Reisen zu den Sternen – STARLIGHT will den Astrotourismus in der Rhön fördern

Gastbeitrag von Alexander Martin

Für Sternenreisen muss man kein Millionär sein, denn weltweit laden Sternenparks zum Besuch der Sterne ein und bieten ein nächtliches Naturereignis, das sich besonders schön in der Rhön erfahren lässt.

Grund genug für eine Expert*innengruppe des europäischen Projekts STARLIGHT, die Rhön im Rahmen einer Fachexkursion vom 28. – 30. August 2023 zu besuchen und sich mit lokalen Expert*innen auszutauschen.

Zentrale Fragen: Wie kann die Sternenschau als touristischer Trend besser genutzt werden, um auf die Folgen von Lichtverschmutzung auf Umwelt und Artenvielfalt aufmerksam zu machen? Welche neuen Berufsmöglichkeiten ergeben sich aus dem Astrotourismus?

Der Sternenhimmel hat die Menschheit zu allen Zeiten fasziniert und beeinflusst, doch in vielen städtischen Regionen ist dieses Naturerlebnis kaum noch möglich.

Nächtliche Lichtquellen wie Straßenlaternen, Gebäudebeleuchtung, Scheinwerfer und Werbetafeln verwehren nicht nur den Blick auf die Himmelskörper, sondern haben auch negative Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen und die menschliche Gesundheit.

Um einen Sternenhimmel in voller Pracht zu erleben, besuchen deshalb immer mehr Menschen Orte, die eine unbeeinträchtigte Sicht auf die Himmelskörper und die Milchstraße ermöglichen.

Der Astrotourismus ist dabei, sich als touristisches Trendthema zu etablieren. Rund ein halbes Dutzend Sternenparks, einige davon zertifiziert durch die internationale Dark Sky Association, laden in Deutschland zum Besuch ein, darunter auch der Sternenpark in der Rhön.

STARLIGHT will Bewusstsein für den Nachthimmel schaffen

Der Aufklärung über Lichtverschmutzung und der Information über die Schönheit des nächtlichen Sternenhimmels widmet sich das europäische Projekt STARLIGHT.

In STARLIGHT wurden 92 thematisch gegliederte Fortbildungseinheiten entwickelt, die Interessierte an der Sternenbeobachtung qualifizieren, touristische Angebote zu entwickeln.

Dazu gehört auch die Qualifizierung für astronomische Führungen und den respektvollen Umgang mit der Natur.

„Das STARLIGHT-Programm verknüpft wissenschaftlich-fundierte Aufklärung über die Auswirkungen der Lichtverschmutzung mit dem Erwerb von Kompetenzen für touristische Angebote im Trendthema Astrotourismus,“ so ProjektleiterinDr. Karin Drda-Kühn.

Sie ist Geschäftsführerin der gemeinnützigen Einrichtung „Kultur und Arbeit e.V.“ (einziger deutscher STARLIGHT-Partner,) die das europäische Konsortium in die Rhön eingeladen hatte.

„In der Rhön gibt es bereits Erfahrungen, die europaweit beispielhaft sind,“ so Drda-Kühn. Im fachlichen Austausch mit Tourismus-Expertin Silvia Hillenbrand vom Rhön-Tourismus ging es um Strategien im Sternentourismus, um Zielgruppen für touristische Angebote und die Einbindung von Einheimischen.

Sternenpark-Koordinatorin Sabine Frank begeisterte das europäische Expert*innenteam mit einer Bilderbuchführung aus fachlicher Information und empathischer Überzeugungskraft für das Thema.

STARLIGHT Fortbildung – offen für alle

Das kostenfreie STARLIGHT-Fortbildungsprogramm mit zahlreichen Materialien wie Videos, Blogs und Literaturverweisen steht allen Interessierten offen.

Erstellt wurde es unter Leitung des italienischen Nationalinstituts für Astrophysik (Turin) von Einrichtungen aus sechs europäischen Ländern (Österreich, Bulgarien, Deutschland, Italien, Slowenien und Spanien).

Diese bringen Kompetenzen aus Astronomie, Naturschutz in Bergregionen, Kulturerbe, lokaler Entwicklung und nachhaltigem Tourismus zusammen.

60 Europäerinnen aus 12 Ländern – Interessierte an Astronomie ebenso wie Touristiker*innen, die ihr Angebot erweitern wollen – nehmen derzeit am STARLIGHT-Fortbildungsprogramm teil.

Sie befassen sich in Selbstlerneinheiten, Webinaren und Studienexkursionen ausführlich mit dem Thema Astrotourismus.

Mehr zu STARLIGHT und der Fortbildung: https://lmy.de/LftHRELO und http://starlight.oato.inaf.it/