Bereich der Hexenlinde aufhielten.

In weniger als zwei Wochen sind Katrin Dänners Kühe siebenmal aus den Koppeln ausgebrochen. Sicherheitshalber wurden dann die Kühe in der Nähe des Hofes eingekoppelt.

Der Landtagsabgeordnete Martin Henkel sieht durch die ungehemmte Verbreitung der Rhöner Wölfe und deren Mischlinge die Weidetierhaltung und den Tourismus in der Rhön gefährdet. Damit wäre auch das Biosphärenreservat Rhön nicht mehr haltbar.

Dr. Harald Bräutigam von den Agrarhöfen Kaltensundheim, seit 30 Jahren Jäger, forderte die Scheu der Wölfe zu fördern.

Kaltennordheims Bürgermeister Erik Thürmer schlägt eine Beweislastumkehr vor. Die Landwirte müssen nicht den Beweis erbringen, dass ein Wolf ihr Nutztier gerissen hat, sondern das Umweltministerium müsse den Beweis erbringen, dass der Wolf als Verursacher des Risses nicht in Frage kommt.

Nach der aktuell praktizierten Verfahrensweise blieben den Landwirten oft die Entschädigungen versagt, sie bleiben auch noch oft dabei auf den Entsorgungskosten für ihre gerissenen Tiere sitzen.

Martin Henkel bemängelt, dass er auf seine Anfragen an die Landesregierung, speziell das Umweltministerium, beim Thema Wölfe in der Rhön keine konkreten Antworten erhalte. „Da wird gemauert, was das Zeug hält“, so der Landtagsabgeordnete.

Aus der Runde kam daraufhin die Frage auf, „woher militante Tierschützer bezüglich der Entnahme von Wolfshybriden ihre Informationen erhalten?“

Diese bedrohten wie im Fall der Entnahme der Ohrdrufer Wolfshybriden die damit beauftragten Jäger massiv.

Katrin Dänner hofft, dass sich mit der anstehenden Landtagswahl im nächsten Jahr eine andere politische Konstellation zum Thema Wölfe ergeben wird. Das wurde von allen Anwesenden mit Zustimmung aufgenommen.

v.l.n.r.: Dr.Harald Bräutigam von den Agrarhöfen Kaltensundheim, Martin Berk von der Pflege-Agrar-Genossenschaft Bettenhausen, Matthias Friedrich von der Agrargenossenschaft Reichenhausen, Landtagsabgeordneter Martin Henkel (CDU), die Kaltennordheimer Landwirtin Katrin Dänner und Kaltennordheims Bürgermeister Erik Thürmer (CDU)