Gastbeitrag von Winfried Möller
„HEIMAT“ Impressionen, lautete der Titel der Ausstellung des verstorbenen Rasdorfer Künstlers Paul Völker in der Stiftskirche der Point-Alpha-Gemeinde Rasdorf.
Posthum wurde diesem damit eine große Ehre in seiner Heimatgemeinde zuteil. 75 Gemälde, Aquarelle, Kohlezeichnungen, Öl auf Leinwand, abwechslungsreich präsentiert, passten sich gut in das romanisch-gotische Innere der Kirche ein.
Zudem hatte Silvia Völker Vlasanek, Schwester und Initiatorin des verstorbenen Künstlers noch weitere 44 Gemäldeblätter in Sammelmappen mitgebracht, die das umfassende künstlerische Schaffen von Paul Völker veranschaulichten.
Ulla Martin, Vorsitzende des Ausschuss Familie, Jugend, Kultur der Point-Alpha-Gemeinde eröffnete die Ausstellung. Sie freue sich, dass es gelungen sei, die Werke des einheimischen Künstlers in so großer Zahl der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Der ehemalige Rasdorfer Bürgermeister Berthold Jost schilderte in kurzen, aber eindrucksvollen Sätzen die Vita von Paul Völker, dessen künstlerisches Schaffen verkannt und sogar oft belächelt worden sei.
Nach Abitur und Bundeswehr sei Paul Völker erkrankt und habe sich der Malerei gewidmet. In der Begegnung mit dem Hünfelder Künstler Jürgen Blum habe dieser die kreativen Fähigkeiten von Paul Völker erkannt und systematisch gefördert.
Dadurch sei zwischen beiden eine Freundschaft entstanden, die sich gegenseitig befruchtet habe. Paul Völker hat jedoch seinen eigenen Stil entwickelt, der sowohl seine Heimatliebe als auch seine emotionale Befindlichkeit widerspiegelt.
Eines seiner ältesten Bilder zeigte Silvia Völker-Vlasanek. Bunter Blumenstrauß in Vase, Öl auf Leinwand, ist mit „P.K.V. 70“ signiert.
Nimmt man die „70“ als Jahreszahl 1970, dann entstand das Bild wohl als Paul Völker 16 Jahre alt und noch Schüler war und zeigt die in ihm damals schlummernde Kreativität.
Musikalisch umrahmte die Ausstellung, die zeitgleich mit dem 2. Rhöner Schinken- und Destillationsmark stattfand, der Rasdorfer Organist Philipp Geistlinger an der Orgel.
Zu den einzelnen Themenfeldern der Gemälde spielte er virtuos einfühlsame Interpretationen. Damit bekam der visuelle Teil einen akustischen Rahmen, der zudem durch das ambiente des sakralen Raums Stiftskirche abgerundet wurde.
Die Menge der Zuschauer sei widererwarten hoch gewesen, so Silvia Völker-Vlasanek. Sie wies außerdem auf die Arbeit ihres verstorbenen Ehemannes Pavel Vlasanek hin, der ebenfalls künstlerisch tätig gewesen war.