Gastbeitrag von Anja Maintz
Die Kreissportbünde (KSB) Eisenach und Bad Salzungen sind den nächsten Schritt zum Fortbestehen gegangen und haben einen gemeinsamen Antrag auf Satzungsänderung beim Landessportbund Thüringen (LSB) eingereicht.
Von dessen Seite droht eine Zwangsfusion, da sich die Kreis- und Stadtsportbünde laut LSB Satzung nach den kommunal-politischen Kreisgrenzen gliedern.
Dies trifft im Wartburgkreis bereits seit 1994 mit zwei Kreissportbünden entsprechend der Altkreise Eisenach und Bad Salzungen nicht zu, wurde aber mit der Wiedereinkreisung von Eisenach nochmal verschärft, sodass der Dachverband erhöhten Handlungsbedarf sieht.
Eine Fusion der beiden Kreissportbünde hätte erhebliche Nachteile für die Sportvereine vor Ort. Ein Ansprechpartner, der als Interessensvertreter nicht nur wichtige Aufgaben wahrnimmt, sondern auch für die vielfältigsten Vereinsbelange als Anlauf- und Beratungsstelle fungiert, würde wegfallen.
Aus- und Fortbildungsangebote könnten nicht im selben Umfang aufrechterhalten werden und liebgewonnene Veranstaltungsformate wie das Eisenacher Grundschulsportfest oder der Salzunger Sport- und Presseball wären vakant, um nur einige der Folge zu nennen.
Mit einer Zwangsfusion würden gewachsene Strukturen zugunsten einer ungewissen Zukunft eines neuen Konstruktes über Bord geworfen. Erschwerend kommen die territorialen Gegebenheiten im größten Flächenkreis mit dem Rennsteig als magische Grenze hinzu.
So plädiert auch der Landrat Reinhard Krebs für ein Fortbestehen beider Sportbünde, die sich in guter Zusammenarbeit für das Wohl ihrer Sportvereine einsetzten.
Eine Entscheidung in dem Sachverhalt wird die Mitgliederversammlung des Landessportbund Thüringen am 18.11.2023 in Bad Blankenburg bringen, auf der der Änderungsantrag verhandelt wird.
Zur Satzungsänderung bedarf es einer 2/3 Mehrheit der Mitgliederversammlung, die sich aus den Delegierten der Kreis- und Stadtsportbünde, der Sportfachverbände sowie dem LSB Präsidium zusammensetzt.
Die Sportvereine vor Ort haben sich bereits einstimmig zu ihren Kreissportbünden bekannt. Bleibt abzuwarten, wie viel Gewicht der Stimme aus der Sportvereinsbasis eingeräumt wird.