Ein Rückblick auf die vergangenen 70 Jahre – Die Geschichte der Fatima Kapelle von Dermbach

Gastbeitrag von Hans-Peter Mötzung

Im Jahr 1953 entstand durch das Bemühen des katholischen Pfarrers Josef Hannapel in den Steingärten eine Kapelle, die der Mutter Gottes von Fatima geweiht wurde.

Es entstand ein architektonisches Schmuckstück, in der jährlich im Mai Andachten stattfinden. Auch den vielen Wanderern, die auf dem Hochröhner Wanderweg unterwegs sind, bietet sie Aufenthalt und etwas Zeit zur Besinnung.

All die Jahre wurde sie gepflegt und baulich erweitert, durch die katholische Pfarrgemeinde und den Bauhof der Gemeinde Dermbach. Vorausgegangen waren große Schwierigkeiten mit der Baugenehmigung durch die Behörden.

Nach der Gründung der DDR 1949 folgte eine Gebietsreform und es entstand der Rhönkreis Bad Salzungen. Da diese Behörde kommunistisch geprägt war, verweigerte sie die Baugenehmigung mit der Begründung, der Bau einer christlichen Kapelle passt nicht in die neue Zeit.

Daraufhin gab es viel Kritik und Druck durch die Bevölkerung und man gab nach. So erteilte man eine befristete Baugenehmigung vom 1. November bis 31. Dezember 1952.

Sofort begannen die Arbeiten unter der Leitung der Baufirmen von Richard und Heinrich Kraus. Die hellen Sandsteine kamen aus dem Steinbruch von Franz Kraus und das Holz stifteten die Familien Reid und Mötzung aus Lindenau.

Die schwierigen Transporte führten Leo Hahn und Gregor Simon mit ihren Traktoren durch. Durch den Einsatz der vielen ehrenamtlichen Helfer aus der katholischen Pfarrgemeinde wuchs der Bau schnell in die Höhe und zum Jahresende wurde Richtfest gefeiert.

Der Innenausbau folgte im kommenden Frühjahr. Die Holzarbeiten führte die Tischlerei Rudolf Erb durch.

Die aufwendigen Steinmetzarbeiten aus Sandstein erfolgten durch Rudolf Vogt. Er war als Flüchtling aus Schlesien in die Rhön gekommen und hatte hier eine neue Heimat gefunden.

Das Holzrelief über dem Eingang und die Marienfigur schufen die Bildhauer Alfred, Hermann und Reinhold Simon. Das schmiedeeiserne Tor aus Eisenach und die Glocke aus Apolda bildeten den Abschluss der Bauarbeiten.

Am 26. Juli 1953 wurde die Fatimakapelle im Rahmen eines Festgottesdienstes durch den Erfurter Weihbischof Dr. Freusberg eingeweiht.

Bis zum heutigen Tag ruft die Glocke im Mai die Christen der Region zur Andacht zur Fatimakapelle und so ist der Gottesdienst für die gläubigen Menschen eine Gelegenheit zur Besinnung und inneren Einkehr.

Am 7. Mai fand der Jubiläumsgottesdienst an der Fatimakapelle statt - ein freudiger Anlass und ein Gedenken an die Menschen, die mit Fleiß und Mühe die Kapelle errichtet haben.

Gestaltet wurde der Gottesdienst von Diakon Rainer Heumüller und daran teilgenommen haben etwa 70 Personen der katholischen Kirchgemeinde von Dermbach.